Welche Vorurteile habt ihr?

Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen

Einige 76%
Keine (Warscheinlich nicht ehrlich) 24%

12 Antworten

Einige

Privat:

  • Dass die meisten Studenten nichts machen und nur feiern und in den Tag hinein leben (zu meiner Verteidigung: Ca. 95% der Studenten, die ich kennen gelernt habe, HABEN wirklich so gelebt (ja ich weiß, dass die geringe Menge an Personen, die ich kennen gelernt habe nicht aussagekräftig ist, aber es geht ja um Vorurteile :D)
  • Dass alle die die Piraten/Linken/Weltverbessererpartei wählen, keine Ahnung vom echten Leben haben, von Mami und Papi finanziert werden und in ihrem Leben noch nicht "richtig" gearbeitet haben (siehe meine Aussage oben, ersetze aber 95% mit 99,9X% :D)

Nachtrag: Ach da fällt mir noch mehr ein:

  • Jeder der einen Erziehungsratgeber schreibt, hat entweder a) Nur ein Kind oder b) mindestens einen von beiden Erziehungsberechtigten, der nicht arbeiten geht, sondern nur daheim bei den Kindern ist (Keinerlei persönliche Erfahrung, nur mein eigenes Unvermögen in der Kindererziehung gepaart mit dem krassen Gegenteil irgendwelcher "guten" Ratschläge.
  • Wer nicht mal die Hauptschule erfolgreich geschafft hat, der WOLLTE einfach nicht und der WILL dann auch auf dem Arbeitsmarkt nicht. (Tatsächlich auch überhaupt keine Anhaltspunkte, reines Vorurteil).
  • ALLE Sozialpädagogen sind irgendwie komisch. Und damit mein ich nicht diese Art von "Haha, witzig!" sondern diese Art von "Ojemine, wo bin ich hier nur gelandet"-komisch (Meine Mutter ist Sozpäd und hat einfach... "interessante" Ansichten... alle ihre Kollegen:innen die ich in den letzten 2 1/2 Jahrzehnten kennen gelernt habe waren auch... "seltsam" (ich hab dich lieb Mama, aber es ist halt einfach so :D ))

Nachtrag-Ende

Dienstlich:

Viel, viel mehr... das ganze schimpft sich auch "Schubladendenken" und hat der Menschheit das Überleben gesichert (Ein Eichhörnchen ist in der Regel kein böser Feind... muss ich nicht so stark aufpassen, wie vor einem Bären.... auch wenn es Ausnahmen gibt, z.B. ein tollwütiges Eichhörnchen oder einen dem Tode nahen Bären...)

Damit mein ich explizit NICHT etwaiges Racial Profiling (ich glaub tatsächlich, dass weder die Kollegen, mit denen ich bislang zusammen gearbeitet habe noch ich uns diesbezüglich etwas zu schulden kommen haben lassen), wobei ich mir zu 100% sicher bin, dass es das bei der Polizei gibt und jeder Innenminister oder Polizeipräsident, der was anderes behauptet, ist einfach viel zu weit weg von der eigentlichen Materie...

Aber mal ein paar Beispiele von meinen Vorurteilen:

  • Wer wegläuft, hat was zu verbergen
  • Ü60-Bürger:innen rentiert sich nicht, zu kontrollieren, bei denen findet man eh nichts
  • Gruppe Jugendlicher am Bahnhof hat IMMER Alkohol oder Betäubungsmittel dabei
  • Wer beim Autofahren eine Mütze auf hat, ist bekifft (nicht lachen, ihr wisst gar nicht, wieviel Treffer ich mit dieser "Kontrollstrategie" schon hatte)
  • Pizzafahrer sind alle unschuldig! (Hier doch eine Anekdote zum Lachen: Klein-Dommie ist langweilig, weil nichts los ist. Deswegen richtet er zusammen mit 3 anderen "Polizei-Einzeldienst-Unerfahrenen"-Kollegen eine Kontrollstelle ein. Den ersten den Klein-Dommie rauszieht, ist ein Pizzafahrer... ich entschuldige mich bei ihm, erklär ihm, dass ich es nicht gesehen habe, dass er Pizzafahrer ist und er bestimmt viel Arbeit hat. Will ihn gerade weiterfahren lassen... da denk ich mir: "Na komm, mach deinen Job gescheit, frag ihn zumindest ab..." Hatte der Typ wirklich einen offenen Haftbefehl - und ich Depp hätte ihn fast fahren lassen...
Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit über 15 Jahren Polizeivollzugsbeamter
Keine (Warscheinlich nicht ehrlich)

Den Nachsatz hättest Du Dir sparen können (klingt auch leicht vorurteilsbehaftet).

Zumindest habe ich keine negativen Vorurteile, weil ich meine Urteile ständig hinterfrage und prüfe. Bei positiven Vorurteilen bin ich weniger kritisch...

Man müsste den Begriff vielleicht auch etwas definieren um dezidiert antworten zu können.

Es ist z.B, kein Vorurteil, wenn man Fakten oder Wahrscheinlichkeiten nutzt um Situationen einzuschätzen. Z.B. wenn ich in Süd-Chicago einer Gruppe PoC begegne ist die Wahrscheinlichkeit das es sich um Kriminelle/Gangmitglieder/Gewaltbereite handelt höher als bei einer ähnlichen Gruppe weißer Menschen und dementsprechend nutzt man dieses Wissen um mit der Situation umzugehen.

Vorurteile sind eben nicht begründet oder nicht begründbar. Jeden Schwarzen in Süd-Chicago als Verbrecher anzunehmen ist ein rassistisches Vorurteil, hierfür eine höherer Wahrscheinlichkeit anzunehmen nicht.

Abzugrenzen wäre das dann von mehr oder weniger unbewußten Einstellungen und Meinungen, die man durch soziokulturelle Indoktrination oder eigene spezifische Erfahrungen erwirbt. Die kann man sich aber auch versuchen bewußt zu machen und rational zu betrachten.

Ich fand hierzu den Implicit Assoziation Test von Harvard recht hilfreich https://edib.harvard.edu/implicit-association-test-iat

Danach habe ich z.B. einen leicht negativen Bias zu schwarzen Menschen und einen leicht positiven zu hellbraunen Menschen (immer bezogen auf eine weiße Vergleichsgruppe). Wenn man das weiß kann man natürlich noch genauer darauf achten im Einzelfall Vorurteile auszuschließen.

Braha 
Fragesteller
 12.04.2023, 06:25
Den Nachsatz hättest Du Dir sparen können (klingt auch leicht vorurteilsbehaftet).

Soll keine Plattform für eine geschönte Selbstpräsentation sein.

Es ist z.B, kein Vorurteil, wenn man Fakten oder Wahrscheinlichkeiten nutzt um Situationen einzuschätzen. Z.B. wenn ich in Süd-Chicago einer Gruppe PoC begegne ist die Wahrscheinlichkeit das es sich um Kriminelle/Gangmitglieder/Gewaltbereite handelt höher als bei einer ähnlichen Gruppe weißer Menschen und dementsprechend nutzt man dieses Wissen um mit der Situation umzugehen.

Doch es ist trotzdem ein Vorurteil. Ganz egal ob es stimmt oder nicht. Du als Einzelperson kannst das in 99% komplett ignorieren und zeigst dem Einzelnen mehr Respekt.

Na ja, glaube kaum dass du so oft nach Südchicago fährst und selbst wenn ist es trotzdem nicht richtig der Einzelperson gegenüber. Du beziehst dass dann ja trotzdem auf eine Gruppe.

Männer sind auch "gefährlicher" als Frauen, trotzdem solltest du dir nicht bei jedem Mann das denken. Allein zu sagen, dass es berechtigte Vorurteile sind, finde ich eigentlich nie gut. Habe auch welche, aber würde das nicht so unproblematisch sehen.

Danach habe ich z.B. einen leicht negativen Bias zu schwarzen Menschen und einen leicht positiven zu hellbraunen Menschen (immer bezogen auf eine weiße Vergleichsgruppe). Wenn man das weiß kann man natürlich noch genauer darauf achten im Einzelfall Vorurteile auszuschließen

Jenau und den hast du wahrscheinlich sogar nicht nur in Südchicago. Würde trotzdem versuchen das kritisch zu sehen

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Braha 
Fragesteller
 12.04.2023, 15:33
@PeterJohann
ist ein Urteil, das einer Person, einer Gruppe, einem Sachverhalt oder einer Situation ohne eine gründliche und ohne eine umfassende Untersuchung, Abklärung und Abwägung zuteilwird.

Nur differenziert man bei Allgemeinen Meinungen ja in den seltensten Fällen, oder?

Nehmen wir an du nimmst Muslime, dann hast du nicht den Unterschied von Suniten und Schiiten und die haben dann wieder Untergruppen usw. So allgemeine Urteile über Gruppen schaden nur, selbst wenn du denkst, dass sie so stimmen.

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Weiß ich nicht, aber ich versuche, keine Vorurteile zu haben.

Einige

Geht auch nicht anders. Wenn du durch den Tag kommen möchtest, kannst du nicht alles vom Grund auf neu prüfen.

Braha 
Fragesteller
 11.04.2023, 13:21

Nur die meisten Vorurteile haben keinen guten Zweck, oder? Welche helfen dir zum Beispiel

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lesterb42  11.04.2023, 13:23
@Braha

Mir hilft sehr, dass ich davon ausgehe, dass ich von der Bäckersfrau meine Brötchen bekomme und nicht dass die mich erschießt, obwohl ich das nicht wissen kann.

Das ist höchst banal aber auch ein Vorurteil. Man muss sich schon auf das verlassen, was man weiß.

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Keine (Warscheinlich nicht ehrlich)

Ich finde diese Auswahlmöglichkeit sehr ungünstig formuliert, da ich dies sehr wohl ehrlich beantworte. Ich habe keine grundlegenden Vorurteile, über Menschen, über die ich wenig bis gar nix weiß. Vorurteile entstehen meist da, wo Unwissenheit und kein Verständnis bzw. Missverständnis herrscht. Ich würde jedoch nicht absichtlich mit einer verurteilenden Haltung auf jemand Fremdes zugehen und dieser Person gedanklich irgendwelche Dinge vorwerfen, die vielleicht nicht einmal zutreffend sind. Man sollte sich stets selbst ein Bild machen. Mit mehr Offenheit und dem Willen, mehr über andere Menschen, Nationalitäten, etc. lernen zu wollen, würde man mit Sicherheit einen Großteil der Vorurteile aus der Welt schaffen können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Braha 
Fragesteller
 11.04.2023, 13:21

Stimmt, aber finde das eher unrealistisch.

Also du siehst Rentnerinnen genau gleiche wie Jungendliche? Oder Deutsche und Amerikaner? Jeder hat da Bilder im Kopf und Vorurteile, denke ich.

Glaube du siehst eine Gruppe Männer die laut miteinander reden wahrscheinlich auch gefährlicher nachts als eine Gruppe Frauen, oder?

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beksinski  11.04.2023, 13:29
@Braha

Ich verstehe was du meinst. Ich würde das aber tatsächlich eher als Unterschiede bezeichnen, die mir auffallen. Wenn z.B. Amerikaner sich manchmal so verhalten, wie sie sich eben verhalten, dann ist das für mich eine Sache der Mentalität. Oder in Bezug auf die Männer habe ich ja deswegen auch nicht pauschal Angst vor jedem Mann. Aber ich würde mir nicht denken "Die Amis schon wieder, die sind so...." oder "Alle Männer sind immer so...", oder sowas. Ich finde, dass Vorurteile haben irgendwie eine sehr gehässige Denkweise beinhaltet und das möchte ich nicht "praktizieren". Aber es kommt mit Sicherheit vor. Aber ich versuche wirklich für jeden ein offenes Ohr zu haben, um wenigstens deren Motivation verstehen zu können. Erst dann will ich mir eine Meinung bilden. Gelingen tut mir dies bestimmt nicht immer, das wäre tatsächlich mehr als unrealistisch. :D

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paulklaus  11.04.2023, 13:47
@Braha

Die Umfrage ist schlicht DUMM, zumal du ganz offensichtlich das Wort"Vorurteil" völlig missverstehst und es u.a. mit Vorstellungen von Menschen von anderen verwechselst. Ich empfehle die Lektüre des Buches "Vorurteile und Feindbider".

Die Umfrage ist inhaltlich ebenso unausgegoren, wie es deine Kommentare sind,

("a(!)ufzählen" ist ein Verb, und "waHrscheinlich" wird mit Dehnungs-h geschrieben.)

Die Antwort von beksinski indessen finde ich hervorragend !!

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Braha 
Fragesteller
 11.04.2023, 15:08
@paulklaus

ufti. Vorstellungen von Gruppen sind nunmal Vorurteile. Sie können einen wahren Kern haben, vielleicht sogar komplett stimmen, aber auf die Einzelperson angewendet schaden sie.

https://www.amazon.de/Vorurteile-Feindbilder-H-Nicklas-Ostermann/dp/3541402113

Meinst du das Buch? Und wenn du es gelesen hast, kannst du ja gerne erläutern, was den Unterschied ausmacht. Generell sind neuere Bücher bei Themen zur Psychologie und Soziologie aber besser.

Und auf Rechtschreibfehler zu gehen ist mMn ziemlich billig.

("a(!)ufzählen" ist ein Verb, und "waHrscheinlich" wird mit Dehnungs-h geschrieben.)

Mein erster Gedanke, typisch deutsche Reaktion, aber auch das ist ein Voruteil, auch wenn du es gerade leider bestätigst.

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Braha 
Fragesteller
 11.04.2023, 15:12
@beksinski

Genau, da sind wir ja einer Meinung, aber trotzdem hast du es als Vorurteil im Kopf und wenn man sich dessen bewusst ist, kann man das auch denke ich besser hinterfragen.

Die Leute als Einzelperson wahrzunehmen ist aber gut! Du musst auch nicht pauschal über jeden so denken, aber so wie man mit Ägypten Pyraminden, Sand und Kamele verbindet, verbindet man mit bestimmten Gruppen auch oft Sachen. Das meine ich als Vorurteil.

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OlliBjoern  11.04.2023, 18:39
@Braha

"Und auf Rechtschreibfehler zu gehen ist mMn ziemlich billig."

Das mag zwar sein, aber wenn du eine Bewerbung schreibst, ist das wichtig. Die meisten Personaler sortieren Bewerbungen mit vielen Rechtschreibfehlern aus, das ist jetzt nicht nur mein persönliches Vorurteil (frag mal einen, der für Einstellungen in einer Firma zuständig ist).

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