Wie können Leute tatsächlich an Religionen glauben?

14 Antworten

Nein. Nicht alle Religionsgeschichten sind fiktiv! Es gab ja tatsächlich irgendwann ein Mensch, der z.B. Gebote (egal ob es zehn, sieben oder sechs waren) definierte. Sie galten und gelten als sehr hilfreich, was das Miteinander und die Entwicklung des Bewusstseins betrifft (richtig vs. falsch).

Auch du hältst ja den Glauben an deine Geburt für wahr, obwohl du dich nicht erinnern kannst, bzw. sie nicht als Tatsache unmittelbar bezeugen kannst.

Da der Mensch auch ein sich entwickelndes geistiges Wesen" ist, möchte er natürlich alles, was er eigentlich (noch) nicht wirklich versteht, irgendwie trotzdem "begreifen". Dabei sind ihm Modelle, Theorien und eben religiöser Glaube eine Hilfe. Eine Hilfe, aber selbstverständlich noch nicht das finale Erkennen.

Religionen leiten sich von inneren (Empfindungen) und äußeren Erfahrungen ab. Diese Empfindungen und Erfahrungen en sind wohl eine Tatsache, aber nicht die Antwort, warum, woher, wozu etc.

Religionen wandeln sich mit den Zeitaltern, diese wiederum sind geprägt von einem sich erweiternden Wissen und der Fähigkeit, zu transzendieren. Transzendieren = über bislang Bekanntes hinweg und weiter gehen.

Daran ist nichts Fiktives. Jeder Mensch mit Verstand und Wissen bestätigt das, was ich darlege.

Es ist allerdings auf der anderen Seite durchaus möglich, Fiktivem zu glauben. Nicht nur bzgl. Religionen! Wer sich dessen bewusst ist (dass die Menschheit sich schon immer damit auseinandersetzte) und diese Art der "ersatzweisen" Erkenntnissen als "Füllstoff" für die offene Stellen des Wissens benutzt, stellt dies nicht in Frage: Es war und ist so! Für viele eine hilfreiche "Krücke", eine Art lebensstützende Vorstellung, im Grunde eine psychische Selbsterweiterung (die nur hinsichtlich der eigenen Vorstellungen die Härte des Lebens in eine Erklärung packt. Dabei ist es dafür nicht von Belang, ob es verifizierbaren Tatsachen/entspricht. Wer Angst hat und an übernatürliche Beschützer (Engel, Geister, Naturwesen etc.) glaubt, bezieht daraus nachweisbar eine gewisse angstlösende psychologische Ausgeglichenheit.

Ich denke hierbei mag die Religion durchaus ein Fakt für die menschliche Bedürftigkeit sein, irgendwie den grotesken und gefährlichen Auswirkungen der Welt auf einen etwas entgegen zu setzen. Dazu kommt die Angst vor dem Ende bzw. Inakzeptanz des Todes.

Diese deutet allerdings ja auch unmissverständlich darauf hin, dass der Mensch diesbezüglich eben noch nicht demütig, dankbar, hinnehmend seines Daseins ist. Er möchte mehr, als ihm natürlicherweise geboten wird. Ewigkeit, Unsterblichkeit und "Darüberstehen" von Vergänglichkeit.

Eine Vorstellung davon bieten eben auch konservative Religionen.

Märchen oder Erzählungen versuchen, dies auf einfachste metaphorisch weise zu erklären. Ja, diese Erzählungen oder Geschichten, Legenden jnd Inhalte sind oft eben njur "Märchen".

Aber nicht immer ist die Aussage fiktiv. Man kann sie auf verschiedenen Bewusstseinsebenen interpretieren und dies dann glauben, sie für die Essenz halten. Die wahre Essenz ist jedoch wiederum nur in transzendiertem Verständnis zu finden.

PS

Fällt dir auf, dass ich Religion weder diskreditiere noch für das Maß der Evolution verstehe? Nur, dass ich das menschliche Bewusstsein auf eine andere Art hinterfrage?

Es gibt - für mich - einfach viele Gründe (Belege, Beweise, Indizien oder wie man das nennen möchte) dafür, dass es einen Gott gibt, der uns erschaffen hat und dem es eben gerade gefallen hat, sich uns in der Bibel zu offenbaren (die Bibel selbst, die Historizität der Auferstehung Jesu, erfüllte biblische Prophetie, der rote Faden durch die Bibel, Gottes Heilsplan, dass wir die Ewigkeit "in unserem Herzen" haben (dass die Sehnsucht und das Wissen nach einer ewigen Existenz in uns verankert ist; wir merken und spüren, dass das Leben mit dem Tod nicht einfach vorbei ist), dass das Evangelium [= die "Frohe Botschaft" der Errettung durch den Glauben und Gottes Gnade, Liebe und Barmherzigkeit] die Präzision der Überlieferung der biblischen Bücher, die Schöpfung usw.).

5 Beispiele dafür:

Friedrich der Große fragte seinen gläubigen Reitergeneral von Zieten mal, wie er denn die Wahrheit der Bibel beweisen wolle. Von Zieten antwortete nur: "Die Juden, mein König, die Juden!"

Das ist erstaunlich, denn von Zieten konnte damals nur feststellen, dass die Juden, wie von der Bibel vorhergesagt, in viele Länder zerstreut wurden und ihre nationale Identität über so lange Zeit erhalten haben.

Heute können wir feststellen, dass noch viel mehr biblische Prophetie für das Volk Israel erfüllt wurde: Die Juden wurden wieder im angestammten Land gesammelt; diese Sammlung geschah aus vielen Ländern; die meisten nach Israel zurückkehrenden Juden glauben nicht an Jesus als ihren Herrn und Messias; die Staatsgründung erfolgt plötzlich und unter ständigen Konflikten mit den Nachbarstaaten; das Land beginnt nach der Ankunft der Juden aufzublühen.

All das beobachten wir direkt vor unseren Augen. Das sind weder Logikfehler noch ungenaue Prophezeiungen oder gar sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Christen haben schon im 18. und 19. Jahrhundert gesagt, dass sich diese Dinge erfüllen würden, eben weil es in der Bibel steht.

Empfehlenswert ist auch dieser Artikel: Ist die Bibel wirklich Gottes Wort?

Du lehnst es ab daran zu glauben - andere haben sich dazu entschieden. Nach dem Tod sind wir alle klüger.

Woher ich das weiß:Hobby – Nachfolger Jesu seit Jahrzehnten, bibeltreu

Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Es gibt meiner Meinung nach durchaus gute/überzeugende Gründe/Argumente, um an Gott zu glauben:

Ich glaube, dass diese Welt durchdacht und geplant wurde, ich glaube nicht, dass die Erde "einfach so" entstanden ist. Auch gibt es die Meinung, dass für den Urknall ein Eingreifen von Gott nötig ist.

Auch gibt es Wunder, die von Ärzten untersucht werden. Wenn es keine wissenschaftliche Erklärung gibt, warum ein Mensch gesund wurde, dann wird das Wunder auch bestätigt. Die Ärzte wissen auch nicht immer, dass ihre Untersuchungen für die Kirche sind.

Ich glaube auch an ein Leben nach dem Tod. Sie können im Internet nach "Mädchen begegnet Jesus" suchen (ohne Anführungszeichen). Das sind Gründe, um an Gott und an ein Leben nach dem Tod zu glauben.

Ich habe auch Sachen erlebt, die meinen Glauben gestärkt haben.


Goldlaub  09.03.2025, 14:55

Naja, untersuchen wir mal deine Aussage:

Auch gibt es Wunder, die von Ärzten untersucht werden. Wenn es keine wissenschaftliche Erklärung gibt, warum ein Mensch gesund wurde, dann wird das Wunder auch bestätigt. Die Ärzte wissen auch nicht immer, dass ihre Untersuchungen für die Kirche sind.

Nein, etwas Geschehenes, das die Wissenschaft nicht erklären kann, ist nur ein Fakt, der wissenschaftlich nicht erklärt werden kann. Ein Fakt ist per se kein Wunder. Ansonsten wär ja ALLES vor einer wissenschaftlichen Erklärung ein Wunder.

Ob etwas ein Wunder ist, wird nicht im Voraus definiert und dann untersucht, ob es als Wunder bewiesen ist!

Man darf und kann selbstverständlich glauben, was man möchte und wozu man imstande ist.

Aufgrund dessen, was die Wissenschaft oder der Mensch allgemein (noch) nicht weiß, müsste ja alles nicht Erklärbare ein Wunder sein. Das darf man so definieren. Nur - was machst du mit so einer Behauptung, wenn irgendwann doch die Gründe der Gesundung entdeckt werden?

Vor tausenden von Jahren war es für unbewusste Vormenschen ein Wunder, wenn Frauen schwanger wurden, denn niemand wusste von der Kausalität von Zeugung/Geschlechtsakt und möglicher Befruchtung. Ähnlich mag es mit sogenannten Wunderheilungen/Wundergeschehnissen sein.

Aber auch das Gegenteilige (Fluch) wird so geglaubt. Früher glaubte man, der Klabautermann verursache, dass den Seefahrern Zähne ausfielen (es war der Vitamin C Mangel). Oder der Teufel war im Bunde, wenn es Mutationen (Mensch und Tier) gab; oder Ungläubigkeit war die Ursache von Pest.

Es ist Ok, wenn Menschen religiös sind. Ich denke aber, wenn sie naiv vieles als Wunder bezeichnen (was ja bedeutet, da habe ausnahmsweise Gott seine Finger im Spiel) - ist der nicht widersprüchlichen Glaubens? Denn hat Gott (sofern es ihn gibt) nicht überhaupt bei ALLEM seine Finger mit im Spiel? Also auch bei der medizinischen Behandlung durch Menschen (Mediziner) oder durch die tägliche "Wunderheilung" von Schnupfen (wo keine Arzt involviert ist)? ;-9

Mal überlegen... Vielleicht denkst du lediglich viel zu einfach! Weil es eben nicht nur ,,fiktive Märchengeschichten,, sind. Ich habe mich mit Theologie beschäftigt, vorher war ich absoluter Atheist und es gab für mich nur Wissenschaft (ich bin immer noch sehr wissenschaftlich). Und man muss sich einfach auf Gott einlassen. Man muss sich nicht unbedingt mit dem Fachbereich Theologie beschäftigen, aber es hilft vieles zu verstehen. Und mit der Zeit macht man eben auch Erfahrungen, die einen eindeutig Hinweise geben, dass es Gott gibt. Es ist wie mit Luft. Du siehst sie nicht, aber du spürst ab und zu ihre Wirkung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gläubiger Christ ✝️🙏🏼

verreisterNutzer  09.03.2025, 12:39

Das ist reine Einbildung. Das es Gott gibt streite ich ja gar nicht ab. Aber die Religionen haben da so viel Hokuspokus drin, dass es einfach nicht wahr sein kann.

Witcher1Spieler  09.03.2025, 12:43
@verreisterNutzer
Das ist reine Einbildung.

Was ist reine Einbildung, in Bezug auf deinen nächsten Kommentar verstehe ich nicht ganz was du meinst.

Das es Gott gibt streite ich ja gar nicht ab.

Aufeinmal doch nicht?

Aber die Religionen haben da so viel Hokuspokus drin,

Was ist für dich Religion. Wie definierst du Religion. Sag mir das erstmal bevor ich dir die richtige Definition gebe.

dass es einfach nicht wahr sein kann.

Wieso sollte es nicht wahr sein können?

Goldlaub  09.03.2025, 13:21
@verreisterNutzer

Inwiefern ist deine Nicht-Ablehnung eines Gottesglaubens keine Einbildung (du bildest dir ein, Gott sei möglich)?

verreisterNutzer  09.03.2025, 13:21
@Goldlaub

Das bilde ich mir nicht ein. Ich glaube nicht an ihn, aber auch nicht an seine Nicht-Existenz.