Wie kannte sich Hitler aus?
Hitler hat kein abgeschlossenes Studium, er wollte nur Kunst studieren. Wie kam er dennoch in der Politik klar?
13 Antworten
Er musste sich nicht auskennen.Er hat sie völlig neu und nach seinen Vorstellungen gestaltet. Parlamentarische Vorgänge haben ihn nicht interessiert. Er trug seine Vorstellungen über die SA auf die Straße und als er dann Kanzler war, ließ er den Reichstag sich selbst abschaffen, nachdem er vorher schon einige Parteien abgeschafft hatte.
Ist wie auch heute- man muss nichts können, um dummes Zeug zu quatschen..es muss sich nur sinnig anhören.
Ui, dieser Hitler war ja wirklich ein Teufelskerl: "ließ er den Reichstag sich selbst abschaffen, nachdem er vorher schon einige Parteien abgeschafft hatte." 🤭
Er kannte sich gut darin aus, wie man andere Menschen manipuliert, konnte sein Partei gut organisieren; und hatte auch viel Glück, dass andere so viele Fehler machten und ihm damit den Weg ebneten...und machte danach noch schlimmere Fehler. Und inhaltlich war das sowieso viel Unsinn, Stammtischparolen und seine Wähler waren vom Denken entweder einfach, selbst manipuliert durch Bildung und Medien des Kaiserreichs zuvor und ohne Selbstreflexion...deswegen brauchten sie ja auch Sündenböcke.
Hitler las sehr gerne. In seiner Linzer und Wiener Zeit las er u. a. Geschichtsbücher, was für einen späteren Politiker von Nutzen ist. Nach dem Ersten Weltkrieg las er u. a. Die Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts von Houston Stewart Chamberlain, ein antisemitisches Buch über Geschichte, Philosophie und Politik. Wilhelm Keitel sagte in Nürnberg aus, dass „auch während des Krieges, als ich im Hauptquartier ja nun in einer räumlich näheren Umgebung war, Hitler noch in den Nächten in all den großen Generalstabswerken von Moltke, Schlieffen und Clausewitz studiert hat und daraus seine autodidaktische Kenntnis der Dinge besaß“.[1] Seine Privatbibliothek umfasste mehr als 16.000 Bände.[2] Außerdem las er als Politiker regelmäßig Zeitungen.
Er hasste Schreibtischarbeit und hatte Experten für Wirtschaft, Finanzen, Recht usw.
Erwähnenswert ist außerdem, dass er im Sommer 1919 an der Universität München zweimal an „antibolschewistischen Aufklärungskursen“ für „Propaganda bei der Truppe“ teilnahm.
Gar nicht. Alles was er von sich gab war irgendwelchen anderen Nazis nachgeplappert. "Politik ist das dümmste Geschäft der Welt" sagte sein persönlicher Berater und Coach Dietrich Eckart.
Hitler war eine unterhaltsame Show, wie er sich in Wut und Raserei hineinsteigerte und Hasstiraden über Demokraten und Linke fast nur unter Gleichgesinnten ergoß.
Seine Kameraden, die ihm Oberst Mayr zur Seite stellte, organisierten ihm Gefolgsmänner, Unterstützer, Wahlhelfer, Stimmungsmacher, und Redenschreiber.
Hitler, der sich selbst als Propagandist, 'Trommler' der Bewegung sah, kam wie die Jungfrau zum Kind, zum Parteivorsitz.
Andere, vor allem Röhm, Göring, Himmler, trugen ihn an die Macht, schalteten die Exekutive aus und danach die Opposition.
Goebbels und Riefenstahl erschufen bildgewaltig einen omnipotenten Führer, den es so nie gab. Da Adolf lieber ausschlief, mit Blondie spazieren ging und Reden schwang und das Regieren und 'Machen' lieber anderen überließ, die in ihrer Raubrittermentalität die Juden ausrauben und ermorden ließen, für: "Wenigstens zwölf Jahre gut gelebt!"
Hitler war ein talentierter Redner und hatte auch eine gute Stimme.
Es gibt Berichte von studierten Leuten, die zufällig eine Rede von Hitler gehört hatten und ihn so gut fanden, dass sie die nächste Rede dann nicht verpassen wollten ... und das betrifft vor allem die frühe Zeit, als er noch nicht vor Massen auftrat.
Und deswegen hat ihn die DAP dann zu ihrem Vorsitzenden gemacht, die er dann in NSDAP umbenannte.
als er anfing, gab es noch keine Gleichgesinnten
Das Talent bestand vor allem darin, den Zuhörern das zu sagen was diese hören wollten
"als er anfing gab es noch keine Gleichgesinnten" - es gab noch keine Nationalisten? Es gab noch keine Antisemiten? Es gab keine Militaristen?
Ist das Talent wenn man das sagt, was alle Nationalisten, Antisemiten, Militaristen, die ganze Zeit bereits predigten und wovon alle anderen Nationalisten, Antisemiten und Militaristen genauso überzeugt waren?
Nö, Hitler sagte nicht das was seine Zuhörer hören wollten, sondern das, wovon auch er zutiefst überzeugt war.
Naja, Hitlers neuer Trick am Anfang war ja, Rechte und Linke zugleich anzusprechen mit seinem "National"-"Sozialismus" - er sagte den Rechten was sie hören wollten und auch den Linken was sie hören wollten ...
Ja, das war seine Innovation. ich stütz mich da vor allem auf das Buch von Ernst Hanfstaengl, "Zwischen Weißem und Braunem Haus".
Hanfstaengl war ein Zeitzeuge, ein junger Münchner der den ersten Weltkrieg als Student in den USA gelebt hatte und dann wieder zurück in München zu einem sehr frühen Hitlerfan wurde und eine Nebenrolle in der NSDAP ausübte, bis er dann später im Krieg von anderen Parteimitgliedern ermordet werden sollte aber dem Mordanschlag entkam und wieder in die USA floh. Dort hat er dann dieses Buch darüber geschrieben, aus erster Hand über die frühe Phase der NSDAP ...
Putzi war sicherlich ein eher naiver reicher Schnösel, hatte aber immerhin studiert und dürfte den Versuch ihn zu töten durchaus übel genommen haben (das Buch hat er dann danach geschrieben). Natürlich nicht objektiv, aber nahe dran.
Hitlers Erfindung war, dass man Nationalismus und Sozialismus aus einem Mund predigen konnte ....
Nein, hat er nicht. Er ist aber für das Hinzufügen der Buchstaben N und S verantwortlich.
Und ja, es gab da ältere Leute im Hintergrund, die da mitgelenkt haben.
Wieviel Talent braucht man, wenn man fast ausschließlich vor Gleichgesinnten Hasstiraden ablässt?