Eine Studie der Universitäten Konstanz und Göttingen zeigt: Muslimische Kinder schneiden im deutschen Bildungssystem im Schnitt schlechter ab – aber nicht wegen ihrer Religion, sondern weil sie überproportional oft aus bildungsfernen Familien stammen.
Trotz hoher Religiosität und teilweise starker Leistungsmotivation ist der Bildungserfolg muslimischer Schüler im Schnitt geringer. Das liegt laut der Studie vor allem an:
geringerem sozioökonomischem Status,häufigerer Nutzung der Herkunftssprache zu Hause,
weniger Bildungsnähe im Elternhaus.
Die Studie widerspricht der oft geäußerten These, dass der Islam bildungsfeindlich sei oder religiöse Werte Integration verhinderten. Entscheidend seien soziale Faktoren, nicht religiöse.
Muss der Staat mehr in frühkindliche Bildung investieren – oder müssen bildungsferne Eltern stärker in die Pflicht genommen werden?