Familie – die besten Beiträge

Respektlosigkeit: Haben wir verlernt, freundlich zu sein?

Guten Abend liebe GF-Community.

Haben wir verlernt, freundlich zu sein? Auf der Straße, im Supermarkt, im Internet - gefühlt wird überall gepöbelt und beleidigt. Woher kommt diese Welle der Respektlosigkeit? Und wie können wir sie aufhalten?

BERLIN, EIN FREITAGMORGEN. Als Rettungskräfte versuchen, ein Kind zu reanimieren, baut sich ein Mann vor ihnen auf, brüllt "Fahrt die Scheiß-Karre beiseite!" und tritt mit einem "Verpisst euch, ich muss zur Arbeit!" gegen den Außenspiegel des Notarztwagens, der sein Auto zuparkt. In Baden-Württemberg tritt ein Fünftklässler seiner Lehrerin erst gegen das Schienbein, dann in die Magengrube, weil sie ihn im Unterricht zurechtgewiesen hatte. Und in Hamburg beißt ein Schwarzfahrer einer "Bullensau" so herzhaft in die Hand, dass diese ambulant behandelt werden muss.

„Respektlosigkeit lähmt, sie macht ohnmächtig. Und sie macht Angst."

Man liest solche Meldungen mit einer Mischung aus Schnappatmung und Kopfschütteln, und wären es nicht so viele, könnte man sie vielleicht in der Schublade "Mal wieder ein Irrer" oder "Mann beißt Hund" wegsortieren.

Doch genau das fällt immer schwerer. Nicht nur, weil Sanitäter und Polizisten, also Menschen, die dazu da sind, uns zu helfen oder zu schützen, angegriffen werden. Weil in Schulen die Hälfte aller Lehrkräfte über Beleidigungen, Bedrohungen und Gewalt von Schülern klagt. Sondern weil jeder aus dem Stegreif eine Rüpel-Anekdote erzählen kann: von dem Kerl, der sich an der Kasse vordrängelt ("Chill mal, Mutti"), dem Fahrradfahrer an der Ampel, der hinter einem "Ist grün, Alter" brüllt, der Frau, die sich in die Bahn quetscht, während man selbst brav an der Tür alle aussteigen lässt.

Vor Kurzem fuhr mir, als ich mit unserem Hund spazieren ging, ein Mann mit einem Bootswagen, auf dem er ein Kanu transportierte, über den Fuß, ich habe heute noch Striemen am Rist. Als ich ihn mit einem Schmerzschrei darauf aufmerksam machte, rief er: "Selbst schuld, wenn du mit der Töle nicht zur Seite gehst." - "Wie bitte?", japste ich irritiert. Antwort: "Alte F*tze." Ich überlegte, ihm nachzulaufen, den Hund auf ihn zu hetzen, ihn anzuspucken, mit dem Ruder zu erschlagen, ihn anzuzeigen, zu heulen, und was tat ich? Ich stand zur Salzsäule erstarrt da und rang nach Luft. Fassungslos, hilflos.

Respektlosigkeit lähmt, sie macht ohnmächtig. Und sie macht Angst. Wir sind mit der Selbstverständlichkeit groß geworden, dass die meisten Menschen ein Gefühl dafür haben, nicht allein auf der Welt zu sein, und wissen, wie man sich verhält, um vernünftig zusammenzuleben. Doch irgendwie scheint dieses Gefühl abhandengekommen zu sein.

„Der soziale Schmierstoff, der regelt, wie wir miteinander umgehen wollen, schmiert nicht mehr."

Manchmal hat man den Eindruck, Freundlichkeit und Rücksicht sind Relikte aus einer Zeit, in der es VHS-Kassetten gab, Postleitzahlen vierstellig waren, US-Präsidenten nicht twitterten und deutsche Politiker keine Sätze sagten wie "Ab morgen gibt es in die Fresse" (Andrea Nahles).

Woher kommt diese Rohheit, diese Feindseligkeit?

"Wir leben in einer Ego-Gesellschaft", erklärt der Hamburger Psychologe Hartwig Hansen. "Jeder ist so damit beschäftigt, an seiner eigenen Performance zu basteln, sich zu optimieren, dass wir verlernen, miteinander zu kommunizieren." 

Die Folge: Zwischenmenschliche Kontakte werden anonymer, unverbindlicher, indirekter. All das, was sie anstrengend macht - Verbindlichkeit, auf den anderen eingehen, eigene Bedürfnisse zurückstellen -, vermeiden wir. "Das ist aber genau das, was Beziehung ausmacht", so Hansen. "Hektische Kurznachrichten per Handy sind im Grunde eine Kommunikation mit sich selbst: Was brauche ich vom anderen, und wie kriege ich es möglichst schnell? Wir beziehen uns kaum noch wirklich aufeinander." 

Empathie entsteht aber nicht digital. Denn physische Distanz schafft soziale Distanz. Forscher der Universität Padua zeigten kürzlich, dass empathische Reaktionen bereits nachlassen, wenn man den Abstand zu seinem Gegenüber um zwei Meter vergrößert. Man kann sich dann in etwa ausmalen, wie viel Mitgefühl durch ein Handy kriechen kann.

Die Kommunikation ist schneller geworden - und härter

Die Art, wie wir digital kommunizieren, färbt nicht nur darauf ab, wie wir analog miteinander umgehen, sondern auch auf die Sprache selbst. "Die Kommunikation ist schneller geworden, Sätze sind heute deutlich kürzer als vor 20 Jahren, und die Ansprache ist direkter", bestätigt Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Thomas Niehr von der RWTH Universität Aachen.

| Quelle (dort könnt ihr den Beitrag vollständig lesen):

Respektlosigkeit: Haben wir verlernt, freundlich zu sein?

| Eigene Meinung:

Mir ist bewusst, dass der Beitrag schon älter ist.
Jedoch geht's mir hier ums Prinzip. Vor allem ist die heutige Respektlosigkeit im Jahr 2024 im Vergleich zu damals im Jahr 2019 nochmals deutlich angestiegen. Vor allem gegenüber Autoritäten in der Öffentlichkeit.

| Frage:

Haben wir verlernt, freundlich zu sein?

Mit freundlichen Grüßen

Robin | TechBrain.

Bild zum Beitrag
| Ja. Wir haben es verlernt. 50%
| Ich habe eine andere Meinung zu diesem Thema. 32%
| Nein. Wir haben es nicht verlernt. 18%
Liebe, Internet, Gesundheit, Arbeit, Männer, Lernen, Kinder, Schule, Familie, Angst, Polizei, Menschen, Freunde, Deutschland, Politik, Frauen, Beziehung, Alltag, Jugendliche, Recht, Gesetz, Gewalt, Psychologie, Demokratie, Erwachsene, Gesellschaft, Meinungsfreiheit, Psyche, Sanitäter, Staat

Schwiegermutter?

Hallo,

die Mutter von meinem Freund nervt mich öfter und ich weiß manchmal nicht was ich von bestimmten Situationen halten soll. Es sind aber viele Kleinigkeiten, deswegen gehe ich nicht drauf ein und nenne nur ein Beispiel von heute.

mein Freund ist heute auf einer Hochzeit eines Freundes und hat mir Bilder geschickt. Ich hab mich gefreut und auf die Bilder reagiert. Er hat auch ein Bild geschickt wo er allein drauf war.

Paar Minuten später schickt mir die Mutter die gleichen Bilder - das heißt, er hat uns beide die Bilder gesendet.

An sich ist das kein Problem, nur muss man sich vorstellen das es IMMER so ist. Und die Mutter schreibt mir dann immer guck Mal, ist er nicht der süßeste auf der Welt.

Er ist generell in meinen Augen ein Muttersöhnchen aber weil sie ihn auch so anhimmelt. Ich verstehe ja, dass eine Mutter ihren Sohn liebt aber ich fühle mich so als würden wir ihn uns teilen. Er verbringt manchmal mehr Zeit mit ihr als mit mir. Und die Mutter betont immer, das er der hübscheste ist und ich mich hübsch machen soll, ich studiere und er nicht aber er wäre bestimmt besser im Studium wenn er wollte (er hat nichtmal Abi), er ist einfach bezaubernd und manchmal denkt ich mir ,,heirate doch deine Mutter‘‘.

Und ja, wahrscheinlich verstehe ich diese Liebe nicht. Ich und meine Eltern lieben uns auch aber wir können mehrere Tage/Wochen, wahrscheinlich auch einige Monate auch ohne einander überleben ohne das wir uns Schlecht fühlen.

die Mutter meines Freundes meinte mal, sie könnte nicht atmen wenn er mehrere Tage weg ist und sie wartet dann nur auf ihn. Sie ruft ihn ständig an und wenn er wieder da ist, rennt sie ihm in die Arme als hätten die sich Jahre lang nicht gesehen.

mein Freund will auch das ich so eine enge Bindung mit seiner Familie habe. Ich bin schon über meine Grenzen gegangen und es war nicht genug, weshalb ich aufgegeben haben. Ich hab mich distanziert von den, immer mit Ausreden.

Ich will meine eigene Familie. Er will das ich zu seiner Familie gehöre. Wir haben also unterschiedliche Sichtweisen auf die Bedeutung von einer Familie.

ist das normal ? Wie viel ist normal ? Übertreibe ich ?

Liebe, Mutter, Familie, heiraten, Beziehung, Ehe, Eheleben, Schwiegereltern, Schwiegermutter, Sohn, Schwiegertochter

In den Urlaub fliegen, trotz das man betrogen wurde?

Hallo, ich weiß nicht weiter. 😢

Mein Partner hat mich am Wochenende betrogen (fremd geknutscht). In drei Wochen wollen wir in den Urlaub fliegen mit unseren Kindern (7,11).

Ich habe es erst später erfahren und natürlich auch nur, weil es das halbe Dorf mitbekommen /gesehen hat.

Er hat mich schon mal vor 10 Jahren betrogen, als unsere Tochter gerade mal paar Monate alt war. Ich hatte ihm verziehn.

Jetzt bin ich aber durch mit ihm.

Habe mich erkundigt, was eine Umschreibung bzw Teilstornierung kosten würde. Wie auch immer. Ich habe mich riesig auf den Urlaub gefreut, aber jetzt ist es mir vergangen. Ich habe die Oma gefragt, ob sie mitkommen würde, aber vereist nicht gern. Ich habe dann gesagt, dass ich mit den Kindern alleine fliege... Aber was ist, wenn die Kinder es erfahren, also das ich/wir uns trennen werden und sie dann nicht mehr in den Urlaub mitfliegen wollen? Oder soll ich nochmal mit ihm in den Urlaub fliegen und gute Miene zum bösen Spiel machen?

Ich werde mich definitiv trennen, weil es einfach auch demütigend ist und auch nicht das erste Mal... Aber was ist mit den Kids?

Ich bin echt verzweifelt.

Ich gehe fast Vollzeit arbeiten und kümmere mich um alles (Haushalt, Kinder, etc).

Von seiner Seite kommt immer nur gefrotzel und null Anerkennung.

Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Kurz vorher den Kindern sagen, dass man sich trennt und alleine mit ihnen fliegen?

Nichts sagen, zu viert fliegen (dementsprechend wird dann wahrscheinlich auch der Urlaub sein 😒).

Danke fürs Lesen!

Urlaub, Familie, Fremdgehen

Meistgelesene Beiträge zum Thema Familie