Wie ist es in Deutschland zu leben und arbeiten?

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Wie ist es in Deutschland zu leben

Ich komme aus dem Brennpunkt und bin damals mit meinen Eltern dort heraus gezogen. Jetzt wirkt es so als ob der Brennpunkt langsam zu mir kommt. Das was ich vorher begrenzt nur aus dem Stadtteil meiner Kindheit kannte, schwappt jetzt auch in die besseren Viertel. Das ist schon unangenehm. Man hat die ganze Zeit so ein Gefühl des Untergangs dass uns umgibt. Als ob Deutschland langsam von einem 1. Weltland ökonomisch und kulturel in die 2. Welt abdriftet. Das ist definitiv icht schön, vorallem da man sich so machtlos fühlt.

Es hat schon noch Vorteile in Deutschland zu sein. Die Elternzeit ist einmalig und eine echt gute Idee. Allgemein sind die Firmen sehr familienfreundlich verglichen mit Staaten der angelsächsischen Welt.

und arbeiten?

Viel Bürokratie, viel Verlustreibung, sinkende Qualität der Ergebnisse... Das spürt man schon. Abgesehen von den letzten paar Jahren war der Arbeitsmarkt immer sehr gut. Auch wenn man in meiner Branche überwiegend sinnlose wenig erfüllende Aufgaben hatte, so konnte man von dieser Arbeit ganz gut leben.

Wenn euch der Staat einfach fast die hälfte abnimmt und man kaum Altersvorsorge zu erwarten hat?

Das Verhältnis Steuern zu dem was man bekommt ist miserabel. Das steuert auch ganz massiv zum Gefühl der Machtlosigkeit bei, vor allem wenn man merkt, wie der Staat dieses Geld ausgibt.

Was die Altersvorsorge angeht, bietet Deutschland eigentlich ganze gute Voraussetzungen für die private Altersvorsorge. Wir haben eine Vielzahl von günstigen Finanzprodukten und -dienstleistern. 25% Abgeltungssteuer ist schon extrem niedrig und bei Immobilien und Bitcoin/Gold kann man mit etwas Steueroptimierung diese sogar komplett umschiffen. Wenn man weiß wie man das System nutz, kann man sich trotz der Beinfessel bei den Einkommensabgaben immer noch ein gutes Polster aufbauen.

Deutschland hat noch viel zu bieten.

Man muss nur wollen und auch umzugsbereit sein.

Altersvorsorge musst Du vor der Rente betreiben.

Du könntest auch in die Schweiz, Luxemburg oder Österreich zum arbeiten.

Die dortigen Renten sind weitaus höher.

Ich kann jederzeit krank sein und werde trotzdem weiter bezahlt.

Ich bekomme Urlaub, der gesetzlich vorgeschrieben ist.

Meine Arbeitszeiten ist festgelegt.

Ich muss mir keine Sorgen darüber machen, dass ich mich verschulde, wenn ich schwer krank werden sollte. Weil das nicht passieren wird.

Um meine Altersvorsorge kümmere ich mich privat. Alles, was vom Staat kommt, ist Bonus.

Wenn ich mal arbeitslos werden sollte, bekomme ich trotzdem vorübergehend eine Grundversorgung durch ALG I. Weiterbildungen werden mir bezahlt.

Also ja, insgesamt eigentlich ganz nett.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Tabernakel  12.11.2024, 15:34

Du träumst , ist natürlich dein gutes Recht ! Du wirst nur für max. 6 Wochen im Stück bei Krankheit seitens des Arbeitgebers bezahlt ! Kannst natürlich immer weiter ' krank ' spielen ; max. 6 Wochen läuft dann immer wieder neu als ' neue Krankmeldung , ... solange bis dich dein Chef rausschmeißt ; dann brauchst du wieder einen guten Rechtsbeistand ! Krankengeld max. 26 Wochen für eine durchgehende Krankschreibung ( wenn du danach nicht mehr erwerbstätig arbeiten kannst ..hast du sofort das Problem der sozialen Absicherung ! Welchen Tipp hast du denn für die Altersvorsorge ??? Das würde mich interessieren ; wenn überhaupt davon später ein entscheidender Teil als ' Altersrente ' zu Verfügung steht ! Weiterbildung wird dir bezahlt ? Du meinst vom Staat ? Da kommt es drauf an wie alt du dann bist , ob es sich für den Staat überhaupt lohnt etwas für dich zu tun ! Nur die Frage ..dem Staat nicht auf der Tasche zu liegen spielt dann eine Rolle ob du überhaupt eine Weiterbildung mit Verstand bekommst ! Auch da wird die Frage gestellt , ob es einen Bedarf in eine Richtung deines Interesses eigentlich gibt ! Geld während einer Umschulung beträgt nur max. 63 % deines letzten Lohns ; ist dann auch wieder eine Frage ob man es sich leisten kann !

Wie ist das in Deutschland zu leben und zu arbeiten?

Grundsätzlich gut.

Wenn euch der Staat einfach fast die hälfte abnimmt

Dafür bekomme ich ja eine Menge Gegenleistung.

man kaum Altersvorsorge zu erwarten hat?

Das trifft auf mich nicht zu.

Am besten dann noch bis 75 arbeiten?

Nur wenn ich dann noch Lust habe.

Ich kann krank sein, ohne dass mir Geld abgezogen wird (Krankengeld mal dahingestellt), ich habe bezahlten Urlaub - frei ohne Geldverlust ist genial!
Ein weltweit absolut anerkanntes Ausbildungssystem und Studium hat mir einen top Job beschafft, den ich zum Teil im Ausland absolviert habe, wo man sich die Finger nach mir geleckt hat mit meiner "deutschen Qualifikation".

Meine Krankenkasse deckt so extrem viel ab, für das ich nichts bezahlen muss, klar ein paar Punkte gibt es immer, aber hey, ich kann zum Arzt gehen ohne Kreditkarte^^

Staatliche Rente ist gut, für den Rest sorge ich privat vor.

Ich arbeite sehr gerne und denke nicht, wenn es gesundheitlich geht, dass ich mit Mitte 60 aufhören möchte.

Vor dem Ruin durch Arbeitslosigkeit schützt mich das Bürgergeld, ist nicht viel aber besser als... gar nichts?