Psyche – die besten Beiträge

Hasse ich meinen kleinen Bruder?

Ich bin 17 Jahre alt, werde bald 18. Mein kleiner Bruder ist 11, bald 12. In letzter Zeit belastet mich das Verhältnis zu ihm sehr – er macht mir mein Leben unnötig schwer, egal worum es geht. Besonders frustrierend ist, dass meine Mutter ihm fast immer Recht gibt, ganz gleich, was passiert. Es fühlt sich an, als wäre sie eine Art „Schutzengel“ für ihn, der ihn in jeder Situation verteidigt.

Zurzeit sind wir als Familie – also mein Vater, meine Mutter, mein Bruder und ich – auf einem Ausflug und besuchen verschiedene Städte. Heute kam es wieder zu einem typischen Vorfall: Mein Bruder und ich hatten einen kleinen „Spaßkampf“. Es war kein richtiger Streit, aber er kann einfach nicht aufhören, mir ständig dumme Sprüche reinzudrücken, selbst wenn es nur Beleidigungen wie „W**er“ sind. Es macht mich wahnsinnig – ich will mir das einfach nicht gefallen lassen.

Wenn ich mich dagegen mal wehre – meistens in Form eines solchen „Spaßkampfes“, wie wir ihn auch alleine oft machen und bei dem er sich sonst nie beschwert – ist es plötzlich ein riesen Drama, sobald unsere Eltern dabei sind. Dann schreit er so, als würde ich ihn ernsthaft verletzen. Meine Mutter geht sofort dazwischen und wirft mir wieder mein Alter vor. Ich solle doch reifer sein, schließlich sei ich sechs Jahre älter und müsse es besser wissen.

Mein Vater tut mir in solchen Momenten leid. Ich habe das Gefühl, er will einfach nur, dass wir als Familie einen schönen Urlaub verbringen. Aber am Ende bin immer ich der Böse, auf den alle sauer sind.

Eigentlich will ich ein guter großer Bruder sein und ihn mögen – aber er macht es mir unglaublich schwer. Meine Mutter meint, sein Verhalten sei nur ein Zeichen dafür, dass er eigentlich Nähe zu mir sucht. Aber ich glaube eher, dass er einfach nicht mit sich klarkommt – vielleicht wegen ADHS oder etwas in der Richtung, ich weiß es nicht genau.

Heute Abend, nachdem die Stimmung völlig im Eimer war, sind wir zurück ins Hotel gefahren. Kaum angekommen, bin ich direkt ausgestiegen, ins Zimmer gegangen und habe mich dort eingeschlossen. Jetzt sitze ich hier und weiß nicht, wie ich mich verhalten soll oder wie es weitergehen soll.

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Meine Mutter stellt sich als Opfer da? Eltern streiten oft?

Meine Mutter hat mit 21 Jahren ihren Vater verloren und jetzt vor knapp zwei Jahren mit 43 ihre Mutter… Seitdem erwähnt sie ständig meine Tote Oma, obwohl sie davor nie wirklich Zeit mit ihr verbracht hat bzw. telefonisch nur an besonderen Tagen Kontakt hatten, liegt aber auch daran das sie im Ausland lebt. Sie erwähnt immer wieder das sie so „Jung“ ist und keine Eltern mehr hat.

Ehrlich gesagt nervt das nur noch, das klingt jetzt echt hart ich weiß! Aber ich finde nach zwei Jahren kann man auch damit abschließen, das leben geht weiter.

Außerdem kann sie meine Oma (Die Mutter meines Vaters) und meine Tante nicht wirklich leiden, sie streitet mit meinem Vater auch oft über sie. Das wiederum verstehe ich zum Teil, da sie meine Mutter auch nie mochten. Mein Vater wiederum rennt meiner Oma immer hinterher, während meine Tante größtenteils nur zu ihr kommt wenn’s Mittagessen gibt 😅 Meine Oma mag auch meine Tante mehr, das weiß mein Vater auch

Sie haben jetzt lange nicht mehr wirklich gestritten (ausgenommen so tägliche kleine Auseinandersetzungen), heute hat‘s angefangen! Soweit ich etwas mithören konnte ging’s darum das mein Vater gemeinsam mit meiner Oma zum Juwelier gefahren ist, als sie dann wieder kamen (meine Oma hat ein Haus direkt neben uns) hat meine Mutter gerade noch mit den Nachbarn gesprochen. Meine Oma ist dann nörgelnd reingegangen, mein Vater zu meiner Mutter gegangen und ist ins Gespräch mit den Nachbarn eingestiegen.

Etwas später drinnen hat sich dann irgendwie ein Streit entwickelt, meine Mutter kann da auch schon mal ziemlich unschön reden und mit ekligen Wörtern rumwerfen, wie Trennung und das mein Vater ihr Leben ruiniert hat, sie beleidigt ihn dann auch und er auch zurück

Sie vertragen sich dann immer am nächsten Tag und alles ist wieder gut… Dennoch glaube ich irgendwie das dass nur bei uns so ist, ich weiß überall gibt es Probleme, in jeder Familie, aber so oft wegen irgendwelchen Blödsinn… Ich weiß ja nicht 😄

Ich habe schon oft überlegt ob meine Mutter vielleicht eine Therapie braucht, wie damals als ihr Papa gestorben ist 🤔 Ihr das zu sagen bringt wahrscheinlich nichts, da sie nicht hingehen wird 😂

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Partner mit ADHS – plötzlicher Rückzug, keine Gefühle mehr? Wer kennt das?

Hallo zusammen,

ich hoffe, ich finde hier Menschen, die vielleicht etwas Ähnliches erlebt haben.

Auseinandergesetzt habe ich mich damit schon den letzten Wochen. Jetzt suche ich nach Menschen, die ich so etwas auch schon erlebt haben, entweder selbst von ADHS betroffen sind oder in einer Beziehung mit jemanden mit ADHS sind.

Mein Partner hat ADHS. Unsere Beziehung war anfangs voller Nähe, Liebe und Wärme. Er hat mir oft gesagt, wie sehr er mich liebt, wie besonders ich für ihn bin, und ich habe diese Liebe auch wirklich gespürt.

Doch dann habe ich etwas in ihm getriggert. Ein Verhalten, das ihn an eine frühere, sehr schmerzhafte Erfahrung erinnert hat. Seitdem ist nichts mehr wie vorher.

Er zieht sich stark zurück, will kaum noch Nähe, sagt, dass ihm alles zu viel ist. Körperliche und emotionale Anziehung sind plötzlich weg. Er weiß zwar, dass er mich geliebt hat, aber er spürt es nicht mehr. Er sagt sogar, dass sich in ihm alles sträubt, wenn ich ihm zu nahe komme. Ich sehe, dass er überfordert ist – aber es tut natürlich auch unglaublich weh.

Ich frage mich:

Haben andere das auch erlebt?

Wie geht ihr damit um, wenn euer ADHS-Partner plötzlich emotional abschaltet?

Kommt das Gefühl wieder? Was hilft? Und: wie habt ihr diese Zeit überstanden?

Was ich schon gemacht habe: wir haben in den letzten Wochen viel miteinander geredet. Ich war für ihn da und ich habe gesagt, dass ich ihm nicht ins Stich lasse, dass ich weiß, dass er mich noch liebt und dass wir das zusammen durchstehen. Ich habe ihn Nachrichten gezeigt. Sprachnachrichten dir mir geschickt hat, was er mir alles gesagt hat. Ich habe ihn vor Augen geführt, wie toll er zu mir war, was für ein toller Mensch er ist. Wie oben schon geschrieben, habe ich mich sehr viel mit dem Thema auseinandergesetzt. Ich weiß, dass ich ihn nicht unter Druck setzen darf.

Ich freue mich über jede ehrliche Antwort – und danke euch jetzt schon fürs Lesen

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