Wieso hat der Mond gestern ganz orange geleuchtet?

6 Antworten

Wenn der Mond aus Erdsicht der Sonne gegenübersteht, dann haben wir Vollmond. Steht dieser Vollmond sehr tief am Himmel, so ist der Weg des reflektierten Lichtes vom Mond zum Erdbeobachter durch die Erdathmosphäre beonders weit. Die Blauanteile des weißen Lichtes werden durch die Partikel in der Luft zu einem Großteil so abgelenkt, dass überwiegend der Rotanteil beim Beobachter ankommt.

Eigentlich ist das fast der Beginn einer Mondfinsternis, nur dass der Mond noch nicht durch die Erdathmosphäre hindurch angestrahlt wird.

Mit "Erdbeermond" hat das nichts zu tun. Der heißt nur deswegen so, weil es der Vollmond zur Erdbeerzeit ist, nicht wegen der Farbe.

Man kennt es ja schon, dass sich der Himmel durch Saharastaub gelb färbt. Das kam in den letzten Jahren öfters vor. Zur Zeit ist es so, dass unheimlich viel Staub und Russpartikel der Waldbrände in Kanada durch den Jetstream nach Europa getragen werden. Das hat zwei Effekte: zum einen bilden diese Partikel jede Menge Kondensationskerne, sodass wir tagsüber keinen blauen Himmel haben, sondern eine in großer Höhe liegende dünne Wolkenschicht. Gestern konnte man durch diese Wolkenschicht sogar eine große Halo um die Sonne herum sehen, was sonst eher selten ist.

Der zweite Effekt ist der, dass dieser Staub vor allem langwelliges gelbes und rotes Licht durchlässt, während kurzwelliges blaues Licht absorbiert wird. Deshalb scheint der Mond, vor allem wenn er über dem Horizont steht, sehr rot bis orange.

Kurz gesagt: die rote Farbe liegt an den Waldbränden in Kanada.


noname68  12.06.2025, 09:03

au backe, und das von einem „experten“ der naturwissenschaften.

“schuster, bleib bei deinen leisten“ dieses treffende sprichwort passt hier wie „faust auf auge“

erdbeermond wird in deutschland ein vollmond genannt, der etwa alle 43 jahre im sommer (zur erdbeerzeit) in einem zeitraum von 2 wochen vor und nach der sommersonnenwende nur maximal 9 grad über dem horizont steht. das ist ein lokales phänomen, das nur in den 50er breitengraden auftritt und hängt mit den zyklen der mondphasen zusammen.

so wie bei jedem auf- oder untergang der sonne muss das licht einen extrem längeren weg durch die atmosphäre nehmen und wird dabei in richtung des roten teils des spektrums gebrochen.

der rauch der waldbrände in kanada wird nur minimal sonnenauf- und untergänge verfärben und ist auch viel zu dünn, um das weltweit zu bewirken

Der Mond erreichte hier in Deutschland auf seiner Bahn über den Himmel gerade mal eine mickrige Höhe von 9° über dem Horizont.

Damit macht sich die Verschmutzung der Erdatmosphäre besonders stark bemerkbar. Genau wie bei Sonnenauf- und Untergängen wird der blaue Farbanteil durch den Staub herausgefiltert und nur der langwellige rote Anteil bleibt sichtbar.

Das ist ein LOKALES Phänomen. Der Mond selbst hat genau wie immer weiß geleuchtet.

Eine tatsächliche Färbung des Mondes geschieht nur während einer totalen Mondfinsternis (nächste in ~89 Tagen), weil das Licht, das den Mond trifft, teilweise durch die Erdatmosphäre vorgefiltert wird. Das war gestern aber NICHT der Fall.

Woher ich das weiß:Hobby – beobachte mit eigenem Fernrohr seit 1981

Ach, bei mir hat der Mond erst orange, dann rot und dann tiefbraun, ja fast unsichtbar, geleuchtet. Ich habe sogar ein Foto gemacht, es sieht absolut krank aus:

Bild zum Beitrag

Die Kamera hat auch nicht übertrieben, er sah wirklich so aus. So sieht der Mond mit der gleichen Kamera normalerweise aus:

Bild zum Beitrag

Zu deiner Frage: er leuchtete orange, weil er am Horizont stand und sein Licht lange durch die dichten Atmosphärenschichten muss.

 - (Universum, Erde, Licht)  - (Universum, Erde, Licht)

Weil das weiße Sonnenlicht durch den schrägen Einfall der Sonnenstrahlen durch die Atmosphäre gebrochen wird und rötliche strahlen den mond treffen