Zu dieser Frage gab es schon verschiedensten Untersuchungen, die jedoch – wie leider zu oft in der modernen Forschung – gegensätzliche Resultate brachten. Das liegt vor allem daran, dass die heutige Forschung selten an objektiver Wahrheit interessiert ist, sondern von bestimmten Instituten betrieben wird, die ihrerseits gesponsort werden von Unternehmen bzw. Konzernen.
Wenn z. B. ein großer Rindfleischproduzent eine solche Studie finanziert, so wird er ein anderes Ergebnis verlangen als ein großer Weizenhersteller. Die Wissenschaft ist de facto leider eine Prostituierte, die ihre Methoden sowie die Deutung ihrer Ergebnisse leider in jede mögliche Richtung verbiegen kann, dass jedes mögliche Ergebnis herauskommt.
Sinnvoller, um zumindest einen ungefähren Anhalt für mögliche Zusammenhänge zu erhalten sind meiner Auffassung nach allgemeine Statistiken. Diese lügen für sich gesehen niemals. Fehler und Betrug können sich hier nur einschleichen bei deren Deutung.
Hier die Depressionskarte für Europa:
https://www.eupedia.com/images/content/Depression_rates.png
Und hier die über den Fleischverzehr:
https://www.eupedia.com/images/content/Meat_consumption.png
Am meisten depressiv sind danach Skandinavier, Marokkaner und Iraner – und das obwohl in Skandinavien etwas weniger Fleisch als im übrigen Westeuropa und in den islamischen Ländern noch weniger gegessen wird. Dazu passt, dass in Mittelmeerländern wie Spanien im Schnitt am meisten Fleisch in Europa verzehrt wird, dort Depressionen aber seltener sind. Schützt Fleisch also vor Melancholien und Trübseligkeit oder hat dies andere Gründe?
Die Karte liefert auch ein paar Argumente für die umgekehrte Ansicht: In den Balkanstaaten wird nämlich nicht sonderlich viel Fleisch gegessen und Depressionen sind dort auch eher selten.
Die wesentlichen Faktoren werden wohl eher andere sein als die Ernährungsweise. So dürfte die hohe Depressivität der Schweden und Finnen wohl mit dem im Winter kalten und lichtarmen Norden zu tun haben – wenngleich Norweger, Balten und Russen bei ebenfalls winterkaltem und lichtarmem Habitat nicht depressiver sind als die übrigen Europäer. Die für südliche Verhältnisse relativ hohe Depressivität der Portugiesen und Griechen könnte ihre Ursachen in der wirtschaftlichen Instabilität und hohen Arbeitslosigkeit in diesen Ländern haben – wobei davon auch wiederum andere Staaten betroffen sind, in denen weniger Leute depressiv sind.
Es ist also recht komplex, da hier viele Faktoren ihre Rollen spielen mögen und wir nicht einmal alle überblicken. Dennoch könnte die Ernährung eine gewisse Mitrolle spielen. Allerdings dürfte dann fleischliche Kost eher Depressivität (leicht) entgegen zu wirken als diese zu fördern.
Eine andere Erkenntnisquelle wäre die eigene Erfahrung. Hier kann ich eher bestätigen, dass sehr fleischreiche Nahrung nicht unbedingt glücklich macht. Ich habe selbst mit allen möglichen Ernährungsformen herumexperimentiert und bin zu folgenden Ergebnissen gekommen: Vor allem von großen Mengen vitaminarmen Proteinträgern wie Corned Beef oder Hähnchenbrust würde ich aus Erfahrung abraten (minderwertiges Pressfleisch). Die typische Bodybuilder-Ernährung ist nicht gerade der beste Weg zum Glücklich-Sein. Man wird dabei sehr ernst, innerlich hart, bis hin zu seelischer Grausamkeit. Das Umgekehrte, nämlich die vegane völlige Fleisch-Meidung ist allerdings auch nicht empfehlenswert. In jungen Jahren war ich Veganer und diese Zeit war im Grunde von ständiger Melancholie und unbestimmter, schweifender Sehnsucht ohne erkennbare Ursachen geprägt.
Es sieht so aus, dass ein gewisses Maß an Fleisch, das aber nicht zu hoch sein sollte, am günstigsten ist für das relative Glücklich-Sein. Hin und wieder Innereien sowie hochwertiges Wild oder Rind- und Schweinefleisch von artgerecht gehaltenen Rindern dürften am besten geeignet sein. Innereien auch deshalb, weil diese extrem reich an Vitaminen und bestimmten Mineralien sind (vor allem Leber) und somit wertvoller als jede andere Art von Fleisch. Doch es reicht ein gelegentlicher Verzehr derselben völlig aus (zwei oder dreimal im Monat etwa).
Doch viel hängt auch ab von der individuellen Genetik, der Blutgruppe (Menschen mit Blutgruppe 0 sollen Fleisch allgemein am besten vertragen) sowie auch von der Arbeit und den Freizeitbeschäftigungen, mit denen man den Alltag so verbringt. Für einen sportlichen, aktiven oder von körperlicher Arbeit geprägten Lebensalltag ist eine fleischlichere Ernährungsweise durchaus geeignet. Wer hingegen nur spazieren geht, kommt auch mit frugivorer Nahrung ganz gut klar. Bei Tag für Tag stark repetitiven Tätigkeiten wie solchen im Büro ist wiederum eine mehr getreidebetonte Ernährung angemessen. Diese fördert allgemein Ausdauer und Konzentrationsvermögen.