Wenn man mit Essstäbchen Reis isst, wie isst man dann die letzten Reste an Reiskörner?

5 Antworten

Als ich ein Schüleraustauschjahr in Japan verbracht habe, hat meine Gastmutter mich immer ermahnt, „bis zum letzten Korn“ zu essen. Mir war das erst auch zu langwierig, aber nach einem Jahr war das einprogrammiert. Momentan ist Reis sogar extrem teuer in Japan, aber auch bevor er das wurde, war er das Fundamentallebensmittel für Japaner und hatte einen vergleichbaren Stellenwert wie „unser täglich Brot gib uns heute“ in Deutschland. Deshalb verschwendet man ihn nicht, auch nicht einzelne Körner.

Es gibt allerdings auch eine Art Ritual, am Ende des Essens, wenn nur noch Reste in der Schüssel kleben, „Tee“ in diese zu gießen (eher nicht Grüntee, man nimmt dafür eher eine Art Brühe), und den dann daraus zu trinken, um so auch die Reste mitzunehmen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lebe und arbeite seit 2017 in Japan

Der Reis ist ja sowieso klebriger als unserer.

Daher bleibt gar nicht so viel übrig.

Ich picke gerne die letzten paar Reiskörner aus der Schüssel. Mit etwas Übung geht das sogar besser als mit Messer und Gabel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ja, es bleiben lose Körner in der Schüssel.


drachenblut26 
Beitragsersteller
 03.06.2025, 07:42

Ist mir garnicht aufgefallen. 😵‍💫

Für mich ist das kein Problem, einzelne Reiskörner oder auch runde Perlen mit Stäbchen aufzupicken.

Man muss eben nur geübt sein 😁

Ansonsten kannst du auch weiter rein schaufeln oder reinschieben, wenn du weiter die Schüssel an den Mund hältst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bachelor in Sinologie und war schon paar Mal in China.

Wenn nur noch einzelne Reiskörner übrig sind, kippst du die Schüssel leicht, sodass sich die Körner an einer Ecke sammeln. Mit den Stäbchenspitzen fasst du sie vorsichtig wie eine Zange – nicht zu fest, sonst flutschen sie weg. In Japan gilt: Jedes Korn zählt, also schiebst du sie geduldig Richtung Mund, fast wie Mini-Schaufelbewegungen. Manchmal hilft es, die Schüssel höher zu heben und die Stäbchen flach anzulegen, um die Körner über den Rand zu "streifen". In Korea würden sie jetzt zum Löffel greifen, aber mit Stäbchen braucht’s Fingerspitzengefühl – wie beim Aufheben einer Nadel vom Boden. Nicht verzweifeln: Selbst Profis brauchen da manchmal drei Anläufe.


drachenblut26 
Beitragsersteller
 02.06.2025, 20:27

Ich hatte jetzt ein Löffel genommen, ich bekomme das zwar hin, dauert mir aber etwas zu lange.😅