Welche schlimmste Erinnerung werdet ihr niemals vergessen?
Eure Meinung dazu
15 Antworten
Der Tod meines lieben Vaters vor 3 Jahren war sicher die einschneidenste Erfahrung meines Lebens.
Er war beinahe 16 Jahre lang sehr schwer krank und so gesehen war der Tod sicher auch eine Erlösung, aber ich vermisse ihn sehr.
Das dürften diverse verstörende Ereignisse aus der Realschulzeit, vor allem aus der fünften und sechsten Klasse, sowie der Tod eines Jugendfreundes sein, bei dem ich bis zum Schluss am Bett saß. Vor allem die Art seines Todes stimmt mich auch nach bald 15 Jahren fassungslos - meiner Meinung nach hat man ihn "verrecken" lassen, weil er "nicht wichtig war" und nicht zur Hautevolee meiner Heimatstadt gehört hat. Leider war er in dem Zusammenhang auch kein Einzelfall.
Mir fielen da folgende Situationen ein
1990: Mein Vater war gerade ein paar Tage verschwunden, als ein paar ganz üble Gestalten bei uns auftauchten. einer von denen hatte einen Kampfund dabei und die haben meine Mutter bedroht, weil sie denen nicht sagen wollte, wo mein Vater steckt. konnte sie auch nicht, weil sie es selbst nicht wusste. zum Glück kamen die Männer nie wieder. ich meine, wenn man gerade mal so einen Meter groß ist, man nicht weiß, ob der "Nette Mensch" in Jogginghose und Bomberjacke den Kampfhund vielleicht einfach los lässt... da schauderts mich, wenn ich gerade wieder drüber schreibe
2007: wir waren mit den Mädels unterwegs mit den Rädern, als Tessa seitlich von einer Behelfsbrücke über einen kleinen bach abkam, und eine Bauchlandung im Wasser gemacht hat. ich habe sie dann aus dem Wasser gezogen und wurde von ihrer Schwester angeschrien. "Bist du bescheuert? wenn die gelähmt bleibt!!!
Trotz dass sich Vanessa, nach dem sie verstanden hat, dass ihre Schwester ersoffen wäre, wenn ich sie nicht aus dem Wasser geholt hätte, habe ich mich extrem mies gefühlt, zumal sie noch ein paar Tage im Koma lag, und keiner genau sagen konnte, ob sie wirklich gelämt bleibt. als die Diagnose kam, dass mehrere Frakturen im bereich Brust, Hals und Lendenwirbel vorlagen, ist mir echt schlecht geworden.
Drei wochen später ist Tessa wenn auch noch etwas wackelig auf eigenenen Beinen aus dem Krankenhaus heraus spaziert.
2010: Der Vater eines Berufsschulklassenkammeraden von mir rief mich an um mir mitzuteilen, dass sein Sohn verstorben ist. Was es genau war, ist bis heute unklar. Man vermutet eine Herzbeutelenztündung in Folge einer verschleppten Erkältung. Ich wäre vor Schreck beinahe von der Leiter gefallen, als ich das gehört habe. Mein Chef hat mir den Rest der Woche, es war ein Donnerstag, frei gegeben.
18.06.2020: Mein Chef ist vor meinen Augen von der Leiter gekracht. genauer gesagt hat er mit der Leiter eine Bauchlandung hingelegt und sich dabei den rechten Fuß zertrümmert. den Anblich der Tibia, die einige Zentimeter hervor stand werde ich bestimmt nicht mehr vergessen. - toller Geburstag!
Das erste Mal, als ich als Lokführer einen Suizidalen hatte.
Das Ereignis an und für sich, die Bilder des Geschehens und die enorme Anzahl der Rettungskräfte + der stress, welcher auch nach dem Geschehen kam, haben sich tief eingebrannt.
Wo soll ich denn da anfangen Als einer aus der Therapie Selbstmord beging und mir auf Dach knallte, beim Raucherunterstand.