Welches Recht überwiegt aus eurer Sicht?
Das auf körperliche Unversehrtheit oder das auf Religionsfreiheit?
Wir diskutieren gerade in Ethik darüber.
21 Antworten
Es kommt darauf an.
Beschneidung an Knaben ist für mich, wenn sie unter guten klinischen Verhältnissen geschieht, i. O. Denn es gibt kaum langanhaltende negative Folgen.
Genitalverstümmelung dagegen auf keinen Fall. Denn Millionen von Frauen leiden ihr Leben lang unter den Folgen.
Wobei Genitalverstümmelung gar nicht religiös bedingt ist. Es geschieht nur wegen den Traditionen. Leider wagen bisher nur wenige Pastoren/Imame das offen zu sagen.
In Äthiopien ist es dem Hilfswerk des Kaisers aus den Sissi-Filmen, Karlheinz Böhm , gelungen.
Immer noch ist die weibliche Genitalverstümmelung in Äthiopien weit verbreitet. Am 6. Februar wird mit einem Welttag auf diesen furchtbaren Brauch aufmerksam gemacht – und damit auf das Leid von Millionen Mädchen und Frauen.
Als eine der ersten Hilfsorganisationen setzte sich Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe bereits vor mehr als 20 Jahren gegen die weibliche Genitalverstümmelung ein. 1991 hatte Menschen für Menschen Gründer Karlheinz Böhm selbst erlebt, wie die neunjährige Safia an den Folgen einer Beschneidung starb.
Er hat mit "Menschen für Menschen" die Geistlichen "ins Boot geholt" und damit in einigen Gebieten die Genitalverstümmelung abgeschafft.
Körperliche Unversehrtheit.
Jeder darf für sich seine Religion ausüben und mit seinem eigenen Körper machen was er will.
Religionsfreiheit zur Rechtfertigung von körperlicher Misshandlung oder Verstümmelung (Beschneidung Minderjähriger) zu verwenden ist eine Perversion.
Nein, das ist sogar verfassungsdogmatisch fundiert. Das sog. Recht zur religiösen Erziehung aus Art. 6 II, Art. 4 GG ist eine treuhänderische Freiheit. Es gewährt ein Abwehrrecht gegen den Staat, um das Kind in seinem Interesse zu erziehen. Schon daraus ergibt sich, dass das Interesse des Vaters, sein Kind beschneiden zu lassen - man redet hier regelmäßig von einer gefährlichen Körperverletzung! - grundrechtlich keinen Schutz genießt. Beschneidungen verletzen das Kind und liegen daher nicht im Kindeswohl. Sie genießen richtigerweise keinen Grundrechtsschutz, weil es hier um eine gezielte, unmittelbare Körperverletzung geht.
Es hat Nervenenden und eine Schutzfunktion, die medizinisch erwiesen ist. Eine Entfernung kann zum Verlust von Empfindsamkeit führen und erfüllt daher objektiv den Straftatbestand der schweren Körperverletzung.
Wenn die Beschneidung aufgrund einer medizinischen Indikation erfolgt oder sich ein erwachsener Mann (Ü17), bzw. zumindest ein religionsmündiger Junge (Ü13) dazu entscheidet, ist das etwas anderes. Bei einem Kind oder Kleinkind aber diesen Eingriff ohne konkrete medizinische Notwendigkeit durchzuführen halte ich für falsch.
Religion ist Schwachsinn. Jede, ausnahmlos.
Der Staat hat weltanschaulisch neutral, säkular bis laizistisch zu sein und darf keiner Religion Ausnahmen von geltendem Recht einräumen.
Die Menschenrechte haben alle den gleichen Stellenwert und dürfen nicht gegeneinander abgewogen werden! Scheint also eine ethische Fangfrage zu sein ; - )
dürfen nicht gegeneinander abgewogen werden!
Wo hast du das denn bitte gelernt? Jede Grund- und Menschenrechtsfrage ist im Ergebnis eine Abwägungsfrage.
Abwägung zwischen was? Gut und Böse? Teuer oder Billig? Wollen wir/wollen wir nicht?
Für mich beißt sich diese Frage. Denn wenn eine Religion nicht für körperliche Unversehrtheit ist, dann kann diese nicht richtig sein.
Wenn du auf die Beschneidung heraus willst, dann wurde die Frage zu allgemein gestellt, da diese im Christentum nicht verlangt wird.
Dann zählt deine Religion dazu. Schließlich sanktioniert sie Mitglieder, die ihre körperliche Unversehrtheit dich medizinische Blutprodukte erhalten wollen
Du bist nicht gefragt. Du kennst die biblische Ansicht.
Ja genau. Und ich weiß auch, dass eure Ansicht damit nicht übereinstimmt 😊
Weil du die biblische Ansicht nicht verstehen willst.
Was? Weil die Beschneidung auf eine Religion nicht zutrifft ist sie zu allgemein formuliert? Was redest du?
Diese Frage wird er dir nicht logisch beantworten können....
Verstehst du wirklich nicht? Wer alle Religionen in einer Frage über einen Kamm schert, verallgemeinisiert. Tele scheint das auch nicht zu verstehen.
Also wird Religionsfreiheit und körperliche Unversehrtheit je nachdem um welche Religion es geht unterschiedlich gewichtet? Wtf
1. Korinther 13:4 Die Liebe ist geduldig und gütig. Die Liebe ist nicht eifersüchtig. Sie prahlt nicht, ist nicht aufgeblasen, 5 benimmt sich nicht unanständig, hat nicht ihre eigenen Interessen im Sinn, lässt sich nicht provozieren. Sie rechnet das Böse nicht an. 6 Sie freut sich nicht über Ungerechtigkeit, sondern freut sich mit der Wahrheit. 7 Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, erduldet alles.
(1. Korinther 13:8) 8 Die Liebe versagt nie. Was aber die Gaben zu prophezeien betrifft, sie werden weggenommen, Zungen werden aufhören und Erkenntnis wird beseitigt.
Das ist die biblische Erklärung.
Salue
Die beiden Rechte werden bei der Beschneidung nicht tangiert, denn jeder Erwachsene darf ja selber entscheiden, welche plastischen Operationen er zu welchem Zweck durchführen lassen will.
Das gilt für Erwachsene. Bevor die Männer nicht mündig sind ist es eine Körperverletzung, die unter Strafandrohung stehen müsste. Wieso da junge Männer weniger schützenswert sind als junge Frauen, ist unerklärbar.
Tellensohn
Also jetzt wird's lächerlich