Wie können wir interstellare Reisen in der Zukunft ermöglichen?

6 Antworten

gar nicht. Die Lichtgeschwindigkeit ist einfach zu langsam und kann nicht überschritten werden. Das Michelson-Morley-Experiment hat das falsifiziert. Nicht mal Kommunikation ist möglich - die technisch bevölkerten Raumzeit-Blasen liegen zu weit auseinander, dh die zeitlichen Distanzen sind wesentlich größer als die technischen Lebensdauern von Spezies. Es hat vielleicht welche gegeben oder wird sie noch geben, aber kaum gleichzeitig in kommunizierbarer Entfernung, und außerhalb kommunizierbarer Entfernung erreicht eine Nachricht von einer zur anderen die andere kaum vor deren Ende, und wenn doch, dann ist niemand mehr da um die Antwort zu hören. Das kann also schon physikalisch von Seiten der Speziellen Relativitätstheorie und statistisch vor dem Alter des Universums nur Quatsch sein.

Manche drehen dann die Allgemeine Relativitätstheorie durch den Wolf, aber woher SF Geschichten die Sterne hernehmen, deren Energie sie für ein Wurmloch verbraten müssten (zumal wenn es so groß sein soll, dass das Schiff nicht von Gezeitenkräften zerrissen wird), wird ja wohlweislich nie beschrieben. Generationenraumschiffe sind aus sozialen Gründen kaum zu machen - schon die dritte Generation wird Verschwörungstheoretiker hervorbringen, die das Narrativ über Reiseursprung und -ziel nicht mehr glauben. Und der ganze Aufwand für das Erreichen eines Planeten, dessen Mikrobiom mit dem eigenen inkompatibel ist, und wo man deshalb fast sofort an bizarren Krankheiten stirbt? Wer so ein tolles Raumschiff bauen kann, wird so dumm nicht sein, die Reise anzutreten.

nematode  04.04.2024, 13:02
Und der ganze Aufwand für das Erreichen eines Planeten, dessen Mikrobiom mit dem eigenen inkompatibel ist, und wo man deshalb fast sofort an bizarren Krankheiten stirbt? 

Sehr gut formuliert.

Wer so ein tolles Raumschiff bauen kann, wird so dumm nicht sein, die Reise anzutreten.

Genau richtig!

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Generationen- oder Schläfer- oder Brutschiffe sind mit aktuellem Wissensstand die einzigen Möglichkeiten, wie Menschen die Planetensysteme anderer Sterne erreichen könnten. Dazu benötigt es aber immer noch deutlicher Fortschritte in den Materialwissenschaften, der Informationstechnologie und bei der Antriebstechnik. Und nicht zu vergessen auch in der Medizin - vor allem für die beiden letztgenannten Schiffstypen. Schließlich würde die menschliche Besatzung dieser Schiffe entweder die ganze Reise im künstlichen Winterschlaf verbringen (Stichwort Hibernation) oder erst so 20-25 Jahre vor der geplanten Ankunft im Zielsystem aus befruchteten Eizellen heraus geboren werden (wie in Angela & Karl-Heinz Steinmüllers klassischem SciFi-Roman "Andymon").

Generationenschiffe würden außerdem die Psychologie, Soziologie und Politikwissenschaften vor große Herausforderungen stellen: Schließlich müssen im Vorfeld einige wichtige Fragen beantwortet werden:

  • Wie stellt man die Besatzung so zusammen, dass sich an Bord eine funktionierende Gesellschaft entwickeln kann?
  • Wie groß müsste ein solches Generationenschiff angelegt werden, damit die dort geborenen Menschen auch nach 300 oder 400 Jahren an Bord nicht an Klaustrophobie leiden, z.B?
  • Wie gestaltet sich das Spannungsfeld zwischen der Kontrolle der technischen Funktionen des Schiffes und der Kontrolle über die Gesellschaft, die sich an Bord entwickelt?
  • Welche Industrien benötigt ein solches Schiff, um zu mindestens 99% autark zu sein und wie stellt man sicher, dass die Menschen dort genug sinnvolle Beschäftigungen finden?
  • Wieviel Platz benötigt man für Kindergärten, Schulen, Universitäten?
  • Wie steuert man das Bevölkerungswachstum an Bord und wie verhindert man gleichzeitig, dass diejenigen, die die Entscheidungen treffen (müssen), wer Kinder bekommen darf und wer nicht, ihre Macht missbrauchen können?

Es gibt da bestimmt noch hunderte weitere Fragen, auf die man zumindest einigermaßen befriedigende Antworten finden muss, bevor das erste Generationenschiff in die Tiefen des Universums aufbricht. Außerdem müsste man sich bewusst sein, dass alle Antworten, die man im Vorfeld findet, bestenfalls nur für die ersten 20 oder 30 Reisejahre gelten würden. Danach müsste die Gesellschaft, die sich an Bord des Generationenschiffs entwickelt hat, ihre eigenen Antworten finden ...

Weder praktisch/realistisch noch physikalisch möglich, weil...

...solange es die Menschen auf der Erde nicht schaffen, ihre Aggressivität unter- und gegen einander abzuschaffen, oder zumindest mit viel Verstand im Griff zu behalten, d.h. laufend und in riesigen Beträgen in Waffen, Armeen und Kriege zu investieren, egoistisch/nationalistischer Patriotismus („America First“) die Politik beherrscht, …..

……wird niemals so viel Geld zur Verfügung stehen, um so ein Menschheitsprojekt zu realisieren. Mit den heutigen und in naher Zukunft zu erwartenden technischen Möglichkeiten braucht es Unsummen an kleineren Transporten zu einer Mondbasis (wer soll die bezahlen) zu schaffen, um von dort ein gewaltiges Raumschiff zum Mars (und auch zurück???) zu schicken. Um Menschen auf einer rd. 6-8 Monate langen Reise durch Schwerelosigkeit und extreme solare und interstellare Strahlung lebend dahin zu bringen, bedarf es einer Technik, die mit rotierenden Modulen Schwerkraft simuliert und mit massivem Blei- oder Wasser-Abschirmungen die Besatzung vor den Strahlen schützt. Ohne simulierte Schwerkraft würden die Astronauten es nicht schaffen, trotz deutlich geringerer Gravitation auf dem Mars, dort alleine aus eigener Kraft aus dem Raumschiff zu krabbeln, weil Muskeln und Skelett auf der Reise ziemlich degeneriert sind. Wer soll ihnen beim Aussteigen behilflich sein?

Wie man ein solches Monstrum antreiben will, ist auch noch nicht gelöst. Zumindest entfällt die bisherige Methode mit flüssigen/fossilen Brennstoffen, weil auch die (neben Unmengen an Ausrüstung, Lebensmitteln für 2-3 Jahre, Wasser usw.) zusätzlich tausende Tonnen an Gewicht erfordern, die zum Mond gebracht werden müssen.

Und auch die Frage von Kosten/Nutzen wird eine gewaltige Rolle spielen, wenn es ggf. in naher Zukunft viel wichtiger ist, dass alle Nationen gemeinsam an den Klimazielen arbeiten (auch noch nicht sicher) und das dafür benötigte Geld nicht für ein im Grunde nutzloses Marsreise-Projekt „aus dem Fenster werfen“, damit ein paar Hansels auf dem Mars herumspazieren können.

Nur mal eine reale Zahl: Das von NASA und ESA geplante Projekt „Mars Sample Return Mission“ (nur eine Bodenprobe vom Mars auf die Erde holen) wird aller Voraussicht nach 9 Milliarden US $ kosten.

Die milliardenteuren Mondmissionen der NASA waren ein reines Prestigeprojekt im Kalten Krieg gegen die UdSSR, wirtschaftlicher Nutzen = Null; daher wurden die auch bis heute eingestellt, als das Rennen gewonnen war.

Also lange Rede, kurzer Sinn: Solange es Despoten wie Putin oder Kim Jong Un gibt, alle paar Wochen irgendein machtsüchtiger „Operetten-General“ sich mit Gewalt an die Macht putscht und seine Feinde massakriert, Kriege wegen Religionskonflikten geführt werden, wird niemals ein Mensch seinen Fuß auf den Mars setzen; geschweige denn eine interstellare Reise antreten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_andauernden_Kriege_und_bewaffneten_Konflikte

 

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Für solch einen Antrieb musst man die Raumzeit krümmen.

Aber man benötigt beträchtliche Menge an Antimaterie und generell an Masse.

https://youtu.be/YcyTgo7FlZs?si=Ch37HrsLZ_QskMxq

Glaubt man Bob Lazars, gibt es UFO‘s die an Board an Board einen Matierie-Antimatiere Collider haben.

Die Antimaterie existiert dabei nur für extrem kurze Zeit.

Wie die dabei freigewordene Energie genutzt wird, weiß er selber nicht.

Allerdings wäre sie beträchtlich, weitaus mehr, als jeder unserer Atomreaktoren.

Vielleicht passiert bei der Freisetzung von so viel Energie etwas mit der Raumzeit.

Der Typ wäre der beste Lügner der Welt, sollte er das alles erfunden haben.

Gar nicht. Die Physik setzt uns Grenzen und die gelten für jedes potentielle Leben im Universum. So sehr wir das auch bedauern mögen.

nematode  04.04.2024, 13:04

Das Bedauern hält sich bei mir sogar in Grenzen. Was hätten wir davon, wenn vielleicht 1000 Menschen irgendwie 500 LJ weit weg einen anderen bewohnbaren Planeten fänden?

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Nofear20  04.04.2024, 14:28
@nematode

Na ja, der Mensch ist eine neugierige Spezies. Man wüsste schon ganz gerne, ob es außerirdisches Leben gibt und wie es aussieht. Im günstigsten Fall könnte man über eine Funkverbindung kommunizieren.

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nematode  04.04.2024, 14:48
@Nofear20

Als gelernter Funkelektroniker kann ich sagen: Bei einer Entfernung von 100 LJ bekommst du eine Antwort in 200 Jahren. Also mir geht das immer so. Wenn ich was frage und bekomme keine Antwort, frage ich kein zweites mal 😀 Und über 100 LJ Funkverkehr zu gestalten, brauchst du schon ganz schön Sendeleistung.

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Nofear20  04.04.2024, 14:51
@nematode

Ja, ich weiß, die wenigsten sind sich der irrwitzigen Entfernungen bewusst und was das in der Praxis bedeutet. Ob das berühmte "WoW" Signal tatsächlich von Ausserirdischen stammte, ist bis heute ungeklärt.

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