Wie findet ihr folgende Entwicklung in Deutschland?
„Entweder du feierst (so wie ich) meine Lebenseinstellung oder du bist gegen mich.“
Diese sieht man immer vermehrt in der LGBTQ+ Community.
Vorab: Keiner sollte wegen seiner Sexualität, seiner Religion oder seiner politischen Einstellung (solange sie nicht anderen schadet) benachteiligt werden. Und dafür sollte man sich einsetzen.
Ich kann mich gegen Benachteiligung einsetzen, ohne die Einstellung zu feiern. Doch leider wird es immer mehr anders gesehen.
19 Antworten
„Entweder du feierst (so wie ich) meine Lebenseinstellung oder du bist gegen mich.“
Das ist nichts was exklusiv für LGBTQ gilt - sondern themenübergreifend. Es hat sich die Angewohnheit eingeschlichen in Diskussionen alles in "wir gegen die" einzuteilen. Männer gegen Frauen, LGBTQ gegen Hetero, links gehen rechts, alle gegen Grün usw...
Das Problem bei der Sache: eine Debatte wird so eigentlich nur noch emotional und nicht mehr sachlich geführt.
Speziell bei LGBTQ sieht es so aus, dass die Akzeptanz dafür eigentlich schon ziemlich riesig ist - es einigen radikalen innerhalb der LGBTQ Bewegung das alles noch nicht weit genug geht. So ist da ein Missverständnis entstanden: diese Menschen sollen behandelt werden wie jeder andere auch - aber eben auch nicht bevorteilt. Diese Menschen sollen einfach in Ruhe gelassen werden. Sie können aber nicht verlangen, dass sich jeder bis ins tiefste Detail mit der Thematik befasst.
Beispielsweise die Transcommunity um den Boykott von diesem Harry Potter Spiel.
Wie findet ihr folgende Entwicklung in Deutschland?
Besorgniserregend.
„Entweder du feierst (so wie ich) meine Lebenseinstellung oder du bist gegen mich.“
Diese sieht man immer vermehrt in der LGBTQ+ Community.
Jup. Das stimmt.
Ich kann mich gegen Benachteiligung einsetzen, ohne die Einstellung zu feiern.
Tja, dann sehen die es aber nicht. Bzw wollen es nicht sehen. Bedingungslose Akzeptanz und Begeisterung erwarten die.
„Entweder du feierst (so wie ich) meine Lebenseinstellung oder du bist gegen mich.“
In diesem Fall bin ich dann dagegen. Ich lasse mich prinzipiell nicht von solchen "entweder/oder" Aussagen in die Ecke drücken.
Grundsätzlich ist für mich die Lebenseinstellung und die sexuelle Orientierung Anderer nicht von Bedeutung. Weder positiv, noch negativ.
Das wird er akzeptieren müssen, egal ob es ihm passt oder nicht.
Besorgniserregend. Grundsätzlich diese „Wer nicht für uns(ere Meinung) ist, ist gegen die“ halt ich für schlecht. Mit dieser Schwarz-Weiß-Denke bzw. Entweder-Oder-Mentalität radikalisiert sich die Gesellschaft zu nehmend.
Betrifft übrigens nicht nur LGBTQ.
Hier gehts um das Thema Toleranz und Akzeptanz in Europa/Deutschland und um die heftige Polarisierung.
sexualitäten und geschlechtsidentität sind keine "Lebenseinstellung" oder meinungssache. die sind angeboren. wenn ich mich entscheiden könnte, wäre ich natürlich auch cis hetero und würde ohne diskriminierung leben.
niemand erwartet, "gefeiert" zu werden, aber hass wird häufig als neutrale einstellung oder einfache meinung dargestellt, und dann sind diejenigen natürlich beleidigt, wenn man ihren hass, ihre "meinung" nicht willkommen heißt.
Ich habe es jetzt einfach als „Lebenseinstellung“ bezeichnet, weil ich nicht wusste, wie ich es sonst benennen soll. Aber du hast doch trotzdem verstanden, was ich meine?
ich kann zwar verstehen, wieso du vielleicht diesen eindruck hast, aber persönlich stimme ich dem nicht zu, wie oben erläutert.
Ich habe nicht nicht den Eindruck, dass sexuelle Orientierung eine Lebenseinstellung ist, ich wusste nur nicht wie ich es anders formulieren soll.
Und neutrale Ansicht wird gerne als Hass/Ablehnung gesehen. Deswegen sollte man von beiden Extremen zu Gesinnung kommen und objektiv denken.
Radikalisierte gibt es überall, siehe Klimaaktivisten und andere Gemeinschaften. Irgendwann führt der Protest nur zur Abwehr.
Kannst du mir mal ein Beispiel nennen, wer innerhalb der LGBT+ Gemeinschaft radikalisiert ist? Deinen letzter Absatz finde ich zu unkonkret, vor allem wenn eine medizinische Behandlung angeraten wird.
PS: Generell finde ich es hier auf GF interessant, dass es im Sommer immer eine Welle mit „Fragen” zur LGBT+ Gemeinschaft gibt, manche auch mit einem nicht wohlwollenden Hintergedanken.