Wer zur Hölle sagt "BürgerInnen MeisterIn?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Dieses Genderneusprech ist wirklich der größte Schwachsinn überhaupt. Die Idee durch das Ändern der Sprache das Denken zu ändern, hat George Orwell schon in "1984" ausreichend beleuchtet.

Zum einen beweisen Türken und Ungarn immer wieder aufs Neue, dass selbst von Natur aus völlig geschlechtsneutrale Sprache, keinen Einfluss auf die Stellung der Frau hat.

Zum anderen wäre es auch wesentlich konsequenter den generischen Feminin/ Maskulin bzw. die Artikel der/die komplett aus dem Deutschen zu streichen. Ähnlich wie die englische Sprache nur "the" kennt. Gut Goethe, Schiller und Kafka könnten wir dann wegen nicht mehr normgerechter Sprache endgültig in Tonne treten. Zumindest der Deutschunterricht würde dadurch aber erheblich vereinfacht.

Dalmatiner229 
Fragesteller
 19.04.2021, 00:08

Sehr gut zusammengefasst. Sehe ich 1:1 genauso:) Dir geb ich das Sternchen, wenn ich es vergeben kann.

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Adomox  19.04.2021, 08:08
Zum einen beweisen Türken und Ungarn immer wieder aufs Neue, dass selbst von Natur aus völlig geschlechtsneutrale Sprache, keinen Einfluss auf die Stellung der Frau hat.

...und Studien, die sich nicht nur 2 Länder rauspicken, zeigen deutlich, dass Sprache eben sehr wohl einen Einfluss auf Gleichstellung hat.

Zum anderen wäre es auch wesentlich konsequenter den generischen Feminin/ Maskulin bzw. die Artikel der/die komplett aus dem Deutschen zu streichen.

Man kann kein "generisches Femininum" streichen, da es keines gibt.

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JayCeD  19.04.2021, 08:14
@Adomox

Sprache entwickelt sich organisch aus dem Gebrauch heraus. Schon alleine der Versuch durch Änderung der Sprachregeln irgendwas zu ändern ist lächerlich. Die Menschen ändern ihr Verhalten nicht, weil eine blödsinnige neue Schreibweise in den duden gegendert wird.

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Adomox  19.04.2021, 08:17
@JayCeD
Die Menschen ändern ihr Verhalten nicht, weil eine blödsinnige neue Schreibweise in den duden gegendert wird.

Deswegen wirst du in der Mehrzahl meiner Antworten zu dieser Thematik auch immer wieder lesen, dass ich mich für mehr Aufklärung einsetze: wer einmal versteht und nachvollzieht, welche Folgen der maskuline Bias des generischen Maskulinums mit sich bringt, kann sich i.d.R. zumindest auf eine Form des Genderns einlassen, z.B. die Beidnennung.

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Lol34XD  19.04.2021, 15:59
@Adomox

Welche folgen bringt denn das generische Maskulinum?

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Adomox  19.04.2021, 18:11
@Lol34XD

Das generische Maskulinum wird i.d.R. zuerst/überwiegend mit männlichen Vertretern des jeweiligen Wortes assoziiert - hierdurch entstehen verschiedene Folgen. Zum Beispiel:

  • Frauen bewerben sich weniger oft auf Stellen, die im generischen Maskulinum beworben werden, als auf Stellenangebote, die in gendersensibler Sprache verfasst sind. Es entgehen Frauen also potentiell Stellen, für welche sie qualifiziert wären - ein ökonomischer Schaden.
  • Zudem verstärkt der Einsatz des generischen Maskulinums auch bestehende stereotype Rollenbilder, soll heißen: Männer werden eher mit "höher gestellten" Berufen in Verbindung gebraucht.
  • Außerdem zeigen Länder mit gendersensiblerer Sprache auch höheres Maß an Gleichstellung.
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Lol34XD  19.04.2021, 18:22
@Adomox

Quellen für deine behauptungen bitte. Und zu punkt 2 glaube ich nicht das Müllmann ein höher gestellter Beruf ist. Da gibt es einige Beispiele. Punkt 2 kannst du in die tonne kloppen, für die anderen beiden hätte ich gerne quellen

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Adomox  19.04.2021, 18:32
@Lol34XD

Übrigens witzig, wie deine subjektive Einschätzung zu Punkt 2 anscheinend höhergestellt ist als meine Aussage und sogar potentielle Studien zur Thematik. Aber viel Spaß mit den Quellen.

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Solange mit Wörtern wie Mensch, Kind, Leute, Publikum, Reinigungskraft automatisch alle Geschlechter gemeint sind und niemand dadurch diskriminiert wird oder sich diskriminiert fühlt, gibt es keinen Grund zum generellen Gendern.

Soll das der Versuch einer reductio ad absurdum sein?

Nur weil es Beispiele gibt, die sehr ungewohnt und übertrieben klingen, heißt das nicht, dass die Grundidee nicht ihren Sinn hätte.

Und dass sie so ungewohnt klingen, liegt an den eingefahren Selbstverständlichkeiten der Sprache. Und die können sich mit der Zeit ändern. Die Wendung "Bürgermeister:innen" findet heute z.B. eigentlich niemand mehr seltsam - was unter anderem daran liegt, dass es mehr weibliche Bürgermeisterinnen gibt.

Ob "Bürger:innen:meister:innen" das Potenzial hat, sich durchzusetzen, kann ich nicht sagen. Vielleicht ist es tatsächlich zu sperrig. Man sagt ja heute z.B. auch nicht "Arbeiter:innenklasse", sondern eher so was wie "Arbeitende Klasse".

Sprache verändert sich - finde Dich damit ab, Digga*.

earnest  19.04.2021, 07:41

Dann bin ich "eigentlich niemand".

Finde dich damit ab, Digga, dass nicht alle gut finden, was DU gut findest.

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FraterJosephus  19.04.2021, 08:54
@earnest

Lolzen. Wir werden sehen.

Du würdest für Dein Sprachverständnis sterben?

Das ist mal ne Ansage!

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objdump  20.04.2021, 12:14

Deine Art zu gendern ist zutiefst diskriminierend.

Du schließt damit auf einen Schlag Blinde und Sehbehinderte Menschen aus.

Wasser predigen und Wein saufen. Von wegen Gleichberechtigung und Inklusion. Gendern ist das genaue Gegenteil.

Aber lieber anderen etwas von Privilegien erzäghlen. Du bekommst echt gar nix mehr mit, oder?

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Das ist meiner Ansicht nach schon übertrieben. So reden nur SJW und Leute die diese dazu bringen

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich studiere Geschichte und bin an Politik interessiert
Dalmatiner229 
Fragesteller
 19.04.2021, 00:01

Stimme ich zu 100% zu.

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Es gibt sicherlich einige wenige, die auch die linken Bestandteile von Komposita gendern (in diesem Fall "Bürger:in"); das halte ich allerdings für übertrieben, da die Person, um die es geht, die rechte Konstituente ist (in diesem Fall "Meister:in"). Sprachwissenschaftlich wäre es dennoch interessant zu wissen, ob die linke Konstituente den gleichen maskulinen Bias trägt. Sollte dies der Fall sein, müsste man das generelle Vorgehen erneut überdenken.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ich forsche als Linguist zum Thema "Gender(n)"