Wo ist der Unterschied zwischen Klimaklebern und wütenden Bauern?

7 Antworten

Der Unterschied ist ganz einfach der zwischen Recht und Unrecht. Die Demos der Bauern finden in einem klar definierten örtlichen und zeitlichen Rahmen statt. Staatsgewalt und Bevölkerung kann sich darauf einstellen, darauf reagieren und so weiter. Ganz abgesehen davon hat - bis jetzt - noch kein Bauer seine Gülle ans Brandenburger Tor geschmiert oder ist mit seinem Bulldok auf die Startbahn von Flughäfen gefahren. Darüber hinaus demonstrieren die Bauern für bzw. gegen eine ganz konkrete Sache. Während sich die Klimakleber einfach nur irgendwo hinkleben, weil sie mit der Gesamtsituation unzufrieden sind, selber keinen Plan haben, wie man es besser machen sollte und obendrein allen anderen ihre Vorstellung von Lebenstil aufzwingen wollen. Das wollen die Bauern nicht.

Inkognito-Nutzer   20.12.2023, 23:13
Ganz abgesehen davon hat - bis jetzt - noch kein Bauer seine Gülle ans Brandenburger Tor geschmiert oder ist mit seinem Bulldok auf die Startbahn von Flughäfen gefahren.

Die RAF-Aussage wurde vor diesen Geschehnissen getätigt.

Während sich die Klimakleber einfach nur irgendwo hinkleben, weil sie mit der Gesamtsituation unzufrieden sind, selber keinen Plan haben, wie man es besser machen sollte

Hast du dich mal mit der LG beschäftigt? Die haben durchaus konkrete Forderungen.

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Udo107  20.12.2023, 23:18
@Inkognito-Fragesteller
Die RAF-Aussage wurde vor diesen Geschehnissen getätigt.

Die Klimakleber haben auch schon andere Sachen beschmiert oder beschädigt. Da brauchst du nichts mit vor oder nachher argumentieren. Die Klimakleber begehen illegale Handlungen, die Bauern nicht.

Hast du dich mal mit der LG beschäftigt? Die haben durchaus konkrete Forderungen.

Ich kenn die Forderungen der LG und lehne sie entschieden ab. Erstens, weil sie anderen ihre Meinung aufzwingen wollen, andere bevormunden und sich nicht an freiheitlich-demokratische Prinzipien halten. Und zweitens, weil sie nicht klar kommen, dass sie für ihre Ansichten keine Majoritäten zusammen bekommen.

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Inkognito-Nutzer   20.12.2023, 23:21
@Udo107

Dann sag das doch wenigstens in deiner Antwort. So zu tun als gäbe es keine konkreten Forderungen ist unwahr. Vor allem ungut, wenn du dir dessen bewusst bist.

Und zum Illegalen: Was macht die LG zur RAF?

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Udo107  20.12.2023, 23:24
@Inkognito-Fragesteller

Ich korregiere mich ...

https://letztegeneration.org/forderungen/

Da steht nichts von einer konkreten Forderung. Da steht nur das, was allgemeiner Konsenz ist bzw. der Ausstieg bis 2030 ist ohne hin nicht praktikabel. Über das wie ... den Streitpunkt steht da witzigerweise nichts. Eben weil sie selber keine Ahnung haben, wie man das ganze sozial und wirtschaftsverträglich zustande kriegt.

Und Gesellschaftsrat? Die gibt es bereits, nennt sich nur Bundestag und Landtag etc.

Und zum Illegalen: Was macht die LG zur RAF?

Die Tatsache, dass sie sich - im Gegensatz zu den Bauern - nicht an die Gesetze halten.

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Udo107  20.12.2023, 23:26
@Korbine245

Im Gegensatz zu den klimaklebern hab ich noch keinen Bauern gesehen, der einem seinen Lebensstil aufzwingen wollte oder seine Meinung als die weltrettende, einzig richtige verkauft hat und der dafür auf jedwede Form von Recht und Ordnung pfeift.

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Korbine245  20.12.2023, 23:28
@Udo107

Na ja, die laden ja bloß ihre Misthaufen auf fremdem Privateigentum ab und blockieren den Verkehr.

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Inkognito-Nutzer   20.12.2023, 23:29
@Udo107

Die RAF hat Menschen ermordet. Vielleicht sollte man da mit dem Wording und schnellen Vergleichen vorsichtig sein.

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Udo107  20.12.2023, 23:31
@Inkognito-Fragesteller

Ich hab sie ja auch nicht RAF genannt. Zumal RAF auch Royal Air Force heißen könnte ... nur mal so nebenbei, wenn wir schon bei Wortklauberei sind.

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Inkognito-Nutzer   20.12.2023, 23:34
@Udo107

Genau, der Dobrindt meinte bestimmt das. Und klar hast du die Bezeichnung RAF akzeptiert, ich zietiere:

Und zum Illegalen: Was macht die LG zur RAF?

Die Tatsache, dass sie sich - im Gegensatz zu den Bauern - nicht an die Gesetze halten.

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Udo107  21.12.2023, 00:45
@Korbine245

A) was genau hat das jetzt mit den aktuellen Protesten zu tun? Das war keine Aktion einer Gruppe, sondern eines einzelnen, die nicht in Ordnung geht.

B) würdest du anderes darüber denken, hätte er oder sie den Mist vor der AfD-Zentrale abgeladen?

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Udo107  21.12.2023, 00:46
@Inkognito-Fragesteller

Tja, sie halten sich halten eben auch nicht ans Gesetz. Selber Schuld, wenn dann das Echo zurück kommt.

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Die Bauern streiken damit mehr oder weniger und beschweren sich über die nun für sie steigenden Kosten. Ansonsten wird gearbeitet.

Die Klimakleber sind im wahrste Sinne des Wortes Nichtsnutze, die nichts anderes machen, als sich dorthin zu setzen und herumzusitzen. Deutschland kann etwas für den Klimawandel tun und tut dies auch, aber ändern können wir rein gar nichts. China und die USA sind für die Emissionen verantwortlich. Die 1,76%, die wir ausstoßen interessiert unseren Planeten nicht. Nebenbei bemerkt wird unser Anteil auch immer geringer.

Wenn man anderen schadet, für etwas was nicht möglich ist und ansonsten gar nicht machts, dann kommt das nun mal nicht gut an. Die sollten sich zusammensetzen, Geld sammeln und dann an Lösungen arbeiten. Aber dafür müsste man natürlich eine Leistung erbringen...

Inkognito-Nutzer   20.12.2023, 23:16

ich erlaube mir mal zu zitieren:

Als stärkste Volkswirtschaft in Europa und als eine der stärksten Volkswirtschaften weltweit hat Deutschland demnach eine Verantwortung - auch anderen Ländern gegenüber. Außerdem machen alle Länder, die so viel CO2 wie Deutschland ausstoßen oder weniger, fast die Hälfte der gesamten CO2-Emissionen aus. Wenn jedes "kleine" Land also etwas unternimmt, kann das auch in der Masse wirken.

https://www.mdr.de/wissen/faktencheck/faktencheck-deutschland-klimawandel-alleine-100~amp.html

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FelixSchmelix  20.12.2023, 23:22
@Inkognito-Fragesteller

Prima, das ist eine Meinung, die genauso viel Wert ist wie meine.

Mit dem Unterschied, dass ich unseren marginalen Anteil mit Zahlen belegt habe. Ich kann natürlich auch sagen "Als stärkste Volkswirtschaft in Europa und als eine der stärksten Volkswirtschaften weltweit hat Deutschland demnach eine Verantwortung - seinen Bürgern gegenüber. Grundnahrungsmittel sollten kostenlos sein". Spitzen Aussage!

Inwiefern machen wir zu wenig für den Klimawandel, wenn sich unser Anteil an den Emissionen seit Jahren sukzessiv verringert?

Und inwiefern spielen wir eine Rolle, wenn andere Länder für über 98% des Ausstoßes verantwortlich sind?

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Inkognito-Nutzer   20.12.2023, 23:28
@FelixSchmelix

Ja prima, ge?

Grundnahrungsmittel sollten kostenlos sein

LOL, das kann jetzt nicht ernsthaft deine Antwort sein?? Weil ja internationale Politik und nationale Politik das gleiche ist. DE war und ist natürlich vorbild und wegweiser für viele anderen länder, nicht nur beim klimathema.

Inwiefern machen wir zu wenig für den Klimawandel, wenn sich unser Anteil an den Emissionen seit Jahren sukzessiv verringert?

Selbes Motto wie „inwiefern bin ich mit 200kg denn immer noch zu dick, wenn ich doch seit letzten jahr schon 5kg verloren habe?“

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FelixSchmelix  20.12.2023, 23:35
@Inkognito-Fragesteller

Du hast keiner beiden Fragen beantwortet. Das ist kein Argument.

Wir wiegen keine 200 Kilo sondern 80 kg bei 1,80 Größe. Der Chinese wiegt hingegen mehr als das 15-Fache von uns und sollte sich Gedanken machen.

Deutschland ein Vorbild :D - sind wir wieder so weit? Wir sind Vorbild inwiefern man keinen Weltkrieg führt. Wir haben anderen Ländern nichts vorzuschreiben. Und ich bin mir sehr sicher, dass es die USA und China nicht im Geringsten interessiert, ob wir CO2-neutral sind oder nicht. Ansonsten würden sie schließlich mehr tun. Die letzte Klimakonferenz hast du wohl verpasst.

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Inkognito-Nutzer   20.12.2023, 23:37
@FelixSchmelix

Ah, das heißt laut dir ist unsere Ausstoß gesund? Wenn du das schon pro Kopf rechnest, wie dick soll dein Chinese denn dann sein? Und wie dick dann wir?

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FelixSchmelix  20.12.2023, 23:48
@Inkognito-Fragesteller

Ich wusste nicht, dass die Welt beim Pro Kopf Ausstoß einen Unterschied macht?

Es zählen einzig und alleine die absoluten Zahlen. Chinas Pro Kopf Ausstoß ist logischerweise niedriger, wo deren halbe Bevölkerung auf dem Land in ärmlichen Verhältnisse lebt. Die Uiguren sorgen bestimmt nicht für Emissionen in ihren Umerziehungslagern. Chinas muss am Ende genauso bei 0 Emissionen landen wie wir. Deren Weg ist allerdings um einiges länger.

Bessere wäre es hier, wenn du dir mal die CO2-Tonnen pro 1000 USD BIP pro Jahr ansehen würdest. China steht hier mit 0,51 Tonnen unfassbar schlecht da. Die USA weisen 0,25 Tonnen auf, Deutschland 0,16. Chinas Industrie ist damit unfassbar schmutzig. Aber klar, wir müssen uns beeilen unseren Wert noch stärker zu senken...

Wir SIND bereist in einer Führungsrolle. Und das ohne die "saubere" Atomenergie. Man muss nicht übertreiben. Du kannst dir noch so sehr einreden, dass wir das Epizentrum der Welt sind, das ändert allerdings dennoch nichts daran, dass es vollkommen egal ist, was wir machen. Wenn wir morgen C02 neutral wären, dann würde der Klimawandel genauso voranschreiten wie bisher. Das ist nun mal so...

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kami1a, UserMod Light  21.12.2023, 00:28
@FelixSchmelix
Inwiefern machen wir zu wenig für den Klimawandel, wenn sich unser Anteil an den Emissionen seit Jahren sukzessiv verringert?

Genau das reicht eben nicht. Das relativ kleine Deutschland liegt bei den Treibhausgas - Emissionen auf Rang 9 von fast 200 Ländern und wir wollten doch mal Vorbild sein 

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FelixSchmelix  21.12.2023, 03:56
@kami1a, UserMod Light

Wir sind mittlerweile, da Japans Wirtschaft schwächelt, die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt. Wir stellen Güter her und sind kein Dienstleistungsland. Wir sind eine Industrienation. Wir besitzen eine extrem energieintensive Chemie- und Autoindustrie. Wir verzichten auf die emissionsarme Kernenergie.

Und ja, wir mögen auf Rang 9 sein. Was in Anbetracht dessen, was in unserem Land produziert wird, jedoch alles andere als schlecht ist. Ich sagte bereits in einem Kommentar weiter oben, dass Deutschland 0,16 Tonnen C02 pro 1000 USD BIP ausstößt. Die USA und China weisen 0,25 Tonnen und 0,51 Tonnen auf. Inwiefern stellen wir als kein Vorbild dar?

"Verfolgt man die aktuelle klimapolitische Debatte in Deutschland, dann gewinnt man den Eindruck, die Rettung der Welt vor steigenden CO2-Emissionen liegt allein in deutscher Hand. [...] Und so wäre die richtige Antwort der deutschen Umweltministerin Svenja Schultze gewesen, mit Stolz darauf zu verweisen, dass kein anderes Land der Welt seine Emissionen in den letzten 30 Jahren um 40 Prozent reduziert hat. Nur Großbritannien kann da mithalten – und hat dies mit einem massiven Ausbau der Kernenergie geschafft."

https://rotary.de/gesellschaft/klappt-es-ohne-kernkraft-a-19206.html

Wir haben die letzten Jahrzehnte nicht verpennt und unseren Beitrag geleistet. Und tun das natürlich immer noch.

Wenn man sich das vor Augen führt, dann doch, sofern wir nicht plötzlich mit dem Klimaschutz aufhören, was mit Ausnahme einer Partei niemand möchte, haben wir in der Vergangenheit und der Gegenwart sehr solide gearbeitet.

Und nun sind es eben relativ gesehen nur noch 1,76%, die von Jahr zu Jahr weniger werden. Man muss sich doch eingestehen können, dass wir mit diesem Wert keinen Einfluss mehr auf den Klimawandel haben. Oder nicht? Das gilt für dich, für mich und für ganz Deutschland.

Das Einzige, was wir jetzt noch tun können, wäre die umweltfreundlichen Zukunftstechnologien zu fördern, um dort in der Zukunft eine Schlüsselrolle zu spielen. Das wäre gut für die Wirtschaft, die Umwelt und man könnte dadurch andere Länder unterstützen.

Der Einbau einer Wärmepumpe oder das Festkleben auf die Straße um Menschen im Verkehr festzusetzen wird hier nicht helfen. Das Einzige, was man dadurch erreicht, ist eine Trotzreaktion und kostenlose Wahlwerbung für die AfD. Man erreicht also das Gegenteil.

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Korbine245  20.12.2023, 23:22

Du scheinst die Beschäftigungssituation der "Kleber" ja ausgezeichnet zu kennen. Hast du da interne Kenntnisse, oder brüllst du nur einfach so vor dich hin?

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FelixSchmelix  20.12.2023, 23:26
@Korbine245

Komplizierte Frage - mal überlegen, es setzen sich Leute Werktags zur Arbeitszeit auf die Straße. Wie komme ich nur darauf, dass diese keinen Beitrag zur Gesellschaft leisten? Schwierig...

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Die Bauern treten für sich selbst und ihre eigenen Rechte ein, zudem könnten die Beschlüsse der Politik wahrscheinlich dazu führen, dass der Bürger für die entsprechenden Produkte tiefer in die Tasche greifen muss.

Das können Viele nachvollziehen und zeigen Verständnis.

Die Klima-Aktivisten wollen auf ein Problem aufmerksam machen, dass in der Zukunft ungeahnte Folgen haben kann, was allerdings für die breite Masse nicht greifbar ist und somit auch nicht aktuell. Dabei bedienen sich die Aktivisten unorthodoxer Methoden und der Sinn dieser Vorgehensweisen erschließt sich teilweise nicht.

Schestko  20.12.2023, 23:17

Es geht darum, dass die Demonstrationen der Bauern legitime, von der Versammlungsfreiheit gedeckten Versammlungen sind und die Blockaden der „Letzten Generation“ sich an der Grenze zur Verhinderungsblockade bewegende Versammlungen sind, die nicht mehr von der Versammlungsfreiheit gedeckt sind, da die Demonstranten sich nicht mehr freiwillig entfernen würden und eine praktische Konkordanz mit den Grundrechten der Autofahrer nicht mehr möglich ist. Was die machen ist Nötigung und Widerstand gegen Vollsgreckungsbeamte.

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Korbine245  20.12.2023, 23:24
@Schestko

Deine Trennung ist doch nur daherschwadroniert. Je länger du darüber nachdenkst, desto schwerer fällt es dir selber, den Bauern Recht und den Klebern Unrecht zu geben.

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Schestko  20.12.2023, 23:27
@Korbine245

Ne, fällt mir überhaupt nicht schwer. Ginge es den „Klimaklebern“ darum, zu demonstrieren, würden sie legale Demos abhalten, ob angemeldet oder nicht. Macht die „Letzte Generation“ ja auch manchmal, aber mehr als 100 Leute kommen da ja nicht. Deshalb begehen sie lieber Straftaten, um den Staat zu erpressen.

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ponter  20.12.2023, 23:32
@Schestko

Ich habe in der Antwort die Fakten dargestellt, wer wer wie womit vorgeht, ist nicht Gegenstand der Antwort.

Dass die Vorgehensweise teilweise fragwürdig ist, wurde angesprochen, diesbezüglich sollte man vielleicht mal andere Strategien wählen.

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Schestko  20.12.2023, 23:40
@ponter

Das ist deine Meinung, dass das deshalb anders bewertet wird. Das glaube ich nicht. Die Leute haben bereits deshalb mehr Verständnis für die Bauern, weil sie eine legale Protestform wählen. Natürlich sind ihre Forderungen auch inhaltlich nachvollziehbarer. Aber es gibt ja auch normale Demos von Klimaaktivisten, über die sich niemand aufregt, dem die Versammlungsfreiheit wichtig ist. Auch wenn dadurch auch der Verkehr behindert wird.

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Korbine245  20.12.2023, 23:43
@Schestko

Ist schon klar: du bist nur taktisch, selektiv gegen Straftaten eingestellt.

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Schestko  20.12.2023, 23:48
@Korbine245

Falls du glauben solltest, dass das in dem Bild eine Straftat ist: Ist es nicht. Das ist höchstens eine Ordnungswidrigkeit, aber im Rahmen einer Versammlung ist es wohl von der Versammlungsfreiheit gedeckt.

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Dokthor  21.12.2023, 00:06
@Schestko

Wie Korbine sagt: Deine angebliche Gegnerschaft zu Straftaten ist nur instrumentelles Geblubber. Du würdest im Moment alles rechtfertigen, was dir in deinen komischen Kram passt.

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Schestko  21.12.2023, 00:13
@Dokthor

Nein. Aber ihr beide macht euch glaube ich die Welt, wie sie euch gefällt. Es ist einfach lächerlich, zu behaupten, das sei beides das selbe.

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Dokthor  21.12.2023, 00:16
@Schestko

Du musst mein Urteil über dein instrumentelles Gehabe nicht noch weiter bestätigen. Reicht. Setzen.

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Die Demos der Bauern waren angemeldet. Man konnte sich darauf vorbereiten. Es war einmalig (bzw. bei weitem nicht so häufig wie die Schwachmaten). Dazu war es nicht ihr Sinn, alles Dicht zu machen, sondern mit ihren Fahrzeugen präsent zu sein. Sie kämpfen für vernünftige Ziele. (Ja, der Klimawandel ist auch nicht zu verachten, aber wir können eben nicht von jetzt auf gleich eine 180°-Wende vollziehen).

vanOoijen  20.12.2023, 23:02

Wir könnten von jetzt auf gleich den ÖPNV kostenlos machen.

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BrascoC  20.12.2023, 23:03
@vanOoijen

Wenn man nur von der Wand zur Tapete denkt, könnte man das machen, ja.

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MaxMusterman249  20.12.2023, 23:03
@vanOoijen

Für einen riesigen Haufen Geld. Folge wäre eine noch stärkere Belastung von Bahn und Co.

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Crack  20.12.2023, 23:05
Dazu war es nicht ihr Sinn, alles Dicht zu machen,

Das war auch überhaupt nicht zu erwarten, wenn hunderte Traktoren da herumfahren...

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BrascoC  20.12.2023, 23:07
@Crack

Mit ihren hunderten Traktoren hätten sie den Großteil zB. Berlins lahmlegen können. Die Klima-Pfeifen wären feucht geworden bei dem Gedanken. Die haben aber nur eine Straße Blockiert. Dazu geregelt und genehmigt.

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Crack  20.12.2023, 23:25
@BrascoC

Mach Dir nichts vor.
Natürlich ist auch bei dieser Demo ein wichtiger Punkt, Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Wäre das nicht so, könnte man auch 10 Traktoren vor das Kanzleramt stellen und tausende andere Landwirte reisen mit Bussen an.

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Die Protestformen zeigen durchaus Unterschiede. Bei den Klimaklebern versucht eine kleine Gruppe über längere Zeit möglichst viel Frust auszulösen. Dabei missachten sie bewusst Gesetze, indem sie sich beispielsweise bei der Auflösung der Demonstrationen festkleben, sodass sie mühsam von der Polizei von der Straße gelöst werden müssen. Nicht zu vergessen die unterschiedlichen Arten der Sachbeschädigung gegen relativ zufällig ausgewählte Ziele. Viele Vertreter der letzten Generation maximieren dann die Kosten des Staats, indem sie Verfahren in die Länge ziehen und Geschädigte gehen oft leer aus, da viele Aktivisten nicht genügend Vermögen besitzen, um den angerichteten Schaden zu begleichen. Ganz im Gegensatz zu den Bauern. Die Bauern bedienen sich zulässiger Protestformen. Sie begehen keine Straftaten, haben mit ihren Höfen oft viel Vermögen und können sich dort meist auch keine längere Abwesenheit leisten. Sie hätten viel zu verlieren und müssen sich allein schon deshalb an die Gesetze halten.

Vergleicht man gleichartige Protestformen, müsste man eher Aktionen wie den Protestmarsch der Klimakleber mit den langsam fahrenden Traktoren vergleichen. Die Störaktion der Klimakleber war in diesem Fall zulässig, es Beteiligten sich mehr als eine Hand voll Personen und es ging zumindest langsam voran. Das Echo zu dieser Aktion war deutlich positiver.

Nicht zu vergessen ist der Zeitraum, in dem die Störungen passieren. Dass der Verkehr bei Demonstrationen behindert wird, ist relativ normal. Klassischerweise zieht ein Demonstrationszug durch gesperrte Straßen und somit kommt dort niemand mit dem Auto durch. Wenn das ab und zu passiert, stört es die wenigsten. Der Frust über die Klimakleber hat sich aber mit der Zeit immer weiter aufgebaut. Dass die Bauern die derzeitigen Proteste über Monate oder gar Jahre fortsetzen, ist sehr unwahrscheinlich.

Im übrigen sind auch die Ziele sehr unterschiedlich. Die Proteste der Bauern drehen sich um ein konkretes Gesetzesvorhaben. Die Politik kann eine Entscheidung treffen und wahrscheinlich ist das Thema dann - unabhängig vom Ausgang - zeitnah durch. Die Klimakleber haben dagegen deutlich nebulösere Ziele. Zu Beginn protestierten sie gegen das wegwerfen von Lebensmitteln, dann für ein Tempolimit von 100km/h und dafür, dass das 49-Euro-Ticket wieder zu einem 9-Euro-Ticket wird, dann für die stärkere Besteuerung von Reichen - alles nichts, was den Klimawandel tatsächlich aufhalten würde und die Klimakleber wohl nicht besänftigen würde.

Außer vielleicht bei ihrer krassesten Forderung, dass die Bundesregierung einen Klimarat einsetzen soll, der aus zufälligen Mitgliedern der Gesellschaft zusammengesetzt sein soll. Dieser soll dann Maßnahmen entwickeln und die Regierung soll sich bereits beim Einsetzen des Rates dazu verpflichten diese Maßnahmen ohne jede Änderung umzusetzen. Dies käme einer Abschaffung oder starken Schwächung der Demokratie gleich, wenn das gewählte Parlament nicht mehr die alleinige Hoheit über neue Gesetze hat, sondern ein wie auch immer gebildeter, aber zumindest nicht demokratisch gewählter, Rat dies tun soll. Dies sieht offenbar auch die letzte Generation so, die bereits bei mehreren Gelegenheiten gesagt hat, dass wir aufgrund der Klimakrise keine Zeit für Demokratie hätten.