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Dass Photoshop bez. Bearbeitungsmöglichkeiten ziemlich ungeschlagen ist, dürfte klar sein. Aber der Preis dafür ist hoch, nicht nur monetär. Man wird (ähnlich wie bei Microsoft) gebunden, der Willkür ausgesetzt.
Man muss für sich klären, was einem wichtiger ist. Selber genügt mir Gimp, zumal, sofern man selber fotografiert, das Motiv, nicht die nachträgliche Bearbeitung maßgeblich ist.
Ich habe Ende der 1990er-Jahre erst Fotografie und kurz darauf über einen kurzen Umweg Photoshop für mich entdeckt. Erste Digitalkamera, erste DSLR und statt Computerspiele eigentlich „non-stop” Photoshop (ab. Version ~4.0 bis heute). Ich möchte meinen Namen und andere Nicks nicht preisgeben, aber die ein oder andere Arbeit in Print-Magazinen abgedruckt wurde. :) Ich will damit nur sagen, dass ich neben der Fotografie einen sehr starken Fokus auf die Bearbeitung hatte.
Was Photoshop und dessen KI-Features angeht, sind sie keineswegs schlecht und da ist schon vieles möglich. Es ist aber Cloud-basiert oder via Firefly. Gleichzeitig gibt es wesentlich bessere KI-Tools, die Photoshop da beinah obsolet machen. Affinity hat nachgezogen und bietet KI-Features an, die nach einmaligen Download komplett lokal genutzt werden können. Es gibt Canvas und alles was so Rund um Stable Diffusion, Flux und Co. in der KI-Welt existiert und weiterentwickelt wird.
Als Entwickler bin ich zwar voll dabei und probiere in punkto KI vieles aus. Bei Photoshop und generell Bildbearbeitung dann doch der alte Hase, der eigene Motive vor die Linse holt oder zumindest gescheites Bildmaterial verwendet. Egal ob Kamera in der Hand oder 'ne Woche mit Photoshop eingesperrt, beides ein bisschen wie Selbsttherapie, um verrückte Gedanken und Ideen genauso aufs Bild bzw. eher ins Bild zu bringen. :)
Neben den wahrscheinlich deutlich besseren Möglichkeiten, die hier schon beschrieben wurden (z.B. dem Update auf GIMP 3), gibt es auch die Möglichkeit, Photoshop mit Wine zu installieren. Keine Ahnung, wie gut das funktioniert, aber es gibt einige Git repos, die ein entsprechendes Setup zeigen, z.B. https://github.com/isatsam/photoshop-on-linux
Keine Ahnung, wie gut das funktioniert, aber es gibt einige Git repos, die ein entsprechendes Setup zeigen
Mit sämtlichen CC-Version nicht wirklich zu gebrauchen, da einfach zu viel mit der CC verzahnt ist. Bei größeren Projekten sind Abstürze „vorprogrammiert.” Derlei Scripte sind nette Spielerei und selber auch gerne Grenze austeste und verschiebe.
Gescheit und wirklich produktiv sind diese „Workarounds” jedoch nicht. Auch rechtlich ist es sehr bedenklich, was bei solchen Scripten aber eigentlich klar sein sollte.
Weil du ein Programm nie kaufst, sondern immer nur eine Nutzungslizenz. Bei den CC-Programmen handelt es sich ohnehin um Software, die ausschließlich als Abo und nicht zum einmaligen Kauf im Rahmen einer Volllizenz angeboten wird.
Jegliche Veränderungen und Eingriffe in und an der Software ebenfalls nicht zulässig sind. Bei FOSS wäre es wieder anders, weil derlei Programme unter anderen Lizenzvereinbarung lizensiert wurden. Andere Lizenz, andere Bedingungen, andere Rechte.
So weit ich das sehe, wird das Programm da nicht verändert, sondern einfach installiert.
Die jeweiligen Adobe Programme müssen zwangsweise verändert werden, da sie mit dem CC-Client und anderen Diensten eng verzahnt sind. Sei es bloß in dem man in gewisse Pfade eingreift, Bibliotheken einbinden oder was sonst nötig ist.
So lange in der Nutzungslizenz nicht ausdrücklich steht, (...).
Derlei steht eigentlich ausnahmslos in jedem Lizenzvertrag und der Rahmen der Nutzung resp. der eingeräumten Nutzungsrechte sehr detailliert aufgeführt wird. Das ist eigentlich überall ähnliches oder gleiches Standard-Lizenz-Geplänkel.
Im Fall von Adobe nicht mehr relevant, aber damals und bei anderen Programmen waren Lizenzen teils plattformabhängig. Sprich die Lizenz wirklich nur für Windows oder macOS gültig war und teilweise unterschiedliche Preise verlangt wurden.
Eine Alternative für Photoshop und zu GIMP wäre wohl Photopea und kostenlos ganz ohne Installation im Browser als WebApp genutzt werden. Es ist nicht so umfangreich wie Photoshop und trotzdem ganz praktisch, wenn einem GIMP weniger zusagt.
Mit dem finalen Release von GIMP 3.0 gibt es nun deutliche Verbesserungen und nach langer Zeit endlich Werkzeuge eine weniger destruktives Arbeiten zulassen. Ich weiß ja nicht welche Version du von GIMP bisher genutzt oder dir angeschaut hast.
- Gimp
- Affinity¹
- Krita
- Photopea
1: Läuft nicht nativ auf Linux, lässt sich aber sehr gut und ohne Probleme mit Wine o. Proton zum laufen bringen. Und es ist vermutlich das einzige was an die Adobe Suite ran kommen wird
Edit:
Wenn man Gimp 3.0+ nutzt würde ich auch noch PhotoGimp dazu empfehlen (https://github.com/Diolinux/PhotoGIMP)
In Wine (Wine Is Not an Emulator) werden Programme nichts emuliert, sondern lediglich Windows-APIs (Runtimes, Bibliotheken etc.) bereitgestellt. ;)
Nichtsdestotrotz ein guter Tipp.
LG medmonk
Was auch geht und sich über Wine installieren lässt, sind die Photoshop Version bis Photoshop CS2. Alles danach geht nicht oder macht absolut keinen Spaß.
Selbst auf meinem Mac läuft Wine über Whisky (Wine-Wrapper) und damit auch schon manch ältere Windows-Programme auf meinen Silicon-Mac geprügelt. 😅
Mit etwas mehr Bastelei bekommt man auch Steam (Windows) am laufen und dann die eigentlichen Spiele über CrossOver betreibt. Ein bisschen off-topic, viel mir trotzdem gerade nebenbei in Bezug auf Wine, Proton und Co. dazu ein.
Steam läuft doch eh nativ auf Linux?
Aber sind wird mal ehrlich mit Photoshop CS2 zu arbeiten ist in der heutigen Zeit ein Krampf.
Steam läuft nativ auf Linux und macOS, allerdings kann man so mit der Windows-Version von Steam (Wine) gewisse Downloads anstoßen und es dann über CrossOver (macOS) oder Proton (Linux) läuft. Etwas Fummelei, aber es läuft ganz gut.
Was Photoshop CS2 im Vergleich zu GIMP angeht, ist es selbst heute noch besser bzw. bietet mehr Funktionen als GIMP (Smartobjekte, Smartfilter etc.). Ich habe damals mit Photoshop ~4.0 (ohne CS) angefangen, daher GIMP so bemängele.
Ich sehe Gimp auch nicht als wirkliche Alternative zu Photoshop, sondern eher Affinity.
Aber trotzdem finde ich PH CS2 einfach nicht zum Arbeiten, mag aber vielleicht auch daran liegen, dass ich erst vor ein paar Jahren (ein oder zwei) zu Adobe gestoßen bin. Die CS2 Zeit habe ich selbst nicht miterlebt.
Ich bin da ganz bei dir und lediglich Affinity als „Konkurrenz” sehe. Seit der ersten Beta dabei und selbst deren KI-Feature überzeugt (da es komplett lokal läuft).
Ich bin in puncto Photoshop ein alter Hase und seit Ende der 1990er-Jahre damit zutun habe. Erst privat, später semi-professionell und letztendlich auch im Beruf. Ebenso Macromedia, Ulead (von Corel aufgekauft), Corel und dutzend andere Programme.
Ja gut, da hast du natürlich einen ganz anderen Blickwinkel und Einstellung auf die CS2 als ich.
Ich finde Krita gut, es ist meiner Meinung nach das was Photoshop im Kostenlosen Sektor am nächsten kommt. Es ist sogar so nah dran das man PS-Tutorials mit ein bisschen Übung auch in Krita umsetzten kann. Auch Pinsel von PS können ohne Probleme importiert werden.
Ich verstehe deine Sicht (hab' mal analog angefangen) und dir dennoch teilweise widersprechen würde. Dafür ist das Thema Fotografie einfach zu umfangreich und bei manchen der digitale Bearbeitungsprozess ebenso viel ausmachen kann.
Gerade wenn es in Richtung Artworks und Composing á la Uli Staiger, Pavel Kaplun und Co geht, kann die eigentlich Fotografie auch mal weniger als die Bearbeitung ausmachen. Ansonsten gebe ich dir recht, wenn der Schwerpunkt auf der eigentlichen Fotografie liegt.