Wieso griffen die Allierten 1942 Verwundete und Kriegsgefangene unter Roter Kreuz- Flagge an?

3 Antworten

Je weiter ein Krieg voranschreitet desto weniger wird sich an irgenwelche Regeln gehalten.

Nebenbei wieso sich über 1.000 Leute aufregen ? Das größte Menschenrechtsverbrechen der Geschichte wurde auch von Alliierten begangen nämlich der Abwurf von Atomwaffen auf zivile ziele.

Genauso wie vorher direkt gezielte Verwendung von Brandwaffen um eine möglichst große Vernichtung von Menschen und Gebäuden in Städten zu erreichen.

Ortsvektor  10.08.2023, 11:07

Das ist eben eines der unerklärlichen Phänomene unserer Zeit : während die deutschen Kriegsverbrechen im WK 2 ständig und überall Thema sind, diese Geschehnisse den Leuten förmlich eingehämmert werden, gibt es über die Kehrseite, die Kriegsverbrechen an den Deutschen während und nach dem Krieg so gut wie nichts in den Medien. Wenn man heute z.Bsp. über die polnischen KZs nach dem Krieg spricht, in denen massenhaft deutsche Zivilisten und Kriegsgefangene gequält und ermordet wurden, schauen einem die Leute komisch an. Das kann ja nur ein Neonazi oder ein AfD-Mann sein ! Für mich ist das Meinungsmanipulation pur, die da ganz bewußt in unseren Medien veranstaltet wird.

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Asporc  10.08.2023, 17:18
@Ortsvektor

Von Kzs in Polen wo Deutsche gefoltert wurden habe ich nichts gehört.

Aber ich kenne die Zustände von Russischen und Englischen Kriegsgefangenenlagern direkt von Betroffenen. Das hatte mit Menschenrechten jedenfalls nichts zu tun.

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Ortsvektor  11.08.2023, 06:40
@Asporc

Wenn Du dich für dieses Thema interessierst, dann empfehle ich dir das Buch des deutschen Geschichtsprofessors Franz W.Seidler "Deutsche Opfer -Aliierte Täter 1945". Es vielerorts erhältlich, zum Beispiel bei medimops.

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RMS Laconia, carrying 2,732 crew, passengers, soldiers, and  prisoners of war, was torpedoed and sunk by  U-156, a German  U-boat, off the  West African coast.

-> Das Schiff wurde von den Deutschen versenkt. Hast du mit Sicherheit bloss vergessen zu erwähnen. Die Massnahmen erfolgte vor allem, da es sich bei den Schiffbrüchigen um Italiener handelte.

Letztendlich rettete der Angriff Dönitz 1946 den Hals.

The prosecution has introduced much evidence surrounding two orders of Dönitz,  War Order No. 154, issued in 1939, and the so-called Laconia Order of 1942. The defence argues that these orders and the evidence supporting them do not show such a policy and introduced much evidence to the contrary. The Tribunal is of the opinion that the evidence does not establish with the certainty required that Dönitz deliberately ordered the killing of shipwrecked survivors. The orders were undoubtedly ambiguous and deserve the strongest censure.
The evidence further shows that the rescue provisions were not carried out and that the defendant ordered that they should not be carried out. The argument of the defence is that the security of the submarine is, as the first rule of the sea, paramount to rescue and that the development of aircraft made rescue impossible. This may be so, but the [ Second London Naval Treaty] is explicit. If the commander cannot rescue, then under its terms he cannot sink a merchant vessel and should allow it to pass harmless before his periscope. The orders, then, prove Dönitz is guilty of a violation of the Protocol.
In view of all the facts proved and in particular of an order of the British Admiralty announced on 8 May 1940, according to which all vessels should be sunk on sight in the  Skagerrak, and the answers to interrogatories by Admiral Chester Nimitz stating unrestricted submarine warfare was carried on in the Pacific Ocean by the United States from the first day of the  Pacific War, the sentence of Dönitz is not assessed on the ground of his breaches of the international law of submarine warfare

Der Vorfall selbst wurde vom Naval War College (also den Amerikanern selber) folgendermassen eingeordnet.

The Naval War College series International Law Studies covers interpretations of international law during armed conflicts and how these laws were applied by each party. In volume 65, Targeting Enemy Merchant Shipping, chapter three contains an examination of the Laconia incident in the context of the application of international law to World War II submarine warfare:

The person who issued the order to attack and the aircraft commander who carried it out are both prima facie guilty of a war crime. The conduct of the aircraft commander appears to be entirely inexcusable since he must have observed the rescue operation. During the time that they are engaged in such an operation, enemy submarines are no longer lawful objects of attack. The fact that the  US Army Air Force took no action to investigate this incident, and that no trials took place under the then-effective domestic criminal code, the  Articles of War, is a serious reflection on the entire  chain of military command.

Allerdings,

Nach den Regeln der damals gültigen Haager Konventionen waren Lazarettschiffe nur dann vor feindlichen Angriffen geschützt, wenn ihre Namen den Kriegsführenden bekannt gemacht worden waren, ihre Bordwände weiß mit einem Rotkreuz-Emblem gestrichen waren und sie nicht für andere Zwecke verwendet wurden. Voll einsatzfähige Kriegsschiffe mit aufgesteckten Rotkreuz-Fahnen fielen indessen nicht unter diesen Schutz.

Ausserdem sei darauf hingewiesen, dass Dönitz bereits 1939 gegen geltendes Kriegsrecht verstiess

War Order No. 154 - Wikipedia

Ortsvektor  10.08.2023, 15:00

HMS Laconia war ein britischer Hilfskreuzer und Truppentranssporter, der mit 8 mittelschweren Geschützen, Flugabwehrkanonen und Wasserbombenwerfern bewaffnet war. Als solcher war er ein völlig legitimes Ziel für Kapitän Hartenstein und seine Mannen auf U156. Natürlich konnte er nicht wissen, daß das Kriegsschiff rund 1800 italienische Kriegsgefangene transportierte, sonst wäre der Torpedoangriff unterblieben. Nach der Versenkung haben insgesamt 3 deutsche und 1 italienisches U-Boot versucht, die Überlebenden unter Verwendung von Rot-Kreuz-Flaggen zu retten. Die amerikanische Bomberbesatzung, die die Boote angriff, konnte eindeutig erkennen, daß hier eine Rettungsaktion von Schiffbrüchigen stattfand...

1942 waren die deutschen U-Boote noch sehr erfolgreich gegen die aliierte Schiffahrt. Die Aussicht, gleich mehrere feindliche U-Boote versenken zu können, hat die Amerikaner alle Vernunft vergessen lassen. Ohne ihren Angriff hätten deutlich mehr Schiffbrüchige überlebt. Die Bezeichnung Kriegsverbrechen ist daher gerechtfertigt.

Übrigens kam Dönitz in Nürnberg mit 10 Jahren Haft davon, weil seine Anwälte nachweisen konnten, daß amerikanische U-Boote im Pazifik schiffbrüchige Japaner grundsätzlich ihrem Schicksal überliessen. Beides, der Angriff auf U 156 wie auch die Verurteilung von Dönitz zu 10 Jahren Haft hat in den USA nach dem Krieg für Unbehagen gesorgt. Einige britische wie amerikanische Militärs waren der Ansicht, daß Dönitz frei gesprochen gehörte.

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Mork77  10.08.2023, 15:09
@Ortsvektor

wenn du meinen Kommentar gelesen hättest, wüsstest du, dass all das dort drinn steht.

Aber noch mal, Kriegsschiffe mit Rotkreuz-Flaggen waren nach der Haager Konvention nicht geschützt.

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Mork77  10.08.2023, 15:35
@Ortsvektor
Einige britische wie amerikanische Militärs waren der Ansicht, daß Dönitz frei gesprochen gehörte.

Quelle?

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Ortsvektor  10.08.2023, 20:22
@Mork77

Du solltest lernen, dass es gerade unter den älteren Menschen Leute gibt, die Englisch nicht können, weil sie es im Leben nicht brauchten (und natürlich auch die schlechten Englisch Schüler...). Wenn Du schon so ein Englisch-Freak bist, dann hätte ich erwartet, daß Du eine deutsche Übersetzung mit dazu lieferst.

Der zweite Teil deines Kommentars ist albern. Hätte Hartenstein die Rettungsaktion, nur weil er auf einem deutschen U-Boot fuhr, sein lassen sollen ? Nein, die menschliche Haltung, die er an den Tag legte, ist allemal aller Ehre wert. Er konnte nicht davon ausgehen, daß die amerikanische Bomberbesatzung so gewissenlos sein würde, Schiffbrüchige zu bombardieren. Und die Haager Konvention hat bestimmt nicht Kriegsschiffe gemeint, die offensichtlich gerade dabei sind, massenhaft Schiffbrüchigen zu helfen, bzw. zu bergen.

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Mork77  10.08.2023, 23:29
@Ortsvektor
Einige britische wie amerikanische Militärs waren der Ansicht, daß Dönitz frei gesprochen gehörte.

Quelle?

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Mork77  10.08.2023, 23:34
@Ortsvektor

Ansonsten.

 Und die Haager Konvention hat bestimmt nicht Kriegsschiffe gemeint, 

Richtig, bist ein kluges Kind

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Mork77  10.08.2023, 23:50
@Ortsvektor

übrigens solltest du auf Strohmannargumente verzichten.

Wo habe ich verlangt, er sollte die Rettungsaktion sein lassen. Ich habe lediglich festgestellt, dass die Rotkreuzflagge ihn nicht schützte. Das eine schliesst das andere nicht aus ( schlimm, das man darauf hinweisen muss, aber bitte).

Geht ja im ersten Kommentar schon los.

Du weist darauf hin, die Laconia sei ein legitimes Ziel gewesen. Ich habe nie etwas anderes behauptet.

Zum Schluss zum Thema englisch

Wenn du dir die Frage anschaust, sollte selbst dir ersichtlich werden, dass der Link auf eine englische Seite führt. Insofern ist davon auszugehen, dass der Fragesteller des Englischen mächtig ist.

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Mork77  10.08.2023, 23:54
@Ortsvektor

Ach ok, du bist einer von diesen Schuldkultheinis. Ist ok.

keine weiteren Fragen. und ignoriert.

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Ortsvektor  11.08.2023, 05:56
@Mork77

Und ich denke, dass Du noch ziemlich grün hinter den Ohren bist...

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Im Krieg gibt es keine Regeln. Aber hätte Deutschland den Keieg nicht angefangen wäre übergaupt keiner gestorben.