War zur Hitler Zeit die Gesellschaft verblödet?
War es eine Art Massen-Psychose?
Weil Hitler hat seine Pläne immer offen gelegt und das Volk hat mitgemacht...
25 Stimmen
12 Antworten
Deutschland war damals, wie heute, ein Land mit einer großen Vielfalt an Menschen. Es gab diejenigen, die die NS-Ideologie begeistert unterstützten, aber auch viele, die sie ablehnten oder sich ihr widersetzten. Viele Menschen hatten Angst um ihre Existenz oder die ihrer Familien. Sie fühlten sich unter Druck gesetzt, sich der NS-Ideologie anzupassen, um nicht verfolgt oder inhaftiert zu werden. Die NS-Propaganda war äußerst effektiv und erreichte nahezu jeden Winkel des Landes. Sie nutzte Emotionen, Vereinfachungen und Lügen, um die Menschen zu manipulieren und zu beeinflussen.
Die Regierung versprach nach der großen Wirtschaftskrise wieder Arbeit und Wohlstand. Viele Menschen waren verzweifelt und hofften auf eine bessere Zukunft.
Bereits vor der NS-Zeit gab es in Deutschland starke nationalistische und antisemitische Strömungen, die die NS-Ideologie begünstigten.
"Massen-Psychose", das suggeriert, dass die gesamte Bevölkerung einem kollektiven Wahnsinn verfallen sei, das ist jedoch viel zu einfach dargestellt. Es gab eine Vielzahl von Gründen, warum Menschen die NS-Ideologie unterstützten oder zumindest akzeptierten.
LG aus Tel Aviv
Hitler kam in einer Zeit mit großer Unzufriedenheit, schlechter Wirtschaftslage, Inflation, Arbeitslosigkeit, der Angst und der gefühlten Bedrohung vor bestimmten Bevölkerungsgruppen in Kombination mit polemischer Rhetorik und Versprechen der Besserung halt sehr gut an.
Erkennst Du Parallelen zur heutigen Zeit...?
Verblödet ist vielleicht nicht das richtige Wort. Aber die Ideologie der Nazis fiel bei vielen leider auf fruchtbaren Boden, auch bedingt durch die schlechte, wirtschaftliche Lage.
Heute wird gerne "vergessen", dass Nazideutschland weitgehend eine Zustimmungsdiktatur war. Die Idee eines Herrenvolkes, das über andere herrschen sollte, fanden viele attraktiv.
Weil Hitler hat seine Pläne immer offen gelegt
Wohl kaum. Seine Kriegspläne hat er geheim gehalten. Krieg war und ist nie beliebt. Der Krieg gegen Polen begann mit einer Lüge.
Würde ich nicht sagen, Hitler und die NSDAP waren leider sehr geschickt darin die Leute damals von sich zu überzeugen. Er hat wirtschaftliche Besserung versprochen und diese zumindest zeitweise geliefert und mit Programmen wie "Kraft durch Freude" auch die Unterstützung vieler Bürger gesichert.
Mit einigen überzeugten Unterstützern war es leichter die anderen Stimmen und Kritiker zu unterdrücken und politische Gegner auszuschalten oder einzuschüchtern.
Ich würde nicht sagen dass so etwas nicht heute in ähnlicher Form passieren könnte, es reicht wenn Menschen Angst haben. Wer Angst hat trifft irrationale Entscheidungen oder wählt aus Mittellosigkeit oder Wut eine üblere. Auch heute sind besonders Länder oder Regionen gefährdet, die vergleichsweise arm sind oder hohe Kriminalität aufweisen. Wer Angst um die eigene Existenz hat ist anfälliger für extreme Gesinnungen, sogar wenn sie klar sichtbare Probleme bringt.
Wer nicht weiß ob er in ein paar Tagen der Wochen noch was zu essen hat interessiert sich weniger für einen Krieg in ein paar Jahren oder politische Unruhen. Ich finde man kann diese Leute aber deshalb nicht einfach als verblödet bezeichnen, vielleicht verzweifelt und sicher leichtgläubig und sorglos. Viele haben sich sicher auch einfach damit zufrieden gegeben dass die NSDAP erstmal gut klang, ohne zu viel nachzufragen so lange alles gut für sie lief.
Leider ist das heute nicht viel anders. Wer liest sich schon Parteiprogramme oder kritische Recherchen oder Bücher der Politikerselbst durch oder forscht selbst nach anstatt einfach den mainstream Medien alles zu glauben. Für Kritik wird man schnell als Spinner oder Verschwörungstheoretiker bezeichnet oder in vielen Ländern direkt mundtot gemacht.
Wir suchen auch heute immer wieder nach einem Feindbild und sehen uns, und alle die unserer Meinung sind als die guten und alles andere als böse, das er zu meiden gilt, ohne uns oder andere genau zu hinterfragen. Auf diese Weise machen wir es auch heute wieder denen leicht, die wirklich nichts gutes im Sinn haben und ich würde nicht ausschließen dass etwas ähnliches nicht wieder passieren kann, auch oder gerade in einer Zeit, in der wir denken wir hätten daraus gelernt und wären heute schlauer.