Hallo Georg. Deine Frage spiegelt die Einstellung unserer heutigen Medien zu diesem Teil unserer Geschichte wieder. SS-Soldaten soll man automatisch mit Verbrechern gleich setzen. Das ist aber Unsinn. Die SS verstand sich als Elite-Truppe, von denen man in jeder Hinsicht besondere Leistungen erwartete. Die SS wurde in der Regel bei besonders heftigen Kämpfen an der Front eingesetzt, oft mit großem Erfolg. Man erwartete von SS-Soldaten, dass sie jeden Befehl bedingungslos ausführen, also auch Geisel-Erschiessungen oder ähnliches. Das Pech dieser Leute war, daß die Bewacher, Verwalter und Mörder in den deutschen KZs eben auch SS-Leute waren.
Das die SS Verbrechen begangen hat, ist absolut unstrittig. Man muss aber sehen, daß der gesamte WK 2 und die Jahre danach eine unendliche Folge von Kriegsverbrechen war, die eben nicht nur von Deutschen begangen wurde. Massenhafte Ermordung von Zivilisten, Erschießung von Kriegsgefangenen, KZs usw. gab es auch bei den ehemaligen Kriegsgegnern Deutschlands zur genüge. Und das hat überhaupt nichts mit gegenseitiger Aufrechnung der Geschichte zu tun, sondern nur mit der vollständigen Darstellung derselben. Das ist einer der ganz großen Fehler, die unsere Medien machen : die Leute sollen die ganze Wahrheit nicht kennen. Aber zum großen Glück haben wir in unserem Land Presse- und Meinungsfreiheit. Wer sich intensiv mit der Zeit 33 bis 49 beschäftigt, kann gar nicht anders, als dies immer wieder zu kritisieren.
Und was die Zahlung von Rente betrifft, die ist immer an die Lebens-Arbeitsleistung geknüpft. Wenn also der ehemalige SS-Mann nach dem Krieg fleißig am Wiederaufbau Deutschlands mitgearbeitet hat, warum sollte der dann keine Rente bekommen ?