Wieso sind Linke oft gegen Israel?
Also, ich finde, als Außenstehender ist es wirklich schwer hier Position zu beziehen. Israel-Palästina ist ein komplexes Thema mit Opfern auf beiden Seiten, daher bleibe ich lieber neutral (das heißt - ich bin einfach für den Frieden) - als jemand, der weder Israeli noch Palästinenser ist und selbst auch nie dort war.
In letzter Zeit hört man aber immer von Pro-Palästina-Demos von meist jungen Linken. Selbst Greta Thunberg macht mit. Doch sind die Linken auch nicht immer gegen Hass gegenüber Menschengruppen allgemein? Versucht stets politisch korrekt zu sein? Ist das politisch korrekt? Was hat das mit dem Wort Genozid auf sich, das ständig herausgeschrien wird? Passiert es da wirklich, oder wird da was aufgebauscht?
11 Antworten
Naja. Bei den Opferzahlen, die bis jetzt aufgelaufen sind, kann man nach bisherigen Masstäben schon von Völkermord reden. Immerhin sollen es schon 40.000 oder mehr sein. Wie soll da was aufgebauscht sein? Bei Dauerbeschuss in dicht besiedelte städtische Gebiete sterben solche Zahlen von Menschen. Das ist mehr als glaubwürdig.
Wieso die Linken auf palästinensischer Seite stehen? Das ist traditionell so, seit den 1960er Jahren. Und hat nichts damit zu tun, was da drüben geschieht. Das ist simple Dynamik von Freund-Feind-Schemen hier in Europa. Die andere Seite hat das bestimmt.
Immerhin stand der konservative Mainstream auf Israels Seite. Auf Israels Seite zu stehen, war (und ist) ja für Deutsche und Europäer das einfachste und funktionierendste Mittel, sich vom Holocaust zu entschulden. Wer "Hurra, Israel!" schreit, kann sich selbst nachträglich zum Retter von Anne Frank machen. Wird jedenfalls von der jüdisch-israelischen Seite als Freund anerkannt.
Simple Dynamik von Eine-Seite-andere-Seite macht bringt dann das gegnerische politische Lager auf die andere Seite. Die, die gegen das konservative, spiessige, Altnazi-Mainstreamtum protestieren wollten, waren also selbstverständlich auf der Seite von dessen Feinden, den Palästinensern.
Der Feind meines Feindes ist stets mein Freund. So funktioniert das seit Anbeginn der Weltgeschichte.
Mir ist das alles zu einfach. Ich habe da drüben eine Zeit lang gelebt und wenn man dann zurück kommt, hat man mit den Denkwelten der Leute hier keine Übereinstimmung mehr.
Ach so, dann sind es nur 6000 Kinder statt 10000. Dann ist ja alles okay.
Und selbst diese Zahlen sind höchstwahrscheinlich falsch, bedenke dass die Hamas sie nennt und die lügen ja aus Gewohnheit. Davon abgesehen ist dieses "denkt an die Kinder" Argument so eine Sache: Was soll Israel sonst tun, außer zurückschießen? Sich sagen "ach mist, da wohnen zu viele Kinder, wir tun gar nichts?" Diese Kinder werden von der Hamas als Schilde missbraucht, ihr Tot geht auf die Kappe von Hamas und den Palästinensern.
Was soll Israel sonst tun, außer zurückschießen?
Was hat das Israel jemals geholfen? Jeder Terrorist der getötet wird, erzeugt zwanzig neue denn der Hass auf Israel wird immer größer. Die Geisel rettet man so auf jeden Fall nicht.
Ich kann an diesem Punkt nicht mehr nachvollziehen wie jemand das Verhalten Israels noch verteidigen kann. Selbst die engsten Verbündeten Israels kritisieren die Kriegsführung.
Was hat das Israel jemals geholfen? Jeder Terrorist der getötet wird, erzeugt zwanzig neue denn der Hass auf Israel wird immer größer.
Die Frage ist berechtigt und komplex. Geholfen hat es, die Hamas immer wieder "zurückzustutzen", ihnen Waffen und Ausrüstung zu nehmen und ausgebildete Kämpfer zu töten. Die wachsen natürlich nach, aber das gibt wieder ein paar Jahre dünnen Frieden.
der Hass auf Israel wird immer größer.
dafür braucht es das "zurückhauen" Israels nicht. Der Hass wird auch so gefördert, dafür reicht ein Blick in die von der EU und Ausland finanzierten Schulbücher der Palästinenser.
Die Geisel rettet man so auf jeden Fall nicht.
Die kannst du auch nur (noch) sehr begrenzt retten, ich fürchte, Israel hat sie bereits abgeschrieben. Die Geiseln waren immer ein lebendes Schild, um sich gegen Gegenschläge zu schützen,
Ich kann an diesem Punkt nicht mehr nachvollziehen wie jemand das Verhalten Israels noch verteidigen kann. Selbst die engsten Verbündeten Israels kritisieren die Kriegsführung.
Israel darf und sollte kritisiert werden, was seine Siedlungspolitik betrifft. Dennoch ist die Hamas und die Palästinenser praktisch immer der angreifende Teil, die Provokateure und Angreifer. Israel steht buchstäblich mit dem Rücken zur Wand. Wenn Israel morgen aufhört, zu kämpfen, existiert es übermorgen nicht mehr und seine Bewohner werdern ermordet, oder gehen in die Sklaverei. Dass der Westen Israels Verhalten kritisiert - nun ja, verständlich: Bei dieser Form von Kriegsführung gibt es zwangsläufig "zivile" Opfer - wobei ich hier "zivil" in Anführungszeichen setze - denn wer da wirklich Zivilist oder Hamas Kämpfer ist, ist schwierig zu sehen. Und ja, auch Teenager kämpfen stolz für die Hamas und ja, auch Kinder sind Schilde und dankbare Medien-Opfer um zu zeigen, wie böse Israel ist. Israel tut alles, um zivile Opfer zu vermeiden - das müsste es nicht, die Gegenseite tut es nicht, im Gegenteil, die zielt auf zivile Opfer ab, um den Willen der Israelis zu brechen.
Ich kann nicht verstehen, wie man Hamas und Palästinenser noch unterstützen kann. Du, ich, wir alle würden sterben, würde Hamas und ihre Anhänger die Macht hier in Europa erlangen.
Israel für die derzeitige Vorgehensweise zu kritisieren, bedeutet nicht die Hamas zu unterstützen.
Du siehst die Lage zwar schon differenzierter als viele vehemente Israel Unterstützter aber immer noch sehr einseitig. Es scheint ein unausgesprochene Annahme zu geben, dass das Leben eines Palästinensers weniger wert ist als das eines Israelis.
wir alle würden sterben, würde Hamas und ihre Anhänger die Macht hier in Europa erlangen.
Wir würden auch sterben wenn Putin hier die Macht hat, aber das ist völlig unrealistisch. Und die Maßnahmen Israels sind nicht geeignet, das zu verhindern. Im Gegenteil, sie stärken die Hamas. Der größte Feind Israels ist die derzeitige Regierung Israels.
Israel für die derzeitige Vorgehensweise zu kritisieren, bedeutet nicht die Hamas zu unterstützen.
Was hätte Israel für eine Alternative gehabt? Gar nichts tun? Das hätte a) die Gegenseite ermutigt und b) den Israelis gezeigt "unsere Regierung beschützt uns nicht. Es gibt ein berühmtes Video, von einem sehr alten Israeli, ich glaube, er ist über 90. Der Mann war so wütend, dass er gefordert hat: "Wartet nicht, geht zu eurem arabischen Nachbarn, tretet ihm die Türe ein und erschießt ihn, bevor er es mit euch tut." Genau so etwas würde wohl passieren, würde Israel nichts tun.
Es scheint ein unausgesprochene Annahme zu geben, dass das Leben eines Palästinensers weniger wert ist als das eines Israelis.
Woran bemessen? Palästinenser sind zu einem großen Teil - Man spricht von 70+% Anhänger der Hamas und ihrem Todeskult. Sie schätzen das Leben nicht, so kommt es mir vor.
Wir würden auch sterben wenn Putin hier die Macht hat, aber das ist völlig unrealistisch.
ja, ganz genau! Deswegen bin ich auch für eine Unterstützung der Ukraine, weil sich Hamas und Putin hier nichts geben.
Und die Maßnahmen Israels sind nicht geeignet, das zu verhindern. Im Gegenteil, sie stärken die Hamas
Gut - was wäre deiner Meinung nach eine angemessene Reaktion auf dieses blutige Massaker, wo Hamas und Palästinenser durch Zäune brechen, um israelische Zivilisten abzuschlachten wie Vieh? STichwort Musikfestival, Stichwort diverse Kibuze, wo einfach alles und jeder niedergemährt Wurde. Stichwort "Papa papa, ich habe 10 Juden umgebracht, bist du stolz auf deinen Sohn?" Anrufe.
Die israelische Regierung ist definitiv kein Glücksgriff, darüber müssen wir uns nicht streiten.
Was wäre eine angemessene Antwort? Eine Antwort die unter dem geringsten möglichen Verlust von zivilen Opfern die Situation entschärft und den Weg zu einer friedlichen Lösung ebnet.
Wird die gegenwärtige Aktion Israels die Lage entschärfen und den Weg zu einer friedlichen Lösung ebnen? Ich denke nicht.
Eine Antwort die unter dem geringsten möglichen Verlust von zivilen Opfern die Situation entschärft und den Weg zu einer friedlichen Lösung ebnet.
Und das wäre was? Du kritisierst die militärische Antwort Israels, die explizit unter "geringst mögliche zivile Opfer" fimiert. Was genau wäre eine bessre Lösung in deinen Augen als das?
Und im Ernst? Eine friedliche Lösung mit Hamas? Ist das dein Ernst?
Wird die gegenwärtige Aktion Israels die Lage entschärfen und den Weg zu einer friedlichen Lösung ebnen? Ich denke nicht.
Nein, es ist das Resultat der letzten, brutalen Attacke der Hamas und der Palästinenser. Ich bin eher erstaunt, wie sehr sich Israel noch zurückhält im Vergleich zu dem, was es tun könnte.
Wie. Du schleichst um die Frage herum. Wie bzw. was genau könnte Israel noch tun, außer Flugblätter abwerfen, und ankündigen, dass es Positionen bombardiert, die Waffenarsenale und Lager beinhalten?
zum zweiten wurde gerade erst wieder von der UN kleinlaut erklärt, dass mindestens (!) ein drittel der Opferzahlen frei erfunden war.
Hast du dazu mal die Quelle? Ich hab nämlich nichts gefunden.
Komisch, einmal googeln und man findet die Zahlen.
Zum Beispiel: https://www.cbc.ca/news/world/gaza-women-children-death-toll-1.7203167
Da werden aus 9500 Frauen und 14.500 Kindern plötzlich 4959 Frauen und 7797 Kinder. Ganz bestimmt ein Wunder. Ich tippe auf Jesus. Ja, das war Sarkasmus.
Ja, komisch, dass mir weiterhin trotz Eingabe mehrerer Begriffe/Formulierungen die Seite eines kandischen Senders nicht angezeigt wird.
Trotzdem danke.
Inhaltlich erspare ich mir eine Antwort, nachdem ich deine Haltung in den Kommentaren gelesen habe.
Ich kann Deinem letzten Satz zustimmen, wenn Du "..und den Palästinensern" weg lässt. Die Mehrheit der Bevölkerung in Gaza will diesen Konflikt nicht. Sie wollen einfach nur friedlich ihren Tagesgeschäften nachgehen.
Im weitesten Sinne wird die politische Linke darüber definiert, dass sie sich gegen wirtschaftliche und soziale Ungleichheit, Unterdrückung und Herrschaft stellt.
Linker Protest richtet sich darum derzeit gegen:
1) den israelischen Angriff auf den Gazastreifen, der den Tod von Zehntausenden, die Vertreibung von Millionen und die Zerstörung nahezu der gesamten Infrastruktur bewirkt hat. Dabei wurden zahlreiche Kriegsverbrechen auf israelischer Seite dokumentiert. Der Verdacht eines Genozids steht im Raum und wird vor dem Internationalen Gerichtshof verhandelt. Letztendlich sind hier aber weder ein schnelles Urteil noch wirksame Konsequenzen zu erwarten.
2) das israelische Besatzungsregime und die Ungleichbehandlung sowohl arabischer Israelis als auch der Palästinenser in den besetzten Gebieten. Die israelische Besatzung dauert seit 1967 an und bedeutet für die Palästinenser Überwachung, Kollektivstrafen, Hauszerstörungen, willkürliche Festnahmen und Tötungen sowie vom israelischen Militär gedeckte Siedlergewalt. Derzeit nimmt auch die Siedlergewalt im Westjordanland zu, das wohlgemerkt von der Fatah und nicht von der Hamas kontrolliert wird. Diese Besatzungs- und Segregationspolitik steht dem Frieden in der Region im Weg, denn sie ist der Nährboden, auf dem der bewaffnete palästinensische Widerstand wächst.
3) den Imperialismus der westlichen Großmächte, darunter USA, Großbritannien und Deutschland, die Israel als einen Stützpunkt für ihre Machtbestrebungen im Nahen Osten nutzen und es im Gegenzug militärisch und politisch stützen.
Eine linke Perspektive für die Region kann nur Frieden und Gleichberechtigung für alle Menschen in der Region bedeuten, Juden wie Araber. Der Weg dorthin wird langwierige Basisarbeit, gegenseitige Anerkennung und viel Vergeben auf beiden Seiten erfordern. Das Ende des Kriegs und der Besatzung sind nur erste Schritte, die unmittelbar umgesetzt werden können.
Eine Fortsetzung des Kriegs wird zu keiner Sicherheit für Israel führen. Die israelischen Bomben schaffen derzeit zehntausende Waisen, aus denen sich die nächste Generation von hasserfüllten Hamas-Kämpfern rekrutieren wird.
Linke (Linksradikale) haben eine rassistische Voreingenommenheit gegen Weiße.
Wenn ein nicht so intelligenter Linker sich eine Karte von Palästina über die Jahre ansieht, und dazu noch erfährt das dort momentan eine Invasion verläuft braucht er nicht lange um zu schlussfolgern:
Die Weiße Mehrheit unterdrückt die marginalisierte Gruppe.
So funktioniert Intersektionales denken.
Das ist auch kein neues Ding das linke etwas gegen Juden und Religion haben. (Siehe Karl Marx" Zur Juden Frage")
Linksradikalität versteht sich meist als "Gegenteilspolitik". Ihre Hauptaufgabe sieht sie nicht darin, angenehme Lebensverhältnisse für die meisten zu schaffen. Sondern "im Kampf gegen rechts".
D.h. sie schauen, was die "Rechten" wollen und kämpfen für das Gegenteil.
Die Rechten wollen Deutschland erhalten. Also wollen es die Linken zerstören.
Die Rechten wollen die Masseneinwanderung stoppen. Also wollen díe Linken maximale Einwanderung.
Die Rechten setzen sich für Familie ein. Also ist Familie Haßobjekt der Linken.
Rechts ist es, das eigene Land zu schützen - z.B. wie es Israel tut. Also schreien die Linken "nieder mit Israel".
Rechts ist es, die hochgradigen Gefahren der Islamisierung zu sehen. Also tun die Linken alles für die Islamisierung.
Die Rechten mögen kein LQBTQ. Daher tun die Linken alles dafür.
Rechts ist es, den Staatsbankrott zu verhindern. Daher geben Linke unendlich viel Geld für die ganze Welt aus.
Also alles eine ganz schlimme Destruktivät.
Das war schon zu Zeiten der RAF so, aber man sollte nicht alle Linken unter Generalverdacht stellen. Die linken Terroristen wurden in palästinensischen Terrorlagern ausgebildet, wäre hier ja nicht möglich und natürlich strafbar gewesen. Damals gab es die Hamas noch nicht aber Terror haben die schon immer gemacht, damals war es die PLO.
Nein. Kann man nicht. Völkermord hat einerseits ganz spezifische Anforderungen, zum zweiten wurde gerade erst wieder von der UN kleinlaut erklärt, dass mindestens (!) ein drittel der Opferzahlen frei erfunden war.