Welche politische Einstellung hatten die Nazis?

4 Antworten

Von Experte Udavu bestätigt

Es war eine politische Richtung welche die Nationalsozialisten mit ihrem Messias an der Spitze die Weltherrschaft bringen sollte und das mit einem Mann, der in seinem Leben alles vermissen ließ, was einem Menschenleben normalerweise Schwere, Wärme und Würde gibt. Bildung, Beruf, Liebe und Freundschaft, Ehe, Vaterschaft. Es ist, von der Politik und der politischen Leidenschaft einmal abgesehen, ein inhaltloses Leben. Ständige Selbstmordbereitschaften begleiteten seine ganze politische Laufbahn. Und am Ende steht wirklich, wie selbstverständlich, ein Selbstmord.

Er behandelt Menschen als Nebensache ,Eva Braun versuchte aus Kummer über Vernachlässigung und ständige Kränkungen zweimal Selbstmord zu begehen; ihre Vorgängerin, Hitlers Nichte Geli Raubal, tat es wirklich - wahrscheinlich aus demselben Grunde. Er hatte nicht wirklich Freunde, eigentliche Freundschaft wehrte er lebenslang ab. Eine geregelte Bildung hat Hitler nicht genossen, nur ein paar Jahre Realschule, mit schlechten Zensuren. Allerdings hat er in seinen Bummeljahren viel gelesen, aber nach eigenem Eingeständnis, vom Gelesenen immer nur das aufgenommen, was er ohnedies schon zu wissen glaubte. (so wie manche auch hier auf der Plattform). Auf politischem Gebiet hatte Hitler das Wissen eines leidenschaftlichen Zeitungslesers. Einen Beruf hat er nie gehabt und nie gesucht, im Gegenteil, er hat ihn, solange Zeit dazu gewesen wäre, geradezu gemieden. Politik war sein Leben, aber nie sein Beruf. Es gibt bei Hitler keine Entwicklung und Reifung seines Charakters und seiner persönlichen Substanz. Kein einnehmender Charakter. Alle weichen, liebenswürdigen, versöhnlichen Züge fehlen, wenn man nicht eine Kontaktscheu als einen versöhnlichen Zug gelten lassen will. Seine positiven Eigenschaften, Willenskraft, Wagemut, Tapferkeit, Zähigkeit liegen alle auf der "harten" Seite. Die negativen erst recht, Rücksichtslosigkeit, Rachsucht, Treulosigkeit und Grausamkeit. Dazu kommt, und zwar ebenfalls von Anfang an, ein totaler Mangel an Fähigkeit zur Selbstkritik. Hitler war sein ganzes Leben lang ganz außerordentlich von sich eingenommen und neigte von seinen frühesten bis zu seinen letzten Tagen zur Selbstüberschätzung.

Das war also der Anführer der nationalsozialistischen Bewegung dessen verkorkstes Leben eine ebenso verkorkste Politik anführte und bestimmte. Eine Politik die mit nichts vergleichbar ist!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

Nein, das waren Faschisten, d.h. sie waren für Privateigentum (Kommunismus will Privateigentum verstaatlichen), sie waren eher auf der Seite der Arbeitgeber (Sozialismus macht sich für die Rechte der Arbeitnehmer stark), sie waren gegen Gewerkschaften, sondern richteten eher Zunft-ähnliche Strukturen ein, wo die Arbeitgeber das Sagen haben und die Arbeitnehmer nicht gut für ihre Rechte einstehen können.

Ausserdem waren sie Nationalistisch (Sozialismus ist eher für die Verbrüderung aller Menschen, auf der ganzen Welt), sie glaubten nicht daran, dass alle Menschen grundsätzlich die gleichen Rechte und Pflichten haben sollen. Sie dachten ,dass die Deutschen "besser" sind und daher mehr Rechte und weniger Pflichten haben sollten als andere. Sie haben sie da sogar eine ganze Hierarchie ausgedacht, waren der Meinung, die Slawen seien dazu geschaffen, Sklaven der Deutschen zu sein, und den Juden, Sinti, Roma.

Sie glaubten nicht an Solidarität mit Schwächeren (was im Prinzip die Dokrin des Sozialismus ist), sondern ermordeten Kranke und Behinderte, weil sie der Meinung waren, sie seien eine Last für die Gesellschaft.

Ausserdem schien es ihnen immer legitim, zu lügen und zu betrügen. Das heisst, sie glaubten, weder an "Ehre", noch an "Treue", obwohl sie das in ihrer Propaganda immer behaupteten.

Ach ja, und sie waren der Meinung, dass das Individuum sich für das "Volk" opfern soll (das ist ein Grundprinzip des Faschismus), d.h. junge Menschen wurden zu Kanonenfutter erzogen.

Auch wenn es in der Selbstbezeichnung steckte, waren die Nationalsozialisten keine Sozialisten.

Der Sozialismus war zur damaligen Zeit bei der Bevölkerung recht beliebt, also wählte man diesen Namen, um damit Stimmenfang zu betreiben.

Aber daraus wird bis heute fälschlich abgeleitet, dass die Nazis Sozialisten gewesen wären oder sogar links waren.

Sie waren staatskapitalistisch, in etwa wie das jetzt in China ist - wenn auch nicht derart autoritär.

Das Privateigentum war nicht gänzlich in privater Hand, sondern eher in öffentlicher Hand letzten Endes.

"Jeder" konnte frei wirtschaften, wusste aber, dass er für das große Ganze wirtschaftet. Insofern waren sie "sozialistisch", da sie einen ausgeprägten Gemeinschaftssinn hatten. "Volksgemeinschaft".

Ein kollektivistischer Gedanke angeeignet von Kommunisten.

Es war schlussendlich kapitalistisch, da Arbeitervereinigungen und Gewerkschaften systematisch bekämpft wurden.

Tonis9706  08.07.2022, 06:58

Ich würde Staatskapitalismus ehrlicherweise eher auf Länder wie Südkorea oder Japan beziehen.

China ist mittlerweile urkapitalistisch. Weshalb auch Vorträge von Chinesen in der Wirtschaft sehr gerne gehört werden - so auch an meiner "höheren Schule".

Eben weil man den Kapitalismus verstanden hat und ihn mittlerweile lebt, auch wenn das äußere Bild gerne als kommunistisch-angehaucht gezeichnet wird.

Das ist im übrigen auch meine Ansicht. Der Kapitalismus(der Markt) ist das beste Wirtschaftssystem, weil er das Beste aus den Dingen herausholt.

Er hat aber auch seine "Probleme" (sofern die persönliche Wertung von einer "Problematik" übereinstimmt). Der Kapitalist wird immer Wege suchen einen Konkurrenzvorteil durch Markt-verschiebungen bzw. manipulationen zu erhalten.

Wird die Konkurrenz weniger kapitalistisch(und eher neoliberal/kooperatistisch), so fällt es der eigenen Volkswirtschaft leichter die dortigen Märkte zu penetrieren und gleichzeitig ausländische Firmen aus dem eigenen Land rauszuhalten, sodass man zeitgleich fröhlich wächst.

"Jeder" konnte frei wirtschaften, wusste aber, dass er für das große Ganze wirtschaftet. Insofern waren sie "sozialistisch", da sie einen ausgeprägten Gemeinschaftssinn hatten. "Volksgemeinschaft".

"(Volks)Wirtschaftlicher Mehrwert" ist klar definitiert und diese Definition ist auch völlig korrekt. Damit ist jeder Unternehmer ein gesellschaftlicher Mehrwert und das sieht auch China so.

Ich fand deinen Kommentar, wie sonst auch immer, trotzdem überaus gut.

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Tonis9706  08.07.2022, 07:02
@Tonis9706

Der sprachliche Fehler im ersten Absatz musste leider sein. Zu spät korrekturgelesen.

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Rakey269  08.07.2022, 07:21
@Tonis9706

Nun… Staatskapitalismus ist deshalb korrekt auf China angewandt meiner Ansicht nach, weil es einen ungebändigten Kapitalismus mit Autoritarismus verbindet. Der Staatskapitalismus beruht ja auch auf marxistisch-leninistischer Theorie. Es war Marx, der in der Lage war sich in das Denken eines Kapitalisten hineinversetzen wie ein Detektiv in das Denken eines Schwerstkriminellen.

Auch werden in China Marxisten als politische Gegner inhaftiert während man auf offener Straße westlich liberale Demokratien lobpreisen kann!

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Rakey269  08.07.2022, 07:25
@Tonis9706

Kleine Nachbemerkung:

Urkapitalistisch wäre China erst dann, wenn es ihren Staat und Nationalismus verwerfen würde und das Privateigentum in privater Hand bliebe.

Aber ja, das ist kleinlich sein auf hohem Niveau.

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