Warum gibt es immer noch Leute, die einen Gott, der alles erschaffen hat, für unwahrscheinlich halten?

Hauptsächlich aus dem Grund, weil die wissenschaftlichen Beweise dazu fehlen. Bei unserem derzeitigen Wissensstand wäre es ungefähr so, als würde man von einem Goldfisch erwarten, die Existenz von Menschen außerhalb seiner Glaskugel zu beweisen.

Man kann von den Eigenschaften innerhalb eines Systems nicht auf das System selbst schließen. Das ist wie wenn man eine Software hat, zum Beispiel ein Computerspiel spielt und von der Position des Charakters im Spiel Aussagen über den Computer macht, auf dem das Spiel läuft anhand der Regeln und Physik, die im Spiel gelten.

Es lässt sich nicht anhand von Objekten innerhalb des Spiels Aussagen über das Objekt(Computer) machen, auf dem das Spiel läuft. Ein Charakter im Spiel kann nur Aussagen über das Verhalten von Dingen innerhalb des Spiels machen, jedoch nicht über den Bildschirm und Computer, welcher das Spiel erzeugt. Und genau aus dem Grund wird man mit der Wissenschaft, die auf Beobachtungen und Experimenten angewiesen ist, niemals über den Horizont hinausblicken können.

Nach Ansicht der modernen Physik sind Zeit, Raum und Materie gleichzeitig entstanden. Zeiten vor diesem Ereignis und Orte außerhalb des Universums sind physikalisch nicht definierbar. Daher gibt es in der Physik weder ein räumliches außerhalb noch ein zeitliches "davor" noch eine Ursache des Universums. Genau wie man als Charakter in einem Spiel nicht erklären könnte, was ein Computer ist, so kann man mithilfe der Physik auch nicht erklären, was außerhalb des Universums existiert oder bereits davor existiert hat.

Die Annahme, dass alles von selbst ohne jeglichen Grund entstand ist, halte ich für absurd. Alles in dieser Welt ist voneinander abhängig und kann deswegen nur auf etwas Unabhängiges zurückführen. Ein Schöpfer, der nicht erschaffen wurde und somit schon immer existiert hat erfüllt diese Voraussetzungen. Selbst wenn man davon ausgeht, dass alles eine Ursache haben muss, wie die Befürworter eines oszillierenden Universums postulieren, komme ich an der Realität der Ewigkeit nicht vorbei.

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