Pferd will im gelände nur rennen?

6 Antworten

Und schon höre ich die Stimme meines Reitlehrers: "Na, Bremse kaputt?" :D

Scherz beiseite. Da hilft wirklich nur konsequent Schritt oder eine andere Route. Gibt es eine Möglichkeit, die Galoppstrecke zu umgehen? Falls nein: Schritt, Schritt, Schritt. Kleinste Tempoerhöhungen sofort parieren.

Mach dich auf ein paar anstrengende, nervenaufreibende Ausritte gefasst, die nicht sehr entspannt werden für dich und anfänglich sicher auch nicht für das Pferd.

Meine RB damals war auch so ein Powerhouse, einmal im Gelände, zack ab die Post. Da half es wirklich nur, Ausritt für Ausritt erst mal auf der Bremse zu stehen. Wenn es gar nicht geht, musst du eben auch mal deutlicher parieren, das reicht meist einmal und ganz kurz, damit das Pferd wieder klar kommt auf den Reiter.

Wenn die Besitzer jedoch das nächste Mal im Gelände an der Stelle Gas geben, kannst du ziemlich von vorne anfangen.

Wenn deine RB gar nicht mehr zu bremsen ist: Volten reiten.
Ich weiß nicht warum, aber jedes Pferd das ich unterm Hintern hatte, das meinte irgendwelche Spacken zu haben, ist mit Volten wieder kontrollierbar geworden.

Da hilft nur eines : konsquent Schritt reiten. So lange, bis das Pferd nirgends mehr schneller schreitet, sondern die ganze Galoppstrecke ruhig schreitet. Und wenn das klappt (kann durchaus ein halbes Jahr oder länger dauern!) mal ein paar Trabtritte. Wenn das klappt, immer mal Schritt Trab Schritt Übergänge, bis auch das locker klappt. Allmählich länger traben. Aber immer nur so viel, wie das Pferd IN RUHE mitmacht. Erst, wenn Schritt und Trab völlig entspannt sind, in gleicher Weise mit Galopp beginnen. Wenn das Pferd sich schwer bremsen lässt, nicht mehr galoppieren und langsamere Gangart weiter üben. Das kann eine große Geduldsprobe für dich werden - aber anders wird das nichts. Und es wäre unverantwortlich, einfach so weiterzumachen mit einem unkontrollierten Pferd.

Dahika  02.06.2020, 18:16

Leider ist die FS aber nur die RB. Wenn das Pferd von der Besitzerin oder einer zweiten RB weiter geheizt wird, ist die Lage aussichtslos.
Die REnnerei ist auch kein Zeicnen von Bewegungsfreude, sondern eher von Angst. Es weiß einfach, dass im Galopp oder auch schon im Trab der Reiter im Zügel hängt, vielleicht versucht ,mit Insterburgern das Pferd zu bremsen. Das tut weh!! Und das Pferd ist dann auf der Flucht.

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DAs Pferd hat vermutlich gelernt, dass auf der und der Strecke angaloppiert und vermutlich Gas gegeben wird. Auf die Art erzieht man sich Korrekturpferde.

Ich weiß nicht, was du als RB dagegen machen kannst, um ihr das abzugewöhnen, wenn die Besitzer weiterhin lustig heizen.

WEnn es mein Pferd wäre, würde der Galopp mindestens ein Jahr komplett gestrichen und möglicherweise der Galopp in der Gruppe für immer. Die speziellen schwierigen Strecken würde ich nur Schritt gehen.

Allerdings rede ich auch nur sehr theoretisch, denn mein Pferd, auch eine Vollblutaraberin, macht das nicht. Ganz einfach, weil ich ihr das nie beigebracht habe. Im Gegenteil. Nicht, dass jemand meint, das wäre arabertypisch. Das ist es nicht, obwohl ich zugebe,, dass man ein Blutpferd schnell heiß machen kann.

Jedenfalls ist die einzige Möglichkeit, indem man Schritt reitet bis der Arzt kommt. Und dann nur trabt. Und falls das Pferd anfängt, sich aufzuheizen, wird wieder Schritt geritten. Basta

Da auch wir kein Superausreitgebiet haben mit 100en möglichen Galoppstrecken bleibt es auch bei mir nicht aus, dass meine Stute "wach" wird, wenn wir auf eine Strecke kommen, die sich für das Galoppieren anbieten. Aber das wach werden merkt man ja frühzeitig und kann entgegenwirken. Nicht indem man im Zügel hängt, sondern indem man wiedermal den Galopp für diesen Tag streicht.

Urlewas  02.06.2020, 19:00

Hab das mit einem Pferd barocker Rasse erlebt. Im Gelände habe ich es erst lange Übersicht versucht, denn schon in der Halle konnte das Pferd nur in eiligem Tempo galoppieren und anschließend im Trab nur noch rennen, weshalb mir geraten worden war, den Galopp ans Ende der Reiteinheit zu verlegen, weil hinterher kein ordentlicher Trab mehr möglich sei.
Nach einem Dreiviertel Jahr konnte das Pferd dann auch mitten in der Stunde 1-2 Runden auf dem Zirkel galoppieren, ohne hitzig zu werden, und draußen in moderatem Tempo eine kleine Wiese hoch galoppieren.

Dazu war es notwendig, auch einige Zeit nur einmal zu galoppieren, und die andere Hand dann in der nächsten Stunde. Damit das Pferd vergaß, dass ein Galopp rechte Hand gleichbedeutend war mit „anschließend kommt noch ein Galopp linke Hand“.

Allerdings war das Pferd (Fast) immer den Schritt zu parieren gewesen, und beruhigte sich am langen (!) Zügel wieder.

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Wenn sonst alles klappt, liegt es an der Gewohnheit, dass dort immer galoppiert wird.

Das nächste halbe Jahr dort nur Schritt gehen. Und zwar mit JEDEM Reiter! Da müssen alle an einem Strang ziehen, sonst wird das nichts.

Reite eine andere Route und galoppiere da erstmal nicht mehr. Wenn sie dann ruhig bleibt und die Hilfen annimmt, kannst du da langsam anfangen an unterschiedlichen Strecken zu galoppieren. Erstmal aber nur ganz kurz, damit sie nicht anfängt in einen Renngalopp zu fallen. Dann durchpapieren und loben.

Wenn das gut klappt, kannst du auch wieder die Strecke mit der Galoppstrecke reiten. Da reitest du auch erstmal nur Schritt und machst im Prinzip das Gleiche wie o.a.

Und in Zukunft bitte nie immer wieder an der gleichen Strecke angaloppieren!

Woher ich das weiß:Hobby – Seit 2008 Erfahrung mit Pferden | Seit 2019 Reitbeteiligung