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Ich mache das immer mit einem Isolationsprüfgerät.

Meistens verwende ich aber gleich den Installationstester. Das ist so was wie ein gedoptes Multiemter:

https://www.reichelt.de/de/de/shop/produkt/installationspruefgeraet_1664_fc_universal-183920

Da kannst du mit Prüfspannungen von 50, 250, 500 oder 1000 Volt wunderbar messen, ob Strom richtung erde z.B. wegkricht. Man muss natürlich wissen, wie man es anzuschließen hat. Ich für meinen Teil habe das innerhalb eines 42 monatigen Kurses gelernt, der natürlich noch viele viele andere Inhalte wie die 5 Sicherheitsregeln, grundlagen der Phsik und Elektrotechnik, Normen rund um die Elektroinstallation, Techniken wie KNX aber auch handwerkliche Skills wie das Eingipsen von gerätedosen beinhaltetete.

Im Prinzip z. B. durch Messen der Differenz der Ströme zweier Leiter, L und N, Plus und Minus. Bei einer messbaren Differenz fließt der Differenzstrom anderweitig ab, durch defekte Isolierung etwa. Man kann auch den Strom der im Schutzleiter fließt, messen.


123Neu 
Beitragsersteller
 28.12.2024, 17:40

Müsste man dann nicht statt mit einem Amperemeter, mit einem Voltmeter oder Isolationsmessgerät (Niederohmmessung) messen, weil man dadurch den Spannungsabfall lokalisieren kann oder ein geringerer Widerstand darauf Aufmerksam machen könnte, dass ein Kriechstrom vorhanden ist.

CatsEyes  28.12.2024, 17:54
@123Neu

Isolationsmessgerät ist immer richtig, klar. Habe ja auch nur das Prinzip beschrieben. Spannungsabfall - wo zwischen denn genau?

123Neu 
Beitragsersteller
 28.12.2024, 18:39
@CatsEyes

Der Spannungsabfall kann dadurch entstehen, wenn der Kriechstrom nicht auf eine andere Leitung abfliesst, sondern auf der selben Leitung bleibt und dadurch einen grösseren Widerstand darstellt, wodurch man nur gezielt den Sapnnungsabfall messen könnte. Was aber die ganze Sache langwierig machen würde diese Stelle zu finden.

CatsEyes  28.12.2024, 19:12
@123Neu

Das stimmt natürlich, das wäre dann ein, ich sage mal, "lokaler" Kriechstrom innerhalb eines Geräts etwa. Der ließe sich nicht durch Stromdifferenzmessung feststellen.

123Neu 
Beitragsersteller
 28.12.2024, 17:33

Aber wenn der Kriechstrom zwischen L und N geschieht und man bei L und N den Strom misst, würde doch keine Differenz raus kommen. Nur wenn der Kriechstrom beim PE abfliesst könnte man das festellen oder nicht?

CatsEyes  28.12.2024, 17:53
@123Neu

Wie soll zwischen L und N ein Kriechstrom zu Stande kommen? Ev. dann, wenn die Schaltelemente dazwischen nicht sauber trennen, ja. Das Thema ist auch kompliziert. Man müsste wissen, für welchen Fall Du das messen willst.

123Neu 
Beitragsersteller
 28.12.2024, 18:43
@CatsEyes

Kriechstrom zwischen isolierten Leitungen kann zum Beispiel durch Erwärmung, Isolationsfehler oder Spannungspitzen enstehen, wodurch dann der Strom die Isolierung durchdringt und auf die andere Leitung rüber fliesst, wodurch dann ein Kriechspur ensteht und den Kriechstrom allmählich verstärkt bis es zu einem Kurzschluss und Brand kommt. Kriechstrom wird verstärkt durch Verschmutzung (Staub, Salz, Feuchtigkeit) auf der Oberläche der Leitungen, wodurch einfacher grössere Mengen Kriechstrom rüberfliessen kann.

CatsEyes  28.12.2024, 19:14
@123Neu

Das ist auch richtig, klar. Dieser müsste aber messbar sein wenn alles "dahinter" abgeschaltet ist.

123Neu 
Beitragsersteller
 28.12.2024, 19:20
@CatsEyes

Ich denke auch, wenn alles abgeschaltet ist, dann könnte man diesen messen.

einfach ist das nicht, denn solche Ströme haben Werte von Nano-Ampere bis Milli-Ampere.
Sie treten auf, wenn z.B. eine Knopfzelle mit den Fingern angefasst wird und Feuchtigkeit (Schweiß) von Plus- zum Minus-Pol zurückbleibt.

Messen kann man das kaum. Wohin auch mit dem Messgerät?
Solche Ströme entladen Batterien schneller und das kann man (zumindest statistisch) nachweisen.

Man kann auch von Kriechstrom sprechen, wenn man mit feuchten Händen irgendwie eine, eigentlich isolierte Leitung (Schalter, Stecker ...) berührt.

Direkt könnte man solche Ströme am Eingang einer Verlängerungsschnur messen, wenn am Ende nichts angeschlossen ist.

In welchem Zusammenhang? Elektroinstallation? In einem Gerät? Im Auto? Bevor Dir einer Details nennen kann, braucht man selbst Details, worum es genau geht.. Und die Lösungsansätze sind so unterschiedlich, unterschiedlicher könnten sie nicht sein...


123Neu 
Beitragsersteller
 28.12.2024, 17:48

Wieso sind denn die Vorgehensweisen um ein Kriechstrom bei unterschiedlichen Elektronischen Vorrichtungen vorzufinden so unterschiedlich? Könntest du mir als Beispiel nennen, wo sich die Vorgehensweisen beim einem Gerät und Elektroinstallationen unterscheiden?

Ich kann mir das schlecht vorstellen, dass sich die Vorgehensweisen gravierend bzw. stark unterscheiden.

RareDevil  28.12.2024, 18:36
@123Neu

Geräte prüfst Du mit einem Prüfgerät für ortsveränderliche Verbraucher, der Ableitströme über PE selbst lokalisiert.

Bei Installationen nimmst Du einen Installationstester und misst den Isolationswiderstand, oder nimmst bei in Betrieb befindlicher Installation eine Differenzstrommesszange (Leckstromzange), um den Fehlerstrom (Kriechstrom) zu bestimmen, wie hoch und auf welchem Abgang dieser ist...

Im Fahrzeug würde man eine DC-Strommesszange statt AC-Strommesszange benötigen, oder ggf auch ein Multimeter in Reihe schalten, welches DC messen kann. Nur dürfte man da nie den Anlasser betätigen, da sonst das Multimeter fritte ist...

Alles unterschiedlche Arten/Messgeräte, um Kriechströme zu finden, mit unterschiedlichen Messmitteln...

In Mittelspannungsnetzen gibt es neben Isolationsmessung noch andere Prüfverfahren, um Kriechströme festzustellen... Z.B. Teilentaldungsmessungen, die sogar Entfernungen der Teilentladungen lokalisieren können, so dass man die Fehlerstelle sogar rel genau lokalisieren kann, bzw eine Prognose abbilden kann, ob bzw wie lange evt ein Kabel noch hält, oder ob man dringend Maßnahmen ergreifen muss, weil es vlt "hobs" gehen könnte...

Generell alles abschalten und dann ein geeignetes Strommessgerät in der Hauptzuleitung installieren und Messung durchführen.

Strom wird gemessen wie ein Wasserfluß, also ein Wasserzähler, der in der Leitung geschaltet ist.

So muß auch das Strommessgerät in der Leitung sitzen.