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Selbstverfasste Werke mit KI optimiert: Authentisch oder Beschiss?

Ich (m27) schreibe gerne, es macht mir Spass. In 99 Prozent der Fälle schreibe ich aber beruflich als Redaktor. Zuletzt literarisch geschrieben habe ich vor mehr als 10 Jahren zu Schulzeiten. Und das mehr so möchtegernmässig.

Kürzlich habe ich eine Kurzgeschichte verfasst, sie ChatGPT zum Lesen gegeben und um ein Feedback gebeten. Erst als ich mehrmals auf eine kritische Rückmeldung insistiert hatte, hörte die KI auf, mich anzuhimmeln. Die KI wurde wohl so programmiert, dem User in den Arsch zu kriechen.

Was geschehen ist

Ich fragte spezifisch, welche Details sie als überflüssig wahrnimmt. Spielt es wirklich eine Rolle, ob der eine Typ jetzt eine schwarze Lederjacke trägt? Welche Farbe das Top der einen Frau hat? Nein, ich sollte ihn einfach als normalen Typen und sie als gutaussehende Frau mit Top beschreiben.

Dann erklärte mir ChatGPT, dass ich die Sätze flüssiger gestalten könne. Ich hakte nach, es gab einen regen Austausch und schlussendlich kopierte ich Absatz für Absatz ins Eingabefeld der KI und liess mir einen flüssigeren Ansatz generieren. Was mir gefallen hat, habe ich übernommen.

Jetzt reflektiere ich: Ich nehme an, viele Bücher, die geschrieben werden, kamen zu Stande, nachdem eine andere Person noch darüber gegangen ist. Und als Padawan seinen Jedi zu fragen, was er besser machen kann, ist auch nichts Verwerfliches.

Meine Fragen

1. Dadurch, dass es sich nicht um einen Menschen handelt: Wird der ganze Prozess des Schreibens dann irgendwie "künstlich"? Ich denke mir: Die KI greift doch auch nur darauf zurück, was abertausende von Experten einst gesagt haben. Auf der anderen Seite: Würde ich einen Dozenten so viele Fragen stellen? Nein, hier würde ich doch eher in den Selbst-Nachdenken-Modus kommen, oder?

2. Wenn ich teilweise Formulierungen der KI übernehme: Wie sehr verliert in euren Augen der Text dadurch an Authentizität? Jemand hatte den Text für gut befunden, was mich sehr freute. Dann erinnerte ich mich, wie ich bei der Erstellung vorgegangen bin. Jetzt zweifle ich an mir.

Ich habe noch beide Versionen. Hier ein Absatz.

Vorher

Plötzlich klingelt ein Telefon. Ist es ihres? Es ist ihres. Die beiden Frauen stellen ihre Drinks auf den Tresen und gehen nach draussen. Man hört, wie die Eingangstüre ins Schloss fällt – trotz dessen, dass Rory Gallaghers «A Million Miles away» so laut spielt, dass Daniels Glas leicht klirrt. Daniel bestellt sich ein weiteres Glas Cognac. Seit seiner Kündigung tut er nichts anderes als das.

Nachher 

Plötzlich klingelt ein Telefon. Ist es ihres? Ja, ihres. Beide Frauen stellen ihre Drinks auf den Tresen und gehen nach draussen. Daniel hört, wie die Eingangstür ins Schloss fällt – trotz der Lautstärke von Rory Gallaghers «A Million Miles Away», dessen Höhen im Gitarrensolo so laut klingen, dass sein Glas leicht klirrt. Er bestellt ein weiteres Glas Cognac. Seit seiner Kündigung trinkt er den ganzen Tag.

"Ist es ihres?": Das habe - glaube ich - ich selbst angepasst. Aber auch was den Rest angeht: Ist schon ziemlich anders, oder? Auf der einen Seite habe ich den Eindruck, dass ich durch solche KI-Anpassungen lerne. Auf der anderen Seite fühle ich mich ein bisschen wie ein Hochstapler.

Schreiben, künstliche Intelligenz, Literatur, Philosophie, ChatGPT

Die Stille im Raum (Kurzgeschichte)?

Wie ist dieser Text? Habt ihr Verbesserungsvorschläge?

Meine Kurzgeschichte

Die Stille im Raum

1. Ein Baby wird in einem kalten, dunklen Zimmer geboren.  

2. Es liegt allein in seinem Bettchen.  

3. Die Wände sind grau, und der Raum ist leer.  

4. Niemand hört das leise Weinen des Babys.  

5. Die Mutter entfernt sich von ihm und ignoriert seine Bedürfnisse.  

6. Das Baby fühlt sich allein und verlassen.  

7. Es schreit nach Zuwendung, doch niemand kommt.  

8. Tag für Tag vergeht, und das Weinen wird schwächer.  

9. Das Baby erfährt keine Umarmungen und keinen Trost.  

10. Es gibt keine sanfte Stimme, die es beruhigt.  

11. Das Baby hungert nach Nähe und Wärme.  

12. Mit der Zeit verstummt sein Weinen ganz.  

13. Es lernt, dass es besser ist, sich nicht zu zeigen.  

14. Das Baby zieht sich in seine eigene kleine Welt zurück.  

15. Seine Augen verlieren ihren Glanz.  

16. Es schaut oft zur Decke und sieht die Schatten.  

17. Das Baby beginnt, die Freude am Leben zu verlieren.  

18. Seine Körperhaltung wird schwach und eingeengt.  

19. Es wächst körperlich, doch emotional bleibt es klein.  

20. Das Baby kann keine Bindungen aufbauen.  

21. Es versteht nicht, dass es geliebt werden sollte.  

22. Seine Augen begegnen nur der Leere.  

23. Irgendwann bemerkt eine Nachbarin die Stille im Raum.  

24. Sie klingelt an der Tür und fragt nach dem Baby.  

25. Die Mutter öffnet widerwillig und sieht die Besorgnis in den Augen der Nachbarin.  

26. Die Nachbarin geht ins Zimmer und findet das Baby in der Ecke.  

27. Das Baby wirkt verloren und in sich gekehrt.  

28. Die Nachbarin nimmt das Baby vorsichtig in ihre Arme.  

29. Sie spricht sanft mit ihm und gibt ihm das Gefühl von Wärme.  

30. Das Baby schaut auf und sieht zum ersten Mal in seinen kurzen Monaten Liebe.  

31. Die Nachbarin erkennt, dass das Baby Hilfe braucht.  

32. Sie ruft das Jugendamt und bringt das Baby in ein neues Zuhause.  

33. Dort warten Menschen, die sich um es kümmern wollen.  

34. Das Baby wird gestreichelt und umarmt.  

35. Es fühlt sich verwirrt, aber auch sicher.  

36. Mit jeder Umarmung beginnt das Baby, zu heilen.  

37. Die ersten Lächeln zeigen sich in seinem Gesicht.  

38. Es versteht langsam, dass es geliebt werden kann.  

39. Die Stille im Raum weicht dem Klang von Freude und Lachen.  

40. Das Baby wächst heran, umgeben von Wärme und Zuneigung.  

41. Es lernt, dass Liebe eine Kraft ist, die alles verändern kann.  

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