Wieso war/ist England nicht sehr reich, obwohl sie viele Kolonien hatten?

5 Antworten

Weil sie ihren Wohlstand eben durch Versklavung in den Kolonien aufgebaut haben.

England hat nie versucht, selbstständig reich zu werden, darum haben sie bis Heute Probleme.Darauf war das Land immer ausgerichtet, und wenn das wegbricht, bricht Alles zusammen.

Woher ich das weiß:Recherche
btrafficwonde1 
Fragesteller
 04.08.2023, 17:02

Wirtschaftliche Diversifizierung: Während England von den Ressourcen aus den Kolonien profitierte, war die Wirtschaft Englands nicht so stark diversifiziert wie die der Schweiz. Die Schweiz hat eine starke Tradition in der Finanz-, Uhren-, Maschinenbau- und Pharmaindustrie, die zu ihrem wirtschaftlichen Erfolg beigetragen hat.

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CorgiMcweasel  04.08.2023, 21:34

nicht nur durch Versklavung. In erster Linie und am meisten hat UK ihren Reichtum durch die Industrialiserung noch wesentlich als Versklavung erreicht, durch Mechanisierung und wesentlich Effizienz. Die Ressourcen dafür gab es im Bergbau in Großbritannien und nicht in den Kolonien. Außerdem hat Großbritannien im Vergleich zu fast allen anderen Reichen weltweit (nicht nur USA und europäischen Kolonialreichen). England hat schon früh versucht, selbstständig reich zu werden und deswegen waren sie auch - nach dem sie Kolonien zwischen 1947 und den 60er Jahren die Freiheit geschenkt haben - auch noch eine der reichsten Nationen der Welt , also sehr, sehr weit davon entfernt, zusammen zu brechen.

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sassi357  31.08.2023, 10:28
@CorgiMcweasel

"Die Freiheit geschenkt" ist typisch angelsächsischer cant, also Heuchelei. Tatsächlich ist das Imperium zusammengebrochen infolge der enormen Verschuldung aufgrund der Weltkriege. Die Briten haben ihre Kolonialkriege verloren und standen auch gegen Gandhi am Ende als große Verlierer da.

In der Welt verschenkt niemand etwas freiwillig, ausgenommen vielleicht die dumm-gutmütigen Deutschen. Wäre England wirklich großzügig und würde es Geschenke machen, so wäre Ulster längst wieder irisch ...

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CorgiMcweasel  31.08.2023, 11:52
@sassi357

Es ist nicht Heuchelei, damit hat es nicht zu tun. Das ist absolut falsch. Und warum sollte man nicht sagen dürfen, dass Großbritannien weltweit mit am frühesten / ersten die Freiheit abgeschafft hat? Weil es nicht ins Weltbild passt? Das Imperium ist nicht "zusammengebrochen".. Dafür gibt es keinen einzigen Beweise. Das ist mir zu einfach. Das muss man differenzierter sehen. Das Britische Weltreich ist aus mehreren, unterschiedlichen innenpolitischen und außenpolitischen Gründen in das Commonwealth umgewandelt. Einige sind in die Freiheit entlassen worden, bei anderen gab es Kämpfe, weil man sie (noch?) nicht in die Freiheit entlassen wollte. Die Briten haben weder alle Kolonialkriege verloren (die meisten sogar gewonnen) und am Ende bei vielen gar nicht erst versucht, solche Kriege zu führen, da auch die eigene Bevölkerung daran kein INteresse hatte, sondern eine größere Vision, vor allem die nicht-herrschende Klasse, gerade in der Zeit, wo die herrschende KLasse an Einfluss verloren hat. Es hat auch nichts mit verschenken zu tun. Auch die Deutschen "verschenken" nichts. Vielleicht hast du nicht dahinter schauen können, welche Vorteile es auch für Deutschland gibt. Ulster ist nochmal eine ganz andere Sache, denn dort leben nicht dieselben Menschen und auch nicht in dieser Masse wie in den Kolonien in Afrika und Asien.

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sassi357  31.08.2023, 12:09
@CorgiMcweasel

Da hast du Recht, Großbritannien hat für viele Völker der Erde weltweit mit am frühesten / ersten die Freiheit abgeschafft.

Der britische Sklavenhandel des 17. und 18. Jh. zählt aber fast noch zu den Kavaliersdelikten des Imperiums. Die gigantischen Massenmorde durch Einziehen der Nahrungsmittel, um diese auf dem Weltmarkt verkaufen zu können, wiegen da noch deutlich schwerer. Allein während des Weltkrieges gegen den ach so bösen deutschen Kaiser, der sich anmaßte, auch einen Platz an der Sonne haben zu dürfen, obwohl die Welt doch rechtmäßiges Eigentum des von Gott geliebten angelsächsischen Herrenmenschen ist, haben eben jene britischen Herren im Iran Nahrungsmittel entzogen und damit eine Hungersnot herbeigeführt, der Schätzungen iranischer Historiker 8 bis 10 Millionen Menschen zum Opfer fielen!

Aber nein, Britannien ringt ja nur für „Freiheit“ und „Gerechtigkeit“. Gewiss, im Tod sind die Afrikaner, Iraner, Inder, Iren, Deutschen und andere Opfer der unersättlichen Raff- und Machtgier des perfiden Albions natürlich stets „frei“ und „gleich“ – so muss der angelsächsische cant, diese typisch englische Form der politischen Instinktverlogenheit offenbar verstanden werden. –

Gewinnen tun die Briten übrigens selbst kaum jemals Kriege auf eigene Faust. Gegen die Buren haben sie militärisch trotz vielfacher Übermacht militärisch verloren und nur durch die Einführung von Vernichtungslagern die Oberhand behalten. Diesem ersten Völkermord des 20. Jh. folgte der Weltkrieg mit den Massenmorden im Iran, Indien und Deutschland, den Kurden, die Churchill vergasen ließ, dem zum Glück vergeblichen Versuch, die um ihre Freiheit ringenden Iren unten zu halten, doch militärisch sahen die Briten auch nicht gut aus. In Afrika war es ihnen trotz fast 100facher zahlenmäßiger Übermacht in vier Jahren nicht möglich, mit der kleinen deutschen Schutztruppe unter Lettow-Vorbeck und seinen treuen Askari-Kriegern fertig zu werden. Das erinnert irgendwie an das Star-Wars-Empire, das mit ein paar Jedis und einer Handvoll Ewoks nicht in der Lage ist, fertig zu werden um einen symbolischen Vergleich aus der Popkultur zu wählen.

Nach dem Zusammenbruch von Albions weltweit zusammengeraubten, auf Habgier und brutalem Darwinismus basierendem Imperium betreibt der Sprößling USA das schmutzige imperialistische Geschäft weiter – mit Methoden sind verfeinert, noch weniger direkt, oberflächlich gesehen sogar sauberer, doch die Unterdrückung der halben Welt, garniert durch moralische Süffisanz mitsamt typischem cant sind genau dieselben wie zu Zeiten des angelsächsischen Herrenmenschenwahnes.

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SoapH  22.09.2023, 15:26

Das was du beschreibst ist Spanien und nicht England. Die Briten haben sehr wohl gerade in ihren Siederkolonien (Kanada, Neuseeland, USA, Australien und auch Südafrika und Rhodesien) eine Wertschöpfungskette aufgebaut.
Außerdem reden wir von dem UK dem Mutterland des Industrialisierung, die haben sehr wohl eine eigenständige Wirtschaft aufgebaut.

Außerdem ging das British Empire erst richtig los, als Victoria den Thron bestieg und da war Sklaverei nicht nur in weitesgehend abgeschafft im Empire, man zwang sogar andere Länder dazu sie abzuschaffen.

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Großbritannien ist sehr reich, einer der reichsten Länder der Welt sogar. Einer der größten Volkswirtschaften der Erde und größer als die Volkswirtschaft der Schweiz. Und die Kolonien stehen ihnen nihct mehr zur Verfügung. Deswegen können sie da nicht so einfach mehr Ressourcen abziehen. Außerdem war Großbritannien auch an vielen Kriegen beteiligt, die viel Geld kosten.

sassi357  31.08.2023, 10:25

Die Schweiz hat weniger als 10 Mio. Einwohner, das UK aber über 60 ...

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CorgiMcweasel  31.08.2023, 12:11
@sassi357

Ja, pro Kopf. Ich meine aber im Allgemeinen. Und der FS hat die Frage ja auch sehr allgemein gestellt (also das gesamte Land) und nicht, wie reich Menschen dort im Durchschnitt waren,

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Weil Großbritannien auf Gier und Raub aufgebaut ist.

England war zu allen Zeiten ein Raubstaat gewesen, in dieser Hinsicht vergleichbar mit dem antiken Rom, dessen fabelhafter Reichtum ja auch auf der Ausplünderung und dem Unten-Halten anderer Kulturen (Kelten, Germanen, Illyrer, Makedonier, Karthager usw.) beruhte.

Unter dem Deckmantel, den Völkern der Erde Freiheit und Fortschritt zu bringen und den „Willen Gottes“ zu verkörpern hat England seit Jahrhunderten die Welt ausgeraubt, Nationen geteilt, Kriege geschürt, Völker gegeneinander gehetzt, Menschen versklavt und zu zig Millionen verhungern lassen. Wie unser Denker Immanuel Kant bereits gegen Ende des 18. Jh. bemerkte, war England von allen Staaten der verbrecherischste überhaupt gewesen.

Sogar die moderne staatliche Modalität des Vereinigten Königreiches basiert im Grunde auf Unterdrückung nichtangelsächsischer Gruppen, z. B. der Iren (von denen man seit Cromwell immer wieder Millionen hat verhungern lassen um den potentiellen Rivalen zu eliminieren), der Waliser (die ins Proletariat hinab gedrängt wurden, auf welches die englisch Gentry nur verachtungsvoll herabblickt) oder die Schotten, die man trotz ihrer guten Leistungen in Wissenschaft und Technik als Hinterwäldler verachtet und es ihnen durch Wahlmanipulationen unmöglich macht, aus dem Vereinigten Königreich auszuscheren.

Der Untergang des Imperiums infolge der krassen Verschuldung durch den Zweiten Dreißigjährigen Krieg gegen den deutschen Wirtschaftsrivalen von 1914 bis 1945/49 überließ den in puncto Brutalität, Militarismus, Imperialismus und Heuchelei (cant) allzu sehr nach dem britischen Vater kommenden Sohn, nämlich die USA, die Weltherrschaft. England selbst war ab dem Weltkrieg aufgrund seiner Kriegsanleihen total an US-Banker verschuldet und konnte seine im Verhältnis zur Einwohnerzahl extrem überaufgeblähte Riesenflotte nach dem Verlust der Raubgelder aus den Kolonien nicht mehr aufrecht erhalten. Der Staat war spätestens nach 1945 durch und durch bankrott und das Imperium zerbrach in wenigen Jahren. 1947 war Indien frei von der britischen Unterdrückung, bis 1960 auch die afrikanischen Kolonialvölker.

Heute ist das Vereinigte Königreich ein trauriger, kranker Mann im Nordatlantik, der sich mit Sticheleien gegen das verhasste Deutschland, narzisstischem Adelskultus, Fußball für die Chavs und der Produktion von ein wenig Popkultur über Wasser hält, aber den eigenen Niedergang nicht mehr aufhalten kann. Eine moralischere und nachhaltigere Politik, sowohl im Umgang mit farbigen Kolonialvölkern als auch mit europäischen Rivalen (die ja zugleich auch Handelspartner sind) wie Irland, Spanien oder Deutschland hätte Britannien eine glücklichere Zukunft gesichert. Doch heute ist alles verspielt und es gibt keine Zukunft mehr für England.

Kluge Frage ... Es ist anzunehmen, dass die erwirtschafteten Super-Vermögen in privaten Händen blieben und nichts Wesentliches zum "Reichtum Englands" insgesamt beigetragen haben. Aber zu bedenken bleiben zugleich die enormen Kosten für Kolonien. Auch KZs rentieren sich nicht.

Kolonien machen halt nicht unbedingt reich. Um die Kolonien zu verteidigen musste die Länder, die welche besassen, tief in die Tasche greifen

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich sehr für (nationale) Politik
btrafficwonde1 
Fragesteller
 04.08.2023, 17:15

Wenn es so nicht lukrativ war, dann sollte man sie in Ruhe lassen.

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btrafficwonde1 
Fragesteller
 04.08.2023, 17:27
@Ramon6134

Frankreich war in Algerien mehr al 250 Jahren. Ich kann es nicht glauben, dass sie 250 Jahren ohne lukrative Ergebnisse blieben :D

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