Zeit der Wiederkunft Christi gentechnisch herbeiführen?
Sollte man, wenn sich die Möglichkeit bietet, einen zweiten Jesus Christus aus dem Material von Reliquien klonen?
Haben wir vielleicht sogar den Auftrag, das zu tun, damit Gottes Reich vollendet wird?
10 Antworten
Nein, auf keinen Fall!
Denn die Bibel sagt ganz andere Dinge für die Zukunft voraus...
Es gibt verschiedene Ansichten zur biblischen Eschatologie. Ich verstehe die biblische "Lehre über die zukünftigen und endzeitlichen Dinge" folgendermaßen:
1) Das nächste prophetische Ereignis, von dem die Bibel berichtet, ist die Entrückung der Gemeinde. Jesus kommt, um die Gemeinde zu sich zu holen. Die gestorbenen Christen stehen auf und werden gemeinsam mit dem lebenden Christen zu Jesus und in den "Himmel" entrückt. Das steht z.B. in 1. Thess. 4,16-17 und Offenbarung 3,10. Es gibt kein prophetisches Ereignis, das vorher geschehen muss. Die Entrückung kann zu jeder Zeit stattfinden (Naherwartung). In 1. Thess. 4,18 steht, dass die Christen sich mit diesen Worten ermuntern sollen (also mit der Vorfreude auf die Entrückung)!
2) Im Buch Daniel, anderen Propheten des Alten Testamtens, der Offenbarung und in anderen Büchern liest man über die Zeit nach der Entrückung. Zunächst scheint der Antichrist aufzutreten, der einen Bund mit Israel schließt. Nach 3,5 Jahren (1. Phase der Trübsal/Drangsal) bricht er diesen Bund und entweiht den 3. Tempel, der wieder in Jerusalem aufgebaut wurde. Danach kommt die 2. Phase der Trübsal/Drangsal (auch große Trübsal genannt), die auch 3,5 Jahre andauert.
Bibelstellen für den Ablauf der Trübsal Phase 1: - 3 ½ Jahre (Offb. 11) - Aufftreten der zwei Zeugen (Offb. 11) - Wiedererrichtung des Tempels und Einführung der Opfer (Offb.11) - Beginn der Mission der 144000 jüdischen Evangelisten (Offb. 7) - Friedensbund des Antichristen mit Israel (9,27) - Errichtung des Antichristlichen Weltreiches (Off.6+13) - Beginn der göttlichen Gerichte (Offb. 6ff.)
Bibelstellen für den Ablauf der großen Trübsal Phase 2: - Beginnt mit Auferstehung des Antichristen (Offb. 13,13) - Erklärt sich zu Gott (2.Thess. 2,1-13) - Bild des Antichristen im Tempel (2. Thess. 2,1-13) - Eklat mit Israel (Dan. 9,27) - Führt Krieg gegen Israel (9,27)
Der Antichrist: - Schliesst Friedensbund mit Israel (Dan 9,27) - „Friedefürst“ und „Erlöser“ (Offb. 13) - Ermöglicht wiederaufbau des Tempels (Offb. 11, Dan 9,27) - Wird zuerst von Israel als Messias akzeptiert (Joh. 5,43) - Wird ermordet und aufersteht - Erklärt sich zu Gott (Offb.13; 2. Thess. 2) - Will Israel vernichten (Ps. 83,5; Sach. 12+14)
3) Am Ende der großen Trübsal versammelt der Antichrist eine riesige Armee, um Israel zu vernichten. Jesus kommt wieder und vernichtet seinerseits diese Armee. Danach wird das 1000jährige Reich errichtet, in dem Jesus als gerechter Herrscher regieren wird. Der Teufel wird in dieser Zeit gebunden sein.
Wiederkunft Jesu: - Jesus kommt SICHTBAR wieder (Mat. 24,27) - Vernichtet Heere die gegen Jerusalem ziehen (Offb.19, 11-21 - Wirft Antichristen und falschen Propheten in Feuersee (Offb. 19, 16-22) - „Landet“ auf dem Ölberg (Sacharja 14) - Bekehrung Israels (Sacharja 12,10) - Im Tal von Megiddo/Jesreel/ Harmageddon /Joschafat (Joel 4) - Entscheidet über Einlass ins 1000-jährige Reich (Mat. 25,31-46)
Das 1000-jährige Reich: - Jesus setzt auf den Thron Davids (Luk. 1,32) - Zion wird der höchste Berg (Micha 4,1-5) - Totes Meer wird Leben spendendes Meer (Hes. 48) - Errichtung des verheissenen Tempels (Hes.40-47) - Auferstehung der Märtyrer der Trübsalszeit (Offb.20,4) - Weltweiter Friede (Jes. 2,1-4) - Jesus beherrscht von Jerusalem aus die Welt (Jes, 2,1-4 - Israel ist die die führende Nation (Sacharja 14) - Bund Israels mit Assyrien und Ägypten (Jes. 19) - Alle Völker wallfahren nach Jerusalem (Sacharja 14) - Jesus setzt die göttliche Gerechtigkeit durch (Jes. 32,1-8) - Versöhnung der Tierwelt (Jes.11) - Keine Kindersterblichkeit mehr (Jes. 65) - Gläubige sterben nicht mehr (Jes.65)
4) Am Ende der 1000 Jahre wird der Teufel wieder freigelassen und schafft es, eine große Armee aufzustellen, die gegen Jesus kämpfen wird. Diese Armee wird schnell besiegt und am Ende gibt es das Gericht vor dem großen weißen Thron.
Bibelstellen: - Das letzte Gefecht (Offb. 20,7-10) - Das Jüngste Gericht (Offb.20,11ff)
5) Anschließend schafft Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde, die - darauf kann man sich fest verlassen - unglaublich toll und wunderschön werden wird: "Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird." Jesaja 65,17
Bibelstelle: - Gottes Neue Welt (Offb. 21+22)
Hallo zalto,
hätten wir dazu einen "Auftrag", wie würde der aussehen? Sollten wir die Welt einem Christlichen Religionismus unterwerfen? Oder würden wir Gottes Liebe, wie wir sie glaubensfrei darstellen können, nur propagieren wollen?
Das sogenannte "Reich Gottes" wäre dann vollendet, wenn die Menschen sich zur Göttlichkeit wenden würden. Es wäre dann nur kein "Reich", sondern die Einheit unter den Menschen auf Augenhöhe unter Abwesenheit von Hierarchien. Gott wäre da auch kein "Herrscher", denn die Liebe würde in den Lebenseinstellungen der Menschen wirken: gleichermaßen für alle Einheit, Fülle und größtmöglichen Freiraum.
Dazu brauchen wir Jesum nicht zu klonen, denn seine Message ist bis heute bekannt und auch mit dem universalen Ansatz der Liebe noch konkretisiert. Seit den 2000 Jahren nach Jesu, hat sich allerdings Göttlichkeit nicht etabliert. Vielemehr sind Strukturen entstanden, die vielen Menschen Freiräume genommen hatten.
Erst im Zuge der Aufklärung begann sich etwas zumindest in Mitteleuropa und dann auch auf andere Kontinente ausdehnend zu verändern. Wir beobachten, dass auch in unserer heutigen Zeit immer mehr Freiräume gleichermaßen für alle entstehen. Wir beobachten aber auch eine Restauration, die wieder in Richtung Nehmen von Freiräumen geht.
Wir alles sind uns selbst - ob Göttlich oder nicht-Göttlich. Göttlichkeit lässt wegen der Liebe auch nicht-Göttlichkeit zu. Doch hat Göttlichkeit ihren Charm, indem die Menschen darin etwas eben gleichermaßen für alle schaffen. Vielleicht mag das im Zuge weiterer Aufklärung zu einem Attraktor führen, der die Menschheit noch ein gutes Stück weiter tragen könnte.
Wäre Jesus heute in Persona unter uns, wo wäre er vielleicht ein Influencer mit vielen Likes. Vielleicht säße er auch hier an unserer Plattform, stünde in mancher Kirche. Er würde wieder von der Liebe Gottes erzählen. Aber die kennen wir ja bereits, also wäre das nichts Neues.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Angenommen, das wäre möglich, gibt es denn überhaupt Reliquien, welche nicht nur vielleicht mit Jesus (a) zu tun haben und mit seiner DNA hinreichend ausgestattet sind, welches über die gut 2000 Jahre erhalten und nicht mit etwas anderem kontaminiert sind? Nur mal rein theoretisch: Wer garantiert dir, dass daraus ein neuer Jesus entspringt und nicht ein anderer Mensch oder gar ein Tier, da in 2000 Jahren ja allerhand passiert und sonstige DNA im Spiel sein könnte, einschließlich der Calliphoridae. …
Sollte man, wenn sich die Möglichkeit bietet, einen zweiten Jesus Christus aus dem Material von Reliquien klonen?
Was hat die Wiederkunft Jesu mit Klonen zu tun? Der Bibel nach wird seine Rückkehr nicht mit einer erneuten Geburt einhergehen, aber so wie Du die Frage stellst, macht das deutlich, dass Deine entsprechende Kenntnis der betreffenden Bibelinhalte nicht gegeben ist.
Haben wir vielleicht sogar den Auftrag, das zu tun, damit Gottes Reich vollendet wird?
Diese Vermutung ist auf Deiner Grundannahme, dass die Rückkehr Jesu mit einer erneuten Geburt Jesu verbunden wäre und es ist daher entsprechend sinnfrei, darüber zu diskutieren.
Um die Details der Prophezeiungen zu erfüllen, kann man sich ja anschließend noch kümmern. Erstmal braucht's einen Jesus.
einen zweiten Jesus Christus aus dem Material von Reliquien klonen
Da besteht ein kleiner, aber folgenschwerer Denkfehler. Wie beweist man denn genau, dass eine Reliquie auch wirklich von diesem Menschen stammt?
Mal davon abgesehen, dass eine DNA nach 2000 Jahren nicht automatisch noch existiert, auch wenn der Rekord bei 2 Millionen Jahren liegt.
Vielleicht findet sich ja auch noch die DNA von Verwandten, wie seiner Mutter Maria oder seinem Cousin Johannes, dem Täufer. Dann könnte man es vergleichen und plausibilisieren, dass man es mit verwandten Personen zu tun hat.
Die Reliquien sind eine Chance, mehr nicht, aber genau das, was man braucht.