Würdet ihr unter diesen Umständen ausreiten?
Ich schaue immer, dass ich Abwechslung in die Arbeit mit meiner Stute mit einbringe.
Ich arbeite sie 4-5 mal pro Woche. Die restlichen Tage hat sie frei (lebt im Offenstall).
Davon sind meist 2-3 mal Dressur (wovon ein mal Unterricht oder Beritt ist), 1 mal Longe, 1 mal Gelände (entweder Ausritt oder ein ausgiebiger Spaziergang in Kombi mit Kopfarbeit - also rückwärtsrichten auf Kommando, Schenkelweichen usw.)
Aktuell ist es aber so, dass all unsere ursprünglichen Galoppstrecken ziemlich matschig und rutschig sind und man da also sowieso nur Schritt gehen kann und das Straßenbankett, was ich sonst gerne zum Traben oder Galoppieren nutzte, ist voller Schneestecken am Rand. Also könnte ich aktuell sowieso eigentlich ja nur Schritt reiten und ich denke, dass es da wohl besser wäre zu Fuß zu Spazieren als mich im Schritt tragen zu lassen.
Irgendwie kommt mir vor, sie ist auch total aufgedreht im Gelände und schreckhafter als im Sommer und ich fühle mich dadurch auch etwas ängstlich, das mir was passiert.
Vom Boden aus am Halfter beim Spazierengehen ist sie aber total brav, da sie mich da sieht und dabei immer sehr fokussiert auf mich ist. Aber sobald ich drauf sitze momentan, ist sie zeitenweise so abgelenkt und nervös und reagiert auch auf meine Hilfen, die ich zum Ablenken nutze, nicht (nur im Gelände, in der Halle ist sie ruhig und entspannt).
Was meint ihr?
Statt Ausreiten um diese Jahreszeit mal nur Spazieren und erst im Frühjahr den Fokus wieder mehr aufs Ausreiten legen, wenn die Feldwege nicht mehr so matschig sind und das Bankett wieder zum Galoppieren genutzt werden kann?
PS: mit Ausreitpartner ist es sogar noch schlimmer als alleine, da bei uns im Stall nur 2 andere Pferde ins Gelände gehen und die sind immer total nervös und aufgedreht, davon lässt sie sich erst recht mit reissen. Da fühl ich mich alleine viel sicherer.
10 Antworten
Hallo, das klingt fast so als würde das Problem Hauptsächlich bei dir liegen. Im Winter ist es meistens besser zu führen aber abgesehen davon wenn du dich mit mulmichen Gefühl auf das Pferd setzt und du auch er nervös ist, isst es kein Wunder das dein Pferd auch ängstlich und Nervös. Ich Wtte wenn du dich auf das Pferd setzt und innerlich ganz ruhig bleibt wir auch dann Pferd viel entspannter sein. Meine ich garnicht Böse manchmal liegst such einfach an der Einstellung des Reiters. LG
Ich arbeite sie 4-5 mal pro Woche
Wenn ich eines hasse, ist es dieser Ausdruck, Der könnte doch glatt von Helgstrand sein. Der arbeitet seine Pferde ständig.
Man arbeitet MIT einem Pferd. Ein Pferd ist doch kein Holzklotz, das gesägt und gefeilt werden muss.
Und was ist gegen Schrittreiten im Gelände einzuwenden? Dass es dir zu kalt ist? Dann zieh dich wärmer an. Ich war bei meiner Stute eine ausgesprochene Schrittreiterin, Nein, ich war nie eine ängstliche Reiterin, aber ich fand es einfach schön, mit meinem Pferd zusammen zu sein. Manchmal bin ich drei Stunden im Schritt geritten und habe es erst gemerkt, als wir wieder fast im Stall waren. DAs heißt nicht, dass ich meine Stute habe schlurfen lassen.
Ich sehe es in meiner GEgend. Da gehen die allermeisten Reiter nur noch spazieren und die armen Pferde latschen gelangweilt mit. KOPFSCHÜTTEL.
Nö, Aussagen wie deine machen ihn dazu. Arbeiten kann sehr angenehm sein. Geführt kann es gleich noch angenehmer sein, wenn gut geführt wird. Und was anderes sagt das Wort nicht. Ich hatte bei meiner Arbeit schon Tyrannen als Chefs, wie sie sich kaum jemand vorstellen kann, bei denen gestandene Männer im Bausektor regelmäßig in Tränen aufgelöst waren. Bei denen hätte ich den Begriff gehasst, hätte man ihn in die menschliche Arbeitswelt übertragen. Ich hatte aber auch Traumchefs, habe gerade derzeit zwei Vorgesetzte, die einfach nur grandios sind. Bei denen würde ich den Begriff mögen. Er gäbe mir Rückendeckung, Motivation, Energie und Freude 🤷
Nein, würde ich nicht. Ich würde aber ebenso wenig ein Pferd(egal wie brav es ist!) am Halfter spazieren führen.
Normalerweise spricht überhaupt nichts gegen ausgedehnte Spazierritte im Schritt. Allerdings spricht einiges dagegen, wenn man sich dabei schon unsicher fühlt und Angst hat. Die Alternative wäre, zuerst ein wenig zu longieren oder in der Bahn zu reiten, damit der größte Bewegungsdrang schon mal gestillt ist.
Wenn du das Pferd ausführst, bitte nicht einfach am Halfter, denn das kann dir im Falle eines Unfalls als grobfahrlässig angerechnet werden.
https://www.pferde.de/magazin/tragischer-unfall-pferd-stoesst-frau-zu-boden-und-tritt-auf-sie/
ICH würde natürlich unter diesen Umständen ausreiten. Aber ich mache das auch beruflich und Knalltüten unter dem Sattel gehören zum Arbeitsalltag. Viele Pferde sind im Winter mehr "an", als im Sommer. Und ICH würde sowas direkt als Übungseinheit nehmen, um gerade auch einer Zappeltante oder einem Fribbelbruder Ruhe und Gelassenheit draußen zu vermitteln. Auch, wenn wir nur Schritt gehen.
Allerdings safety first und wenn DU dich unsicher fühlst und dich nicht traust - dann lass gut sein. Lieber zu Fuß raus, als einen Unfall zu riskieren. Was vielen Angstreitern auch gut hilft, Pferd satteln und trensen, Helm einpacken, los maschieren. Und dann unterwegs entscheiden, geh ich rauf oder nicht. Dann siehst du, wie ist dein Pferd heute drauf, traust du es dir selbst zu oder nicht, zur Not einfach zu Fuß weiter.
Was vielen Angstreitern auch gut hilft, Pferd satteln und trensen, Helm einpacken, los maschieren. Und dann unterwegs entscheiden, geh ich rauf oder nicht. Dann siehst du, wie ist dein Pferd heute drauf, traust du es dir selbst zu oder nicht, zur Not einfach zu Fuß weiter.
Das ist eine gute Idee, danke! :)
Darf ich fragen, wie du es schaffst, so ganz ohne Angst mit "Knalltüten" ins Gelände zu gehen? Hast du nie Angst, dir könnte etwas schlimmes passieren, wodurch du dein Leben lang eingeschränkt sein könntest?
Hier gilt es natürlich zu unterscheiden, wie groß ist die Knalltüte. Mit einem Pferd, welches völlig unrittig und nicht händelbar ist, gehe selbstverständlich auch ich nicht ins Gelände - denn so gefährde ich ja nicht nicht nur das Pferd und mich, sondern auch unbeteiligte Dritte. Aber sowohl zum Anreiten als auch zur Korrektur gehört eben oftmals auch Gelände, also geht es dann entsprechend auch raus.
Und Ziel ist ja, Pferde in jeder Situation händeln zu können und eben niemanden zu gefähren. Das erreicht man durch Rittigkeit und Durchlässigkeit. Drinnen erreiten, draußen verfeinern. Solche Pferde sind dann trotzdem auch mal zappelig und hüpfen vllt auch mal, aber sie gehen eben nicht durch und sind trotzdem an den Hilfen.
Richtig Angst habe ich nicht. Schon mal ein blödes Gefühl oder etwas muffe, aber da macht viel die Routine, eine gesunde Selbsteinschätzung. Eine gewisse mentale Stärke ist in dem Beruf ohnehin unerlässlich. Sonst kann man das einfach nicht (mehr) machen. Kenne auch durchaus Kollegen, die nach schlimmen Unfällen nicht mehr in den Sattel zurück gefunden haben.
Mit der Routine gewinnt man ja auch an Urteilsvermögen, was man wirklich kann und was man nur zu können geglaubt hat. Berufsreiter wie Hjalti haben unglaublich viel Routine. Da kann ich mit fast 44 Jahren Reiterfahrung einpacken dagegen. Ich weiß aber trotzdem inzwischen einzuschätzen, wie viel "Mechanik" ein Pferd haben darf, dass ich mit meinem Körper, wie er von Natur und Trainingsverfassung her ist, seine Buckler sitzen kann und auf welche Pferde ich vorsichtshalber nicht klettern sollte, wenn diese dazu neigen, im Stress zu buckeln.
Genau dieses Urteilsvermögen nimmt die Angst, weil man bei Pferden mit von Natur aus wenig Mechanik weiß, das kann ruhig los bocken, das sitze ich weg und bei anderen weiß, man ist völlig zu Recht noch mit den Füßen am Boden, weil man selbst nicht akrobatisch genug ist, das zu sitzen.
Was spricht denn gegen den Spaziergang? Wenn du dich obendrauf aktuell nicht so wohl fühlst, dann lauf nebenher. Du musst doch niemandem etwas beweisen, mal abgesehen davon dass es für den Rücken auch angenehmer ist wenn kein spanniger Reiter drauf rum klemmt und du so auch noch was für deine eigene Fitness tust ;-)
Wenn ich in meiner Reiterkarriere eines gelernt habe, dann auf mein Bauchgefühl zu hören und im Zweifelsfall lieber einen Schritt "kleiner" zu machen als mich zu übernehmen. Hauptsache ist, dass die Pferde auch mal raus kommen, das fände ich schon extrem wichtig. Ob das jetzt aber in Form eines Ausritts oder Spaziergangs ist - solange ich damit keinen Trainingszweck verfolge - für mich persönlich erstmal zweitrangig.
Es ist ein ganz normaler Ausdruck aus dem Fachjargon. Völlig wertfrei. Was du rein interpretierst, ist sehr viel wertender. Warum muss jeder Fachbegriff infrage gestellt werden?