Hätten die Nazis die Soviet Union besiegt wenn die Japaner auch dich auf die soviets fokussiert hätten statt auf Südostasien?

Die Chance einen Marsch nach Moskau erfolgreich hinzulegen, die Stadt einzunehmen, war bereits im Spätsommer 1941 hauchdünn und zum Herbst 1941 unmöglich geworden, der Krieg nach wenigen Monaten bereits verloren. Alle Spekulationen über ein wenn und aber sind unnötig und hätten gleiches Ergebnis erbrach: Die Niederlage im 2. Weltkrieg.

Russland wurde 1941 allgemein unterschätzt, auch der britische und amerikanische Generalstab rechneten mit einer schnellen russischen Niederlage und Russland hatte, durch seine schwache Selbstdarstellung im Winterkrieg mit Finnland 1939, einigen Anlass dazu gegeben. Die imponierenden Anfangserfolge des Feldzugs von 1941 schienen Hitlers geringe Einschätzung der russischen Widerstandskraft zu bestätigen.

Zum Ende 1942 hat Hitler keine strategischen Einfälle mehr, einen Kriegsplan gab es seitdem nur noch ansatzweise. Seit 1942 scheut Hitler militärische Risiken und jede bewegliche Operationsführung auf längere Sicht, er gibt, was nach Lage der Dinge gelegentlich nötig gewesen wäre, eroberte Gebiete nicht freiwillig preis, entblößt Nebenkriegsschauplätze und Nebenfronten auch zugunsten entscheidender Kriegsschauplätze nicht und schiebt unangenehme Entscheidungen so lange wie nur irgend möglich hinaus, auch wenn es nötig ist, rasche Entscheidungen zu fällen.

Auch der Fall Moskaus hätte, bei Russlands gewaltigen Menschen- und Raumreserven, den Krieg nicht beendet. Wie sollte ein Krieg gegen Russland angesichts dieser Reserven überhaupt zu beenden sein? Diese Frage hatte sich Hitler merkwürdigerweise, wie man jetzt weiß, nie ernsthaft gestellt. Wie vorher im Falle Frankreichs dachte er über den militärischen Sieg nicht hinaus. Sein Kriegsplan sah auch im Falle eines militärischen Sieges zunächst nur einen Vormarsch bis zur Linie Archangelsk - Astrachan vor; das heißt, er hätte selbst dann eine riesige Ostfront behalten und das bei fortdauerndem Krieg mit England und drohendem Krieg mit den USA und hunderttausenden Partisanen im Rücken.

Das ist im Nachhinein immer furchtbar schwer zu sagen.

Fakt ist, die Japaner waren im Pazifikrieg gegen die Amerikaner gebunden und hatten keinerlei militärische Kapazitäten für einen Krieg mit der Sowjetunion frei.

Der Verdacht liegt aber nahe, dass sich der deutsche Angriff u.a. aufgrund der mangelhaften Versorgung der endlos großen Räume trotzdem totgelaufen hätte. Die sowjetische Rüstungsindustrie befand sich unerreichbar hinter dem Ural und produzierte ohne Unterlaß. Die wichtigste Ressource der Sowjets war aber trotz hoher Verluste die immense Anzahl russischer wehrfähiger Männer (und Frauen). Zusätzlich hätte der Partisanenkrieg, befeuert durch Greueltaten der Deutschen in den besetten Gebieten zunehmend deutsche Kräfte zu seiner Abwehr gebunden.

Umgekehrt wär es der Sowjetunion nicht gelungen, die gut ausgebildete und modern ausgerüstete Wehmacht entscheidend zu schlagen, Japan hin oder her.

In modernen Kriegen entsteht viel häufiger als man denkt eine Patt-Situation, bei der keiner der Kontrahenten den anderen vernichtend schlagen und besiegen kann. Beipielsweise im Grabenkrieg des Ersten Weltkriegs, dort wurde um jeden Meter gekämpft aber keine der beiden Seiten war in der Lage einen Sieg herbei zu führen. Erst der Kriegsentritt der Amerikaner führte dann schlußendlich zur Entscheidung.

Nein. Die deutsche Wehrmacht hätte vielleicht gewonnen, wenn sie ihren Zeitplan hätte einhalten können. Aber Dank der schwächlichen Italiener, die es nicht fertig brachten, Griechenland einzunehmen, musste Deutschland auch dort Unterstützung leisten und die Briten aus dem gesamten Ost-Mittelmeerraum vertreiben. Das kostete Zeit.

Der eigentlich schon im April geplante Angriff verzögerte sich damit bis Ende Juni.

Erfolgsträchtiger wäre gewesen, wenn die deutsche Rechte in Gestalt der Nazis nichts so doof gewesen wäre. War sie aber!