Westberlin und Ostberlin einreisen - einfach möglich BRD/ DDR?
Hallo,
stimmt es, dass wenn man in Westberlin (BRD) gelebt hat man einfach rüber nach Ostberlin gehen durfte, aber andersrum nicht oder gab es da Ausnahmen.
Und was ist wenn ich in Westberlin lebe aber meine Familie/Frau nicht durfte ich sie dann wann ich will besuchen gehen nach Ostberlin und die mich dann auch?
6 Antworten
Auch aus dem Westen durfte man nach OstBerlin...
Ich bin in den 80ern 2× durch die DDR nach Westberlin und von dort aus für einen Tag nach OstBerlin. So 1986 mit Familie/Auto nach WestBerlin, dann nach OstBerlin mit Reisebus als geführte Gruppe und 1988 mit der Schule/Zug nach WestBerlin, wo wir im Osten im Museum waren und uns danach frei bewegen durften.
Beantragen oä musste man da nyx. Halt den Pass dabei haben, unauffällig/neutral freundlich sein. Die Grenzer haben immer streng geschaut und meine Eltern, bzw. Lehrer stark darauf hingewiesen, keinen Mist zu machen. Etwas seltsam war es auch für alle Ausländer in meiner Klasse, die an der FriedrichStr. an einen anderen Schalter mussten. Es gab halt immer die Befürchtung, dass einer von denen bei den kleinsten Problemen mit dem Pass nicht reingelassen wurde und daher nicht am Programm teilnehmen konnte.
Hüstel...zweischneidig...Bei der Bustour 1986 wurde natl. vor allem auf das 'Interessante' verwiesen. Hat man statt nach rechts aber nach links gesehen, sah es nicht so doll aus!
1988 haben wir im Palast der Republik in einem Restaurant gegessen, was gut-bürgerlich und reichhaltig war. Dabei darf man wohl nicht vergessen, dass OstBerlin und so ein zentraler Ort sicher besser versorgt war.
Traurig war aber ein Besuch im Kaufhaus am AlexanderPlatz (zwischenzeitlich Galaria?). Wir hatten jeder so 10 Mark übrig, waren 10 Schüler und wollten iwas sinnvolles, lustiges kaufen...zB Fußbälle und MiniTore für den Pausenhof, Trikots oder Spielzeug. Wir sind durchs ganze Kaufhaus und sind mit leeren Händen wieder raus. In einem Karton mit Fußbällen gab es zwar welche, aber die waren total eierig! Was es sonst gab, weiß ich nicht mehr...vermutlich Klamotten, die wir natl. nicht wollten.
Ein Mitschüler war Musiker, der hat Notenblätter gekauft. Wir haben uns in eine Kneipe gesetzt und das Geld versoffen, was bei den niedrigen Preisen auch nicht klappte. Das Restgeld haben wir dann jemandem am Nachbartisch gegeben, als unsere Zeit um war!
Weißt du auch was der Grund war für die Mauer, war es nur weil die DDR so viele Leute gehen wollten und somit die ganzen Arbeiter weg sind?
MMn war das DER Grund schlechthin. Das Gebiet der DDR hat in Zeit 2 Mio Menschen verloren, vor allem gut ausgebildetet Akademiker und Techniker, junge Leute mit Chancen, die man weder leicht, noch billig ersetzen konnte! Ärzte, Ingenieure, Wissenschaftler, ...die Zahlen stiegen immer weiter an! Im Juli 61 waren es 30'000, im August 61 an einem Tag ü3000!
Aus der Sicht der DDR war die Mauer absolut überlebenswichtig! Peinlich ist halt, dass der Staat aus sich heraus soo unattraktiv war, dass soo viele weg wollten und nur unter Zwang blieben!
Wer in Berlin (West) wohnte, benötigte zur Ein und Durchreise in und durch die DDR und nach Ostberlin einen Passierschein. Dieser musste in Berlin bei einer Passierscheinstelle beantragt werden. Diese Passierscheinstellen befanden sich auf dem Gebiet von Berlin (West) waren jedoch Hoheitsgebiet der DDR. In diesen Passierscheinstellen saßen Mitarbeiter der Passkontrolle und der Staatssicherheit. in dem Antrag auf den Passierschein hat man die Namen und Adressen der Personen eigetragen, welche zu einem bestimmten Datum in die DDR oder Ostberlin ein oder durchreisen wollten. Einige Tage später holte man diesen Passierschein auf der Passierscheinstelle ab und konnte an dem dort eingetragen Datum, in die DDR einreisen. Ein Tagesschein galt aber nur bis 0:00 Uhr des gleichen Tages. Das bedeutete, man musste spätestens um 0:00 Uhr die DDR wieder verlassen haben. Andernfalls gab es Ärger und es bestand die Gefahr, dass man nie wieder in die DDR einreisen durfte.
Bürger aus Westdeutschland konnten mit einem Pass in die DDR und nach Ostberlin einreisen.
Bürger aus der DDR durften nicht nach Berlin (West) bzw. in die BRD.
Ausgenommen hiervon waren Rentner oder in ganz wichtigen familiären Angelegenheit eine Person.
https://de.wikipedia.org/wiki/Passierscheinabkommen
Das Viermächte-Abkommen über Berlin von 1971 und der Verkehrsvertrag vom 17. Oktober 1972 ersetzten später die bisherige Regelung des Personenverkehrs. Nunmehr war es den Bewohnern von West-Berlin wieder möglich, nicht nur Verwandte, sondern auch Bekannte im Ostteil der Stadt und auch in der gesamten DDR nach Erteilung eines „ Berechtigungsscheins zum Empfang eines Visums“ zu besuchen. Es waren damit auch rein touristische Einreisen möglich.
https://www.berlin-mauer.de/videos/reiseerlaubnis-fuer-ost-berliner-rentner-556/
in der Gegenrichtung tat sich allerdings nix; höchstens für Rentner der DDR
Jepp. Meine Oma fuhr regelmäßig rüber und brachte Kaffee, Schokolade und manchmal Bekleidung oder ein Elektrogerät mit.
Vor dem Mauerbau konnten auch Leute aus der DDR nach Westberlin, z. B. ins Kino oder zum Einkaufen. Weil aber zu viele kamen und nicht mehr zurückgingen, hat man die Mauer gebaut.
DDR-Bürger, also auch Ostberliner, durften nicht ausreisen. Sie waren quasi eingesperrt. Das war ein Hauptgrund für den Protest der Bevölkerung. Ausnahme: Rentner durften ausreisen, so ersparte die SED sich diese Renten.
Westdeutsche und Westberliner konnten relativ problemlos in die DDR und Ostberlin einreisen.
Wie dein Eindruck dort in der DDR wie es den Menschen oder ging?