Hallo Ihr Lieben,
ich fühle mich sehr verzweifelt, unverstanden und verloren in meiner 6 -jährigen Beziehung. Ich brauche dringend objektive Meinungen zur meiner Situation.
Basics: Mein Partner ist 37, Syrer und vom Beruf Ingenieur. Keine Kinder. Ich bin 45, europäisch, vom Beruf Sozialpädagogin, zwei Erwachsene Kinder.
Seit gut einem Jahr wächst ein extrem starkes Misstrauen gegenüber meinem Partner in mir, welches mich zunehmend aus der inneren Stabilität haut. Meine Gedanken kreisen ständig um Themen wie "er benutzt dich nur", "er nutzt dich aus", "wenn er genug von dir profitiert hat, lässt er dich wie eine heiße Kartoffel fallen". Erst habe ich gedacht, dass ich mich in dieser Beziehung zu einem misstrauischen Menschen entwickelt habe. Nach viel Reflexion habe ich aber entdeckt, dass seine Aussagen und sein Verhalten dieses Misstrauen in mir schüren. Ich traue ihm kaum noch über den Weg. Das möchte ich nun wie folgt untermauern:
Mein Partner liebt aus meiner Sicht das Geld. Er ist sehr sparsam. Hält sein Geld regelrecht zusammen, bezahlt aber Dinge für sich, die bezahlt werden müssen. Mehr aber auch nicht. Er drückt auch gerne hier und da die Preise, verhandelt und rechnet viel. Es muss alles günstig sein. Täglich führt er Buch über seine Ausgaben. Wenn wir mal draußen Essen waren, plagte mich immer das Gefühl, dass er für mich nicht mit bezahlen möchte. Meistens zuckte ich dann immer das Portemonnaie. Man spürt einfach, dass der andere nicht zahlen möchte. Sehr unangenehmes Gefühl. Irgendwann habe ich das aber auch eingestellt, weil ich ein starkes Ungleichgewicht spürte und mich irgendwie ausgenutzt fühlte. Auch kamen bei ihm schon Sachen vor, wie "Portemonnaie vergessen". Nach dem dritten Mal wird man an der Lidl Kasse misstrauisch. Nun ist es so, dass wir Hälfte/ Hälfte machen, womit ich mich aber auch nicht wohl fühle. Es fehlt mir die Leichtigkeit und auch die Bereitschaft Mal was für den anderen zu bezahlen. Auch werde ich fast gar nicht zum Essen eingeladen. Die romantische Vorstellung verpufft zunehmend.
Ich habe das Gefühl, er möchte so schnell wie möglich so viel Geld wie möglich, auch auf Kosten anderer, besonders mich. Ich habe hier schon mal einen Beitrag reingestellt. Er setzte mir ein Ultimatum, entweder ich ziehe zu ihm, in unsere ehemalige gemeinsame Wohnung, vor Trennung, und bezahle fast die Hälfte mit oder er beendet die Beziehung. Missachtet aber, dass ich zwischenzeitlich eine eigene Wohnung habe, die auch bezahlt werden muss. Das ist ihm dann auch egal. Es ist nicht sein Problem. Ich hätte ja mehr Geld wie er und er zählt mir dann auch alles auf, was ich habe. Er argumentiert damit, dass er damals meinetwegen in die neue Stadt gezogen ist und dadurch seine günstige Wohnung aufgegeben hat. Und weil wir damals zu zweit waren, hätte er nur deshalb eine teuere Wohnung angemietet, die er jetzt alleine zahlen muss. Er hat sich aber getrennt, ich bin ausgezogen und habe mir eine neue Wohnung genommen. Das ignoriert er. Das Ultimatum hat mich zu tiefst verletzt. Ich hab's ihm aber bezahlt und das Thema immer wieder auf den Tisch gebracht. Er sagte immer, wenn du nicht bezahlen. möchtest, dann geh. Es kam mir schon wor, als würde ich mir seine Anwesenheit in unserer Beziehung erkaufen. Auf diesen Satz würde er immer sehr böse. Für mich war das aber nichts anderes.
Nach vielen Diskussionen ist er jetzt zu mir gezogen. Möchte aber die ersten drei Monate nur seine NK bezahlen. Er erklärt auch nicht warum. Ich fühle mich irgendwie wieder ausgenutzt, obwohl ich ihm wegen meiner Doppelmiete mal beiläufig das Angebot gemacht habe, so lange er keine Arbeit in meiner Stadt hat, kann er um sonst bei mir wohnen wegen der Fahrerei. Damals wollte ich nur die große finanzielle Belastung loswerden. Ich kann nicht verstehen, warum dieser Mensch kein Bewusstsein für Gerechtigkeit hat. Fühle mich trotz meines Angebots über den Tisch gezogen. Er hat sogar noch viel Geld für seine alten Möbeln vom Nachmieter erhalten und möchte mich kein Stück unterstützen. Erst in drei Monaten. Das wirft bei mir Fragen auf wie "plant er was", "vielleicht benutzt er mich, spart sich sein Geld und heiratet eine andere", " vielleicht braucht er Geld für Heirat". Er hat für seine alten Möbeln viel Geld, wie ich finde, verlangt und am Ende auch bekommen. Ich roch damit ein lukratives Geschäft für ihn und sagte ihm, er würde Menschen einfach ausnutzen und die aktuelle Problematik mit fehlenden Wohnung für seinen Profit nutzen. Er schrie mich an und sagte "du hast ja alles, ich habe nichts für meine Wohnung". Aha, für seine Wohnung... Wieder Fragezeichen?? Er nahm das dann zurück und meinte, er hätte für "unsere Möbel" gemeint. Das macht mich wieder misstrauisch.
Hier in der Wohnung wollte ich ein paar seiner alten Küchenutensilien entsorgen. Er sagte nein, dass kommt in den Keller, vielleicht brauchen wir das noch. Mein Bauchgefühl sagt, er möchte das für seine Wohnung behalten, weil er plant sich von mir längerfristig zu trennen.