Wie ensteht Inflation?

10 Antworten

Inflation hat unterschiedlichste Ursachen, in den meisten Fällen ist es ein herrschaftliches Interesse, aber es gibt selbstverständlich auch natürliche Ursachen. Hier sind einige:

Die natürliche Inflation ist ersichtlich, in der Zeit in der Sachgüter und ihre Substitute als Geld fungierten, wurde natürlich durch eine Expansion der Produzenten des Geldes Inflation betrieben. Auch wenn im Beispiel eine Goldader entdeckt wird, gibt es eine Inflation.

Künstliche Inflation entsteht beispielsweise beim modernen Teilreserve System. Eine Bank kann offensichtlich einen Profit erlangen, wenn sie mehr Geld verleiht. Wenn eine Bank also das Geld jetzt mehrfach verleiht, dann schmeckt ihr das zum einen, andererseits ist aber auch mehr Geld im Umlauf. Der Staat hat den Banken die Erlaubnis erteilt nicht existierendes Geld zu verleihen, u.a. durch verrückte Wirtschaftstheorien wie Keynesianismus oder Monetarismus.

Ganz wichtig ist auch das Herrschaftliche Interesse an Inflation. Durch Inflation können viel leichter Kriege geführt werden oder Schulden getilgt werden. Besteuerung wird bis zu einem Grad irgendwann ineffizient, da sind dann die Steuereintreiber teurer als dass was sie eintreiben. Inflation aber ist stiller und man kann damit den Rest aus der Bevölkerung ausquetschen. Nur dank Inflation wurden so manche Kriege geführt, Beispielsweise die beiden Weltkriege.

Wo wir auch bei komischen Wirtschaftstheorien sind. Erstaunlich viele Ökonomen dieser Schulen sehen Inflation sogar als notwendig für die Wirtschaft an, da sagen die Herrscher und Banken nur: "Euer Wunsch ist mir Befehl", diese ausdrückliche Erlaubnis ließe sich doch niemand entgehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Anarchokapitalist, Voluntarist, Anarchist, Libertärer

Es hat aber nunmal ganz entscheidend mit der Geldmengenausweitung zu tun.

Gibt es mehr Geld, ist dieses eben weniger wert. Das zeigt sich dann zuerst in einer Vermögensinflation (z.B. steigen hier die Preise von Immobilien und Wertpapieren) und sobald ausreichend Gewinne realisiert wurden, schlägt sich das dann auch auf eine Inflation im Konsumbereich durch. Stichwort: Velocity of money.

Oft wird behauptet, dass die Geldmengentheorie veraltet und überholt wäre. Sobald man aber dann eben die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes berücksichtigt stellt sich heraus, dass all die Argumente, die gegen die Geldmengentheorie sprechen, nicht haltbar sind.

Dinge wie gestiegenen Rohstoffpreise und unterbrochene Lieferketten führen lediglich zu Preisverschiebungen, sorgen aber nicht für ein allgemein höheres Preisniveau. An diesem Märchen wird aber gerne festgehalten, damit man das Totalversagen der Zentralbanken nicht eingestehen und man nicht zu abgesicherten Währungen zurückkehren muss. Tatsächlich ist das aber der einzige Weg, der tatsächlich aus der Inflation führt.

Die Zinserhöhung reduzieren hingegen lediglich die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Dadurch kann man die Inflation ausbremsen. Die Inflation wird dadurch aber nur aufgeschoben und tritt dann eben über einen längeren Zeitraum in gemäßigtem Ausmaß ein. Die kumulierte Inflation wird aber unverändert bleiben.

NeonSchaf  03.01.2023, 16:47

Nun ich weiß zwar nicht warum du hier auf die Umlaufgeschwindigkeit pochst, ich weiß nichtmal was das heißen soll, aber sonst gefällt mir die Antwort.

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TomBS99  03.01.2023, 22:29

Dieser Satz ist nicht wahr:

Die Zinserhöhung reduzieren hingegen lediglich die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes.

Wahr ist: Zinsen erhöhen die Geldmenge.

Und damit sind wir dann wieder am Anfang Deines Textes angelangt:

Gibt es mehr Geld, ist dieses eben weniger wert.

Durch Zinserhöhungen wird die Inflation also nicht "ausgebremst" - wie Du fälschlicher- bzw. irrtümlicherweise behauptest. Sondern beschleunigt.

Merkst Du denn gar nicht, dass sich das Märchen, dass Du erzählst, selbst widerspricht?

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JanyoOoO  04.01.2023, 01:04
@TomBS99
Wahr ist: Zinsen erhöhen die Geldmenge.

Das ist absoluter Blödsinn.

Schulden können hauptsächlich durch den Staat, durch Unternehmen und durch Privatpersonen aufgenommen werden.

Betrachten wir zuerst die Unternehmen und die Privatpersonen. In beiden Fällen müssen sie Zinsen durch real existierendes Geld bezahlt werden. Dieses Geld fehlt also im Wirtschaftkreislauf. Wenn die Zinsen erhöht werden, fehlt nur noch mehr Geld im Wirtschaftkreislauf.

Betrachten wir nun den Staat. Abgesehen von sehr wenigen Ausnahmen (in der EU wäre mir keine einzige bekannt) arbeitet der Staat nicht wirtschaftlich effizient. Stattdessen finanziert der Staat seine Schulden und die damit verbunden Zinszahlungen durch Steuergelder. Wird der Zinssatz erhöht, müssen ganz einfach mehr Steuern dafür aufgewendet werden. Diese Steuern werden durch real existierendes Geld von Unternehmen und Privatpersonen bezahlt. Wird also der Zinssatz erhöht, werden mehr Steuern eingenommen (oder an anderer Stelle gespart) und somit fehlt den Privatpersonen und den Unternehmen Geld.

Wohin geht nun dieses Geld? Bei Privatpersonen und Unternehmen geht das Geld meistens zunächst an Geschäftsbanken. Durch steigende Zinsen steigen auch deren Gewinnspannen und ein winziger Bruchteil des Geldes landet wieder im Umlauf. Der wesentliche Rest des Geldes geht allerdings in Form von Zinszahlungen an dir Zentralbanken.

Staaten zahlen ihre Schulden durch Zinszahlungen auf Staatsanleihen. Und wer hat nochmal Investitionsprogramme eingeführt und fleißig Staatsanleihen gekauft? Richtig, die Zentralbanken. Soll heißen, auch hier landet das Geld wieder bei den Zentralbanken.

Das Problem ist nun aber, dass die Zentralbanken dieses Geld nicht vernichten, was bedeuten würde, dass die Geldmenge tatsächlich sinkt, sondern sie bringen es wieder in Umlauf. Und nicht nur das, sie bringen sogar mehr Geld in Umlauf. Bringen sie mehr Geld in Umlauf, als sie aus dem Wirtschaftkreislauf entnommen haben (das heißt weiteres Kaufen von Staatsanleihen), steigt die Geldmenge und damit langfristig die Inflation. Wird weniger Geld in Umlauf gebracht, sinkt die Geldmenge und damit langfristig die Inflation. Die Zinserhöhungen selbst haben also überhaupt ganz unf gar kein Einfluss auf die Geldmenge. Entscheidend ist, wie viel Geld letztlich wieder in Umlauf gebracht wird.

Der einzige direkte Effekt von Zinserhöhung ist der, dass die Wirtschaft ausgebremst wird. Investoren sind skeptischer, Unternehmen expandieren weniger und Privatpersonen konsumieren weniger. Dadurch verschwindet das Geld aber nicht, es bewegt sich lediglich langsamer.

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TomBS99  04.01.2023, 01:21
@JanyoOoO
Das ist absoluter Blödsinn.

Nein, ist es nicht.
Wenn's Blödsinn wäre, könntest Du ganz einfach, ganz kurz erklären, wieso es Blödsinn ist. Das tust Du aber nicht.

Stattdessen laberst Du groß und breit drum herum - ohne auf den Punkt einzugehen, um den's tatsächlich geht.

Tatsache ist: Wenn ich Dir 'nen Euro leihe, und 10% Zinsen verlange, erfinde ich in diesem Moment 10 Cent, die's vorher gar nicht gab.
Wenn ich 10% Zinsen pro Tag erfinde/verlange, erfinde ich umso mehr Geld, das es vorher gar nicht gab.
Dadurch erhöht sich die Geldmenge.

Und an dieser Stelle fängt Dein ursprünglicher Text wieder von vorne an. ;)

Um Dich auf diesen Widerspruch hinweisen zu können, muss ich nicht mal Deinen restlichen Unsinn gelesen haben. ;D

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JanyoOoO  04.01.2023, 10:42
@TomBS99
Tatsache ist: Wenn ich Dir 'nen Euro leihe, und 10% Zinsen verlange, erfinde ich in diesem Moment 10 Cent, die's vorher gar nicht gab.
Wenn ich 10% Zinsen pro Tag erfinde/verlange, erfinde ich umso mehr Geld, das es vorher gar nicht gab.
Dadurch erhöht sich die Geldmenge.

Das ist einfach so unfassbar dämlich.

Diese 10 Cent gab es davor bereits. Sie waren bereits im Wirtschaftkreislauf. Im Gegensatz zu Zentralbanken können alle anderen Wirtschaftsteilnehmer nämlich kein Geld aus dem Nichts erschaffen.

Das einzige, das tatsächlich (und zwar ausschließlich durch die Zentralbanken) erfunden wird, ist das Geld, das für den Kredit "ausgezahlt" wurde.

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TomBS99  04.01.2023, 22:53
@JanyoOoO
Das ist einfach so unfassbar dämlich.

Du hast Dich vertippt.
Du hast "Das ist" geschrieben an der Stelle, an der eigentlich "Ich bin" stehen müsste. ;)

Diese 10 Cent gab es davor bereits.

Nein, eben nicht. Vor dem Moment, in dem ich sie erfunden habe, gab's sie nicht.

Sie waren bereits im Wirtschaftkreislauf.

Nein, waren sie nicht. Denn ich hab' sie ja erst in dem Moment erfunden, in dem ich Zinsen verlange.

Wo genau im Kreislauf soll das Geld, das ich von Dir verlange, obwohl Du's nicht hast, denn sein - noch bevor ich's erfinde?

Im Gegensatz zu Zentralbanken können alle anderen Wirtschaftsteilnehmer nämlich kein Geld aus dem Nichts erschaffen.

Doch, können sie. Wenn sie's nicht könnten, könnten sie's ja nicht jeden Tag tatsächlich tun. ;)

Das einzige, das tatsächlich (und zwar ausschließlich durch die Zentralbanken) erfunden wird, ist das Geld, das für den Kredit "ausgezahlt" wurde.

Ja, dieses Geld ist gewissermaßen auch erfunden.
Aber: Kredite erhöhen nicht die Geldmenge. Das tun nur Zinsen.

Und darum ging's Dir doch!
Du wolltest doch mit der Geldmengenausweitung argumentieren:

Gibt es mehr Geld, ist dieses eben weniger wert.

Und Zinsen sind die Erklärung dafür, wie mehr Geld entsteht.

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JanyoOoO  05.01.2023, 05:13
@TomBS99
Nein, eben nicht. Vor dem Moment, in dem ich sie erfunden habe, gab's sie nicht.

Du bist überhaupt nicht dazu in der Lage, Geld zu erfinden.

Wo genau im Kreislauf soll das Geld, das ich von Dir verlange, obwohl Du's nicht hast, denn sein - noch bevor ich's erfinde?

Das ist einerseits völlig irrelevant und andererseits unterschiedlich. Bei einem Unternehmen könnte sich das Geld beispielsweise noch bei den Kunden befinden. Das Unternehmen verkauft dem Kunden Produkte, bekommt dafür das Geld und verwendet dieses zum Tilgen der Schulden und zur Zinszahlung. Das ist ein Beispiel. Für Privatpersonen und Unternehmen gibt es unzählige weitere Beispiele. Das Geld war bereits da!

Doch, können sie. Wenn sie's nicht könnten, könnten sie's ja nicht jeden Tag tatsächlich tun. ;)

Flasche Prämisse.

Ja, dieses Geld ist gewissermaßen auch erfunden.
Aber: Kredite erhöhen nicht die Geldmenge. Das tun nur Zinsen.

Fehlerhafte Aussage.

Und Zinsen sind die Erklärung dafür, wie mehr Geld entsteht.

Weiterhin absoluter Blödsinn.

Ich werde die Diskussion hier aber auch abbrechen. Informier dich einfach mal über Zentralbanken und darüber, wer Geld erfinden kann.

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TomBS99  05.01.2023, 16:34
@JanyoOoO
Du bist überhaupt nicht dazu in der Lage, Geld zu erfinden.

Doch. So lautet ja unser Beispiel: Ich erfinde die 10% Zinsen, die Du mir dann schuldest.
Dieses Beispiel ist so einfach, dass Du in der Lage sein solltest, es zu verstehen.

Ich könnte auch 20% Zinsen pro Tag erfinden. Aber lass uns - der Einfachheit halber - doch einfach erst mal bei diesem einen Beispiel bleiben!

"Wo genau im Kreislauf soll das Geld, das ich von Dir verlange, obwohl Du's nicht hast, denn sein - noch bevor ich's erfinde?"
Das ist einerseits völlig irrelevant und andererseits unterschiedlich. Bei einem Unternehmen könnte sich das Geld beispielsweise noch bei den Kunden befinden.

Du musst Dich entscheiden: Ist das Geld, das Du mir schuldest, bei irgend'nem Unternehmen oder bei 'nem Kunden?

Und: Nein, dieser Aspekt ist nicht "irrelevant", sondern der zentrale und wesentliche Aspekt überhaupt.

Ich weiß ja, dass es dieses Geld nicht gab, bis ich's erfunden hab'.

Du behauptest aber, dass dieses Geld, das tatsächlich neu ist, gar nicht neu sei.

Wenn Deine Behauptung wenigstens 'ne Chance haben soll, der Wahrheit zu entsprechen: Dann musst Du ja benennen können, wo das Geld, das es gestern noch gar nicht gab', Deiner seltsamen Meinung nach gestern bereits gewesen sein soll.

Indem Du über diesen Aspekt aber fälschlicherweise behauptest, er sei "irrelevant", verschließt Du bloß Deine Augen vor der Wahrheit: Vor der Erkenntnis, dass Zinsen die Geldmenge erhöhen.

Das Unternehmen verkauft dem Kunden Produkte, bekommt dafür das Geld und verwendet dieses zum Tilgen der Schulden und zur Zinszahlung.

Nein, nicht unbedingt.
Das Unternehmen kann dieses Geld auch für ganz andere Dinge/Zwecke wieder ausgeben.

Es gibt aber nicht den Euro (oder die Zinsen) aus, die Du mir schuldest.
Hat also alles nix mit unserem Beispiel zu tun.

Wenn ein Unternehmen das Geld, das Du mir schuldest, jemand anderem gibt, schuldest Du mir mein Geld ja immer noch.
An dieser Tatsache müsstest Du doch erkennen können, dass Dein Beispiel nix mit meinem ursprünglichen Beispiel zu tun hat. ;)

Also: Lass uns doch erst mal bei einem Beispiel bleiben.
Du verwirrst Dich sonst bloß selbst. ;D

Das ist ein Beispiel. Für Privatpersonen und Unternehmen gibt es unzählige weitere Beispiele. Das Geld war bereits da!

Ja, das ist ein Beispiel. Aber indem Du ein Beispiel erfindest, um meinem Beispiel davonzulaufen, läufst Du bloß vor der Erkenntnis davon, dass sich die Geldmenge erhöht, wenn jemand Zinsen verlangt. ;)

Also: Lass uns doch erst mal bei einem Beispiel bleiben!
Du verstrickst Dich sonst bloß in immer mehr Unsinn.

Flasche Prämisse.

Nein, die Prämisse ist keine Flasche. Du bist 'ne Flasche. ;D

Fehlerhafte Aussage.

Wenn auch nur eine einzige meiner Aussagen fehlerhaft wäre, könntest Du das ja beweisen.
Tust Du aber nicht. Weil meine Aussagen nicht fehlerhaft sind. ;)

Weiterhin absoluter Blödsinn.

Wenn auch nur eine einzige meiner Aussagen blödsinnig wäre, könntest Du das ja beweisen.
Tust Du aber nicht. Weil meine Aussagen nicht blödsinnig sind. ;)

Ich werde die Diskussion hier aber auch abbrechen. Informier dich einfach mal über Zentralbanken und darüber, wer Geld erfinden kann.

Habe ich getan.
Wenn ich's nicht schon längst getan hätte, wüsste ich das alles ja nicht besser als Du - sondern könnte glatt auf den Unsinn reinfallen, den Du hier verbreitest.

Bzw.: Es wäre umso peinlicher für Dich, wenn ich's sogar besser weiß als Du - ohne mich zu informieren. ;D

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Durch Spekulation...
Das wird schon mal gerufen, "'nen LKW wurde am Brenner geklaut" oder "ein Schiff ist in der Sahara gesunken" und los geht die Preistreiberei.

Diesmal war es "Russland hat den Gashahn zugedreht", los ging die Spekulation auf mehr Gas von sonstwoher.

Das nehmen alle anderen zum Anlass die Preise zu erhöhen.
"Rasieren wird teurer, wg. der langen Gesichter".

Durch die Lohnstückkosten und äußerliche Faktoren wie Krisen. Aber auch die Geldmenge ist nicht ganz egal, wenngleich die Geldmengenapologeten trotzdem hier auf dem Holzweg sind. Schulden machen ist o.k, es braucht aber immer einen Gegenwert.

TomBS99  02.01.2023, 23:19

Schulden beeinflussen den Geldwert (die Inflation) nicht.

Neues Geld entsteht durch Zinsen - und v. a. Zinseszins. ;)
Dadurch wird Geld weniger wert.

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TomBS99  02.01.2023, 23:27
@TheBoyWonder

Erledigt. Mein Kommentar bereichert Deine Antwort immer noch an einer wesentlichen Stelle. :)

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NeonSchaf  03.01.2023, 16:49

Ich denke nicht das die Lohnstückkosten so relevant für Preise sind. Preise bilden sich in einer Volkswirtschaft nach Angebot und Nachfrage und nicht nach so etwas Betriebswirtschaftlichem wie Kosten.

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