Welches Grafiktablett (mit Bildschirm/Standalone ist aktuell zu empfehlen?

Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen

Wacom 83%
Huion 17%
XP Pen 0%
Andere 0%

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Huion

Kommt darauf an, auf welchem Betriebssystem du arbeitest, wie viel du ausgeben möchtest, ob du Knöpfe am Gerät brauchst, welches Zubehör du haben möchtest und ob du das Gerät eher für den Hobbybereich oder zum professionellen Arbeiten brauchst.

Ich habe mit Wacom keine Erfahrung. Der Hersteller hat sich selbst disqualifiziert, da er keine offiziellen Treiber für Linux, also auch Android & Chrome OS, anbietet. Zumindest hatte ich zum Zeitpunkt meiner Recherche kein Gerät gefunden, welches auf vielen Systemen funktioniert.

Ich habe ein Huion (24 Zoll 2,5k ohne Knöpfe) und ein XP-Pen (16 Zoll Full-HD mit Knöpfe) Grafiktablett. Zwischen diesen Geräten liegen mehrere hundert Euro Preisunterschied und das merkt man auch.

Hier meine bisherigen Erfahrungen:

Beim XP-Pen war kein USB C zu USB C 3.1 Kabel dabei. Das Gerät war in viel Plastik eingepackt. Der Stift ist komplett aus Plastik und lässt sich nicht so gut neigen, wie beim Huion. Der Bildschirm fühlt sich plastikartiger an und man kann ihn nur hell und dunkel stellen. Die Ausleuchtung ist immer noch sehr grell.

Das Huion Gerät bietet mehr Einstellungsmöglichkeiten an z.B. um die Beleuchtung der LEDS zu reduzieren, damit das Weiß nicht so grell ist und blendet. Das ist sehr hilfreich, wenn man lichtempfindliche Augen hat.

Der Stift vom Huion federt leicht, wie bei einem Kugelschreiber. Er gleitet angenehmer über den Bildschirm, fühlt sich für mich natürlicher an. Der große Bildschirm ist gut geeignet, um mit Programmen mit vielen Fenstern zu arbeiten, weil diese auch viel Platz auf dem Bildschirm brauchen. Außerdem ist es gut, wenn ein großes Grafiktablett eine höhere Bildschirmauflösung unterstützt. Die kann man dann, je nach Programm, ändern. Man ist flexibler. Krita in Full-HD ist z.B. nicht so gut, in 2,5K aber optimal bei der Größe des Geräts.

Auf dem kleineren Grafiktablett von XP-Pen ist die Arbeitsfläche sehr klein, alles ist kleiner und man muss öfter zoomen. Ich finde das nervig. Das eignet sich eher für Programme und Apps, die eine minimalistische Benutzeroberfläche haben (Tayasui Sketches oder Sketchbook z.B.). Ich nutze das eher mit dem Chromebook, auch gern im Hochformat.

Das Gerät von Huion ist VESA kompatibel und es war auch ein passender Tablettständer dabei. Lässt sich aber auch austauschen. Das kleinere Gerät hat keine Halterung und es war auch sonst nichts dabei. Wegen der kleineren Größe, kann man es aber auch mal mit dem Sofa nehmen. Mit dem großen Gerät ist man an einen Ort gebunden.

Beide Geräte funktionieren sehr gut mit Chrome OS. Einfach über USB C zu USB C anschließen und das Bild wird direkt angezeigt. Man braucht keine Internetverbindung, damit irgendwelche Treiber installiert werden. Die Geräte wurden direkt erkannt.

Die Grafiktabletts mit Tasten sind hier überflüssig, da man diese nicht programmieren und nicht nutzen kann. Auch die Druckempfindlichkeit ist nicht voll kompatibel, da diese Apps für Stylus-Stifte programmiert wurden. In der Linux-Version von Krita oder MyPaint funktioniert alles, wie es soll (Auf Chromebooks kann man auch Debian Linux in einer Virtuellen Maschine installieren und Linux Programme nutzen.).

Was die Kompatibilität mit einem Linux-Betriebssystem, in meinem Fall Linux Mint, angeht, funktioniert das Gerät von Huion besser. Spiegeln und Monitore verbinden (Jeder Monitor mit unterschiedlichen Auflösungen) geht beides. Ohne den Treiber von der Internetseite herunterzuladen. Verbindet man beide Monitore, muss man in Einstellungen - Grafiktablett (nur in Cinnamon, in Xfce nicht vorhanden) noch eine Änderung vornehmen, sonst ist der Zeiger nicht dort, wo er sein soll. Ich habe gesehen, dass das Problem auch auf anderen Systemen vorhanden sein kann und die Leute meinen, das Gerät sei defekt.

Beim XP-Pen kommt man nicht um den Treiber von der Webseite herum, da man nur in deren Programm die Tasten an der Seite programmieren kann. Hier ist aber Vorsicht geboten. Fehlerhafte Treiber können das Betriebssystem beschädigen oder den PC/Laptop kaputt machen.

Bisher ist Huion mein Favorit, obwohl es wirklich sehr groß ist. Fast so groß wie mein 27 Zoll Bildschirm. Es ist vielseitiger einsetzbar, auch Bildbearbeitung macht damit mehr Spaß, weil man mehr im Blick hat und weniger zoomen muss.

Es hat auch einen USB-Anschluss, an dem man eine Maus oder eine Tastatur anschliessen kann. Je nachdem, wo das Grafiktablett steht, ist es ganz hilfreich.

Welches Gerät von der Verarbeitung her besser ist, wird sich aber noch zeigen müssen.

Grundsätzlich kann man sich merken, dass je höher die unterstützte Auflösung ist, desto mehr passt auf dem Bildschirm drauf, weil alle Fenster usw. kleiner sind. Allerdings auch die Schriften. Auf einem 16 Zoll 4K Gerät braucht man schon sehr gute Augen, um alles in Krita oder Gimp zu erkennen. Je größer die Geräte sind und je höher die unterstützte Auflösung ist, desto teurer sind sie auch.

Grafiktabletts mit Display funktionieren auch nur mit einem PC, Laptop, Smartphone oder Tablet (mit USB C 3.1 oder 3.2 Anschluss). Es sind keine eigenständigen Geräte. Zwar gibt es auch All-In-One Lösungen, wie das Huion Kamvas Studio (Grafiktablett mit Touch-Unterstützung und Windows-PC in einem), aber diese sind sehr teuer und die Technik steht noch am Anfang.

Es lohnt sich, einen Blick auf das Zubehör zu werfen. Zusätzliche Kabel können teuer werden und es ist sehr ärgerlich, wenn nicht alles dabei ist, sodass man sofort auf allen kompatiblen Geräten loslegen kann. Die Länge der Kabel kann ebenfalls wichtig sein. Vor allem bei größeren Geräten, die weiter weg vom PC/Laptop stehen.

Auch hätte ich nicht gedacht, dass mit der Stifthalter fehlen würde. Beim Huion ist er dabei gewesen, beim XP-Pen nicht. Auch keine andere Aufbewahrung für den Stift.

Auf YT findet man auch ausführliche Unboxing-Videos. Dort sieht man auch, wie groß das Gerät ist und was dabei ist.

Ich kann und möchte dir keine klare Kaufempfehlung geben. Es gibt einfach zu viele unterschiedliche Geräte für unterschiedliche Einsatzbereiche. Das musst du selbst für dich entscheiden. Aber vielleicht helfen dir meine bisherigen Erfahrungen ein bisschen weiter.

Kugelflitz 
Fragesteller
 16.06.2023, 21:22

Ich danke dir für diese äußerst hilfreiche und umfangreiche Antwort. Du hast mir tatsächlich sehr geholfen.

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Wacom

alles andere ist Spielzeug

Kugelflitz 
Fragesteller
 04.06.2023, 10:34

Das wiederum ist Unfug.

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MichaelSAL74  04.06.2023, 10:36
@Kugelflitz

na wenn DU DAS sagst, dann kauf doch das wonach Dir der Sinn steht und frag hier nicht nach unserer Meinung

Keiner unserer Kunden setzt was Anderes als Wacom ein

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Kugelflitz 
Fragesteller
 04.06.2023, 13:24
@MichaelSAL74

Das ist ganz schön für eure Kunden, ich hätte aber gerne die Meinung und den Rat einer erfahrenen Person, nicht die eines Internetrambos.

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LuciusArtorius  04.06.2023, 13:26
@Kugelflitz

In dem Fall solltest du in ein entsprechendes Fachgeschäft gehen, und dich vor Ort beraten lassen!

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