Zeigen Friday for Future Demos, dass die Schüler etwas Wichtiges gelernt haben?
Viele Erwachsene sagen, dass die Schüler, die Freitags für Klima- und Umweltschutz demonstrieren, lieber in die Schule gehen sollten, um für ihr Leben zu lernen.
Zeigen die Demos aber nicht, dass sie etwas Grundlegendes und Wichtiges gelernt haben? Nämlich, dass wir unseren Planeten schützen müssen? Der Kohleausstieg, die Einhaltung des Pariser Abkommens, das Ende der Massentierhaltung oder der Ausbau der Erneuerbaren gehören zu ihren Forderungen, die meiner Meinung nach sehr sinnvoll sind.
Wie seht ihr das?
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25 Antworten
Absolut. Viele Schülerinnen und Schüler haben sich einen groben Überblick über die Thematik verschafft und dabei sicher viel neues gelernt. Ich erachte FFF als einen der größten Erfolge der gesamten Klimapolitik, denn seit Jahrzehnten machen Wissenschaftler die Politik auf unser Handeln aufmerksam und dennoch weigerte sich die Politik Jahrzehnte und unterdrückte nahezu vollständig die Stimmen der Klimatologie. Die Aussagen einiger (vermeintlich) Erwachsener in den Antworten hier sind geradezu erschütternd. Da lese ich Argumente wie, die sollen lieber zur Schule gehen, man solle lieber Umfragen durchführen oder es sei ja nur Marketing.
Viele Jahre beschwerten sich Erwachsene, die Kinder begeistern sich zu wenig für Politik, aber kaum tun sie es, ist es auch wieder falsch.
Gerade Menschen ersten Schlages ("Die sollen lieber zur Schule gehen") sind mir ja die liebsten. Die Piloten sollen gefälligst ihre 12-Stunden-Schicht machen, bevor sie anfangen gegen überlange Arbeitszeiten zu streiken! Vielleicht sollte gerade jener, der dieses Argument führt, zurück in die Schule gehen. Wer so offenkundig zur Schau stellt, dass er keine Ahnung von der Definition eines Streiks hat und so schwach argumentiert, weiß nicht wie man wie Erwachsene argumentiert. Ferner hinkt das Argument an einem anderen Punkt wie Goebbels nach 'nem Schlaganfall: wenn es dich so stört, dass Schülerinnen und Schüler einen Tag in der Woche (den kürzesten Schultag wohlgemerkt, den Freitag), nicht zur Schule gehen, solltest du der größte Befürworter ihrer Ziele sein. Denn wenn es so weitergeht wie bislang, dann werden wir in einem halben Jahrhundert wochenlang keine Schule haben, weil es unerträglich heiß ist und an einzelnen Tagen lebensgefährlich werden kann, das Haus zu verlassen.
Streiks haben sich in der Vergangenheit immer wieder bewährt, deshalb treten so oft Menschen aus bestimmten Berufen in den Streik.
Manche sagen, es sei nur Marketing, da sie ja selbst nichts ändern. Was soll ein Schüler mit 15 Jahren in der 9. Klasse an der Klimapolitik eines ganzen Landes ändern? Soll er in den Bundestag marschieren und versuchen, neue Gesetze zu erlassen? Es geht darum, Druck bei Schulbehörden und damit der Politik hervorzurufen, um die Klimapolitik hin zu einer besseren zu lenken. Dafür fordert man selbstverständlich erstmal mehr, als man bekommen kann, so läuft ein Streik eben.
Das Argument, die Schüler seien die ✨️Verwöhnten✨️ und ✨️Selbstgerechten✨️ in dieser Debatte sind, ist für mich völlig idiotisch. Die jungen Leute sind es doch, die noch die längste Zukunft vor sich haben und am längsten und am einschneidensten mit den Problemen konfrontiert sein werden, die die Erwachsenen heute und in der Vergangenheit ihnen geschaffen haben.
Sich selbst mal einzuschränken kommt für die Kritiker nicht in Frage - frei nach dem Motto: nach uns die Sintflut. Dass viele der Kinder bereits freiwillig und ohne Not zum Beispiel auf Fleisch verzichten, wird ebenfalls nicht beachtet. Man greift paar Negativpunkte raus, um damit einen Klimaprotest, dessen Folgen ein großer Teil der heute lebenden Menschen kaum noch miterleben wird, zu diffamieren.
Dabei wird man dann "übergriffig" zur Klimatologie. Denn man findet keine Argumente gegen den menschengemachten Klimawandel (eben weil er vom Menschen verursacht wird), also greift man nach jedem Stück, das sich finden lässt und diffamiert damit folglich die Klimawandelfolgen.
FFF können in Richtungen weisen, neue Dinge anstoßen, das wissen die Schüler, und es ist gut und ihnen wichtig.
Aber: "Machen" müssen andere.Unter anderem und vor allem diejenigen, die bisher gut an dem Sachverhalt verdient haben und vor allem diejenigen, die freiwillig gelobt haben Verantwortung zu übernehmen. Und ganz wichtig: alle sogenannten Verbraucher. Also alle Bürger. Und dazu zählen auch die Erwachsenen. Ja, wenn du dich so darüber aufregst, dass Jugendliche für wissenschaftliche Prinzipien demonstrieren - dann ändere halt was an deinem individuellen Lebensstil, das beschleunigt die Sache und verbarrikadiere dich nicht hinter irgendwelchen Protestaktionen wie "das extra billige Fleisch" zu kaufen. Damit machst du es nur schlimmer und reizt die Schüler zu mehr Demonstrationen.
Ja, denn diese Generation ist vom Klimawandel unmittelbar betroffen. Sie müssen es hinbekommen, in einer zunehmend lebensfeindlichen Welt zurechtzukommen.

Sie haben mehr gelernt als alle Generationen davor. Das sollten wir uns alle zu Herzen nehmen. Sie versuchen, geradezubiegen, was wir verbockt haben.
ich denke den meisten geht es nur um den "Event". Das zeigen auch die Müllberge die nach diesen Veranstaltungen zurückbleiben.
Jeder will zwar "ein Zeichen setzen" für mehr Klimaschutz aber nach Thailand in den Urlaub fliegt man doch.
Auch die Ikone Greta ist eigentlich ein gigantisches Markenunternehmen von dem sie und ihre Eltern profitiert.
Ich denke ja.
Wirklich gut geschrieben, dem kann ich nur zu 100% zustimmen.