Was tun gegen Geltungssucht, Eitelkeit und Überlegenheitsdrang?

27 Antworten

Wie kann ich gegen dieses übertriebenene Geltungsbefürfnis ankämpfen?

Um dies wirklich tief zu verstehen, ist es notwendig, sehr tief in die Mechanismen unserer Psyche zu schauen, um dem auf die Schliche zu kommen was da abläuft. Aber es ist mir unmöglich dabei nur bei dem zu bleiben, was man mit physischen Augen sieht, denn wir sind ein komplexen Wesen.

Ich beschreibe hier einen der am schwersten zu durchschauenden Irrtümer, welchem man als Mensch im Erdenleben begegnen kann. Da ich mich in meinem Leben auch mit östlicher Meditation befasste, wird dies hier auch mit ausgeführt, wie dessen Wirkung auf die Psyche ist und welche Gefahren es dabei geben kann (etwas länger: 4 Textblöcke hier, aber dennoch so kurz wie möglich dargestellt, um den Punkt, um den es geht auch deutlich gemacht zu bekommen):

Auch wenn manches jetzt nicht direkt auf Deine Erfahrens- und Lebenssituation zutrifft, so wirst Du sehen, dass es dennoch den Punkt trifft. Ich nehme an, dass Du Dich nicht mit Meditation beschäftigt hast, was aber nichts zur Sache tut, da es hier um die Wirkmechanismen in uns geht, die hier in uns ablaufen, die wiederum Deine Fragestellung betreffen. Hier nun in einer philosophischen Sprache ausgedrückt, womit Du Dich ja bereits auskennst:

Viele Menschen befinden sich auf dem geistigen Pfad mit dem Wunsch zur Selbstverwirklichung oder Erleuchtung. Oft werden hierzu auch verschiedenste Meditationstechniken praktiziert. Was passiert nun im Bewusstsein eines Menschen, der solche Meditationsübungen durchführt? In welche Bewusstseinsebenen gelangt er? Meditation kann als Hinwendung zu einem höheren Prinzip, um mit geistigen Kräften in Kontakt zu kommen, verstanden werden. Dies läuft hauptsächlich auf seelischer Ebene ab, denn die Seele steht zwischen dem Geist und dem Körper des Mikrokosmos Mensch. Nun wirken im Menschen aber „zwei“ Seelen:

Die eine möchte ich hier jetzt Seelenhülle bezeichnen und die andere als eine latente göttliche Seele, welche im göttlichen Geistfunken im Herzen verborgen liegt. Je nach dem, auf welche Seele man seine Ausrichtung legt, gelangt man zu völlig unterschiedlichen Resultaten, denn diese „zwei“ Seelen gehören zwei vollkommen verschiedenen Bereichen an. Die Seelenhülle entstand aus der vergänglichen Welt und enthält die karmischen Belastungen, während die göttliche Seele aus unserer ursprünglichen göttlichen Lichtnatur stammt.

Die meisten Menschen wissen nicht, dass sie durch eine Seelenhülle beherrscht werden, während die göttliche Seele zunächst noch eingekapselt im göttlichen Geistfunken im Herzen des Mikrokosmos Mensch erst noch erweckt werden muss. Geschieht dies, ist die geistige Wiedergeburt eingeleitet und der Mensch bewegt sich wieder in Richtung seiner ursprünglichen Bestimmung im Leben seiner göttlichen Lichtseele.

Aus der ursprünglichen Ordnung aus Gottes Geist, ursprünglicher Seele und göttlicher Offenbarungsform wurde in der Abtrennung von Gott die Dreiheit aus Höherem Selbst(!), Seelenhülle und der entsprechend sich aus den Inspirationen durch das Höhere Selbst sich entwickelnden Persönlichkeit. Dieses Höhere Selbst stellt also beim agieren über die Seelenhülle den „Geist“ des von Gott abgetrennten Menschen dar. Somit wird klar, dass über das Höhere Selbst niemals eine Verbindung mit dem Geist Gottes hergestellt werden kann.

Weil die Menschen diese Zusammenhänge nicht kennen, halten sie die Seelenhülle für den Vermittler zu Gottes Geist und glauben mit Ihm Kontakt aufnehmen zu können durch deren bewusste Aktivierung. Und so kommt es zu einem weiteren folgenschweren Fehlschluss, wenn angenommen wird, dass die geistigen Kräfte irgendwo im Unterbewusstsein zu finden sein müssen. Über das Unterbewusstsein erhält der Mensch Zugang zu allen Lebenserfahrungen der Menschheit. Man ist über das Unterbewusstsein sowohl mit den individuellen als auch mit den Erfahrungen aller Menschen verbunden. In ihm sind z.B. karmische Bindungen, verdrängte Probleme, Überlebensstrategien und angesammelte Begabungen enthalten. Die karmischen Bindungen formen das Schicksal des Menschen (Karma (Sanskrit) bedeutet Handlung, bezeichnet hier das Gesetzt von „Was du säst wirst du ernten“). Da das Unterbewusstsein auch mit dem Erfahrungsschatz der gesamten Menschheit verbunden ist, formten die Psychologen hier den Begriff „kollektives Unterbewusstsein“. Dieses Unterbewusstsein stellt den wesentlichen Teil der feinstofflichen Sphäre der Seelenhülle dar.

Durch diesen enormen Erfahrungsschatz ist das Unterbewusstsein viel intelligenter als das normale Wachbewusstsein und wird deshalb in der Esoterikszene sehr oft mit Höherem Selbst bezeichnet, während der Mensch im normalen Wachbewusstsein im „niederen Selbst ist. Die Vermittlung der Seelenhülle findet also zwischen diesen beiden Bewusstseinsebenen statt.

Michael017  29.04.2014, 18:29

Viele Meditationsübungen führen zu einer Verbindung mit dem höheren Selbst, gefördert durch den eigenen Wunsch nach Selbstverwirklichung und Erleuchtung. Das ganze System des Menschen wird dadurch empfindlich für das „Channeling“ der Seelenhülle, so dass der Mensch auch allen Einflüssen des individuellen und kollektiven Unbewussten ausgesetzt ist. Die Aktivierung der göttlichen Geistseele geschieht durch eine konkrete Lebensumkehr, wodurch das Körpersystem des Menschen Stück für Stück vor den Einflüssen gegenüber der Seelenhülle verschlossen wird.

Da jedoch sein Geistfunken im Herzen noch nicht erwacht ist, kann er die Quellen, aus denen er schöpft noch nicht unterscheiden. Da er bei einer Öffnung zum Unterbewusstsein durch den dann stattfindenden Zufluss noch unbekannter Kräfte einen Lustgewinn und gesteigerte Lebensfreude erlebt, möchte er oft auch gar nicht so genau diese Quellen unterscheiden lernen. Das Höhere Selbst kann sehr geschickt das Ich des Menschen dazu verführen das Warum solcher Erfahrungen nicht kritisch zu hinterfragen. Das Ich wird immer mehr darauf programmiert, Spannungen und Frustrationen zu vermeiden, um das Leben ungestört genießen zu können.

Da der Mensch in einer Welt der Gegensätze lebt, die er in seinem von Gott abgetrennten Bewusstsein nicht zu vereinen vermag, ist er ständig widersprüchlichen Einflüssen ausgesetzt, die er als Spannung und Stress empfindet. Auch wird er in dieser Welt ständig aufgefordert eine Wahl zu treffen. Vom Höheren Selbst fließen hierzu Verhaltensstrategien zur Selbstbehauptung und Charakterbildung wie auch religiöse und moralische Normen ein. Aber immer wieder spricht durch diese so vom höheren Selbst geführte Persönlichkeit die Stimme des Gewissens und fordert den Menschen auf, endlich aufzuwachen und die Anbindungen an das Höhere Selbst zu durchtrennen: „Kehre um in deinem Leben, höhere auf meine Stimme!“

Dadurch, dass diese Stimme immer wieder erklingt und der Mensch auch durch leidvolle Erfahrungen geht, wird verhindert, dass er sich vollends an die Materie verliert. Krankheit, Leid und Tod stellen notwendige Heilmittel göttlicher Gnade dar, um den Mensch aus festgefahrenen Verhaltensweisen befreien zu können. Durch diese notwendige Leiderfahrung und den Ermahnungen aus dem Geistfunken wird dem Menschen mitgeteilt, dass die Welt der Vergänglichkeit nicht sein eigentliches Zuhause ist.

All diese Erfahrungen sind natürlich für die Persönlichkeit sehr unbequem und möchten vermieden werden. Das gleiche Bestreben hat auch die egozentrische Kraft des höheren Selbst. Dieser Kraft entzieht der Mensch den Nährboden, wenn er den Erlösungsweg geht. Um den Menschen davon möglichst lange abzuhalten suggeriert das höhere Selbst der Persönlichkeit, das es das wahre Licht sei und der Stress und alle Probleme ein Ende haben, wenn man sich ganz in ihm verliert „Komm in meine Arme, hier findest du Frieden, Macht und ewiges Leben“ verspricht es fortdauernd der Persönlichkeit.

In vielen Mythen und Legenden werden diese Verlockungen aus dem Unterbewusstsein beschrieben. Dort ist das Wasser oder Meer Symbol für das Unterbewusstsein. In vielen Meerfahrt-Mythen wird die sinnbildliche Überwindung und Beherrschung des Unterbewusstseins (Meer) durch das Wachbewusstsein (den Helden) dargestellt. So wird Odysseus zum Helden, indem er dem Gesang der Sirenen widersteht, welche ihn in die Tiefe locken wollen.

Auch bei Jesus kennen wir die Szene, wo er über das Wasser ging. Er zeigt, dass er das Element Wasser vollkommen beherrscht, indem er nicht nur über das Wasser geht, sondern auch den Sturm zum erliegen bringt. Das gelingt ihm nur, weil er völlig im Einklang mit dem Willen Gottes ist.

Der Mensch, der sich durch die „Sirenentöne“ aus dem Unterbewusstsein verführen lässt, wird zum Opfer seiner falsch verstandenen Ich-Versenkung, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Beim Menschen wirkt das Wachbewusstsein als schützende Schwelle zum Unterbewusst-sein. Diese Schwelle wird durch Meditationstechniken (auch z.B. Drogen haben diese Wirkung) Stück für Stück herabgesenkt und in den fortgeschrittenen Stadien sogar zerstört. Auf diese Weise fährt man dann wie in einem Fahrstuhl durch die feinstofflichen Stockwerke durch die individuellen und kollektiven Ebenen des Unterbewusstseins.

Die in der Meditation verwendeten Mantren und Formeln dienen dabei als Schlüssel zum „Öffnen der Türen“. Wie ich selbst erlebte, verankern sich diese Mantren regelrecht in der Aura des Menschen, so dass die Sphäre des höheren Selbst einen ständigen Kanal zum Menschen aufbauen kann. Dadurch wird der Mensch zunächst tröpfchenweise, später aber sintflutartig mit noch unbekannten Kräften überschwemmt. Als Wirkung hierauf kann er dann z. B. Stimulierung von Sexualität und schöpferischer Aktivität, Hellsichtigkeit und Hellhörigkeit erleben.

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Michael017  29.04.2014, 18:29
@Michael017

Die Erlebnisse können außerordentlich schön und erhaben und lichtvoll sein. Mit dem Meditationsfahrstuhl kann man sich unter Umständen in phantastische Höhen, in strahlende Räume mit nie zuvor geschauten überirdisch anmutenden Farben und Tönen befördern lassen. Man kann sogar engelgleiche, liebeausstrahlende Wesen wahrnehmen. Diese Sphären werden als der Himmel dieser Welt bezeichnet und der Ausdruck Spiegelsphäre für diese Ebene wird nun verständlich, da sie dem Menschen den reinen göttlichen Himmel vorspiegeln sollen, um ihn massiv zu täuschen. Man kann dort unaussprechliches Glück erleben und in tiefer Zufriedenheit von seiner Reise zurückkehren.

Der Schlüssel zur Entfaltung der göttlichen Geistseele, der Wiedergeburt im Geiste, liegt in Christi Worten: Liebe Gott über alles und Deinen Nächsten wie dich selbst. Wenn wir die Dialektik (These, Antithese, Synthese) auf die Liebe zu Gott anwenden wird es klarer: Die erste Stufe, die wir im lebendigen Vorgang der Liebe erleben ist diejenige, dass zunächst ein Liebender da sein muss, der zu der Wahrnehmung seiner selbst kommt und sich wahrnimmt, wie er jetzt ist. Diese Wahrnehmung seiner Selbst ist also die Bewusstwerdung seiner zunächst aktiven Persönlichkeit, also seiner Seelenhülle. Dies wäre die Thesis im Gesamtgeschehen der Liebe.

Im zweiten Schritt geht der Liebende dann aus sich heraus, indem er sich dem Geliebten hingibt, er entfremdet sich seiner selbst. Damit beginnt er die erste Wahrnehmung seiner selbst zu negieren. Dies wäre die Antithese. In der Liebe zu Gott geben wir uns Ihm ganz hin um in diesem vollständigen hingeben sich erst selbst wieder zu haben und zu besitzen. So wird die Negation in der Antithese wieder aufgehoben und es kommt zur Synthesis, in der sich der Liebende gerade dadurch, dass er sich ganz auf Gott einlässt und sich in ihm ganz verliert, gerade dadurch sich eigentlich selbst wiederfindet. Wir erleben dann, dass Gott uns nicht entgegengesetzt und eins mit unserem Wesen ist: wir sehen uns in Ihm – und dann ist Er doch wieder nicht wir – ein Verstehen, welches uns als seine Geschöpfe eines von Ewigkeiten her vollkommenen Gottes begreift, der uns nach Seinem Bilde schuf.
Ein Mensch, der die wundervollen Erfahrungen, die das höhere Selbst ihm zu bieten hat, erlebt hat, wird sich nicht so leicht davon lösen wollen. Warum sollte er diese Erlebnisse auch für etwas schlechtes halten? Warum sollte er nicht immer wieder diese Sphären aufsuchen, um dort Regeneration zu erhalten oder sogar Zwiesprache mit seinem „Meister“ anderen Adepten, „Christus“ oder sogar „Gott“ zu halten? Warum sollte er diese Meditationstechniken nicht immer wieder anwenden, wenn er sich danach doch viel ausgeglichener und liebevoller fühlt?

Der Mensch sollte dies deshalb nicht tun, weil er dadurch nur um eine zeitliche Illusion reicher wird, die aber auf Kosten seiner unsterblichen Geistseele geht. Durch das Annähern von höherem und niederen Selbst kann man den Eindruck haben, verdrängte Probleme aufzuarbeiten mit dem Gefühl von Entspannung und Zufriedenheit. Die alten Probleme kehren aber früher oder später zurück, da das Karma, welches den Menschen unerbittlich vorwärtstreibt so natürlich nicht erlöst werden kann. Im Gegenteil, durch die massive Täuschung die der Mensch erlebt, verbunden mit den schönen Gefühlen, entfernt er sich immer mehr von seinem Erlösungsweg. Die alten Probleme stellen sich letztendlich in oft verschärfter Form wieder ein, wodurch die Not immer größer wird. Die Persönlichkeit wird so begreifen müssen, dass alle diese Verhaltensweisen ihrer Seelenhülle ihm nicht wirklich weiterhelfen und er sich immer mehr von sich selbst entfremdet. Solang die Persönlichkeit von sich und der Richtigkeit ihres Weges überzeugt war, wurde auch die Herzensstimme kaum wahrgenommen. So kann jetzt der Mensch zur Wandlung und vollständige Hingabe an Gott bereit werden, damit der dialektische Prozess zur Entfaltung der Geistseele sich vollziehen kann.

Das höhere Selbst will sich aber nicht so schnell geschlagen geben. Man beginnt zu erkennen, dass die einmal aufgebrochenen Türen zum Unterbewusstsein nicht so ohne weiteres wieder geschlossen werden können. So erlebte ich auch bei mir, dass mir das Mantra, also der in der Meditation immer wiederholend gedachte Klanglaut, nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte. So versuchte das höhere Selbst sich weiterhin mit diesem Schlüssel die „Einflusstüre“ offen zu halten. Erst als ich mich vollständig Jesus übergab und ihn um Hilfe bat, wurde es besser. Immer wenn sich mir das Mantra wieder aufdrängen wollte betete ich: „Jesus, Du bist der Schlüssel zum Leben!“ Dadurch geschah es dann wirklich, dass Er mein Leben wieder ordnete. Meine Unterscheidensfähigkeit wurde wieder erweckt.

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Michael017  29.04.2014, 18:30
@Michael017

Durch die liebevolle Hingabe an Gott kann nun der göttliche Geistfunken stärker in den Menschen ausstrahlen, wodurch auch die Unterscheidungsfähigkeit wieder geweckt wird. Es ist ein Gefühl, als wenn man beginnt sich selbst, d.h. seine Persönlichkeit, die man bisher war, aus einem Abstand heraus zu betrachten. Stück für Stück lernt man immer deutlicher zu unterscheiden, welche Impulse vom höheren Selbst und welche wirklich aus dem göttlichen Geistfunken im Herzen kommen. Man lernt die feinen aber entscheidenden Unterschiede dieser vom höheren Selbst errichteten „Scheinerleuchtungsebene“ in Bezug zur wirklichen Gottesschöpfung kennen. Auch wird der Wunsch größer wiedergutzumachen, wo man bei Mitmenschen Verletzungen bewirkt hat, ja man beginnt überhaupt diese „Scherbenhaufen“, die man die ganze Zeit säte, überhaupt erst einmal wahrzunehmen. Man nimmt immer stärker wahr, wie alle Menschen miteinander in Verbindung stehen und kommt so in das wirkliche liebevolle Miteinander, was die Menschen wie ein großer Körper zusammenarbeiten lässt.

Wenn man diese Hilfe nicht erfährt, kann es wirklich heftig werden, denn durch die einmal geöffneten Türen zum Unterbewusstsein können nun auch die dunklen und abgründigen Seiten des individuellen und kollektiven Karmas auf uns hereinstürmen. Dann ist der Mensch diesen vielfältigen Einflüssen hilflos ausgeliefert. Hinzu kommt, dass die Seelenhülle auf der astralen Ebene der Spiegelsphäre oft orientierungslos ist, da sie dort nicht „ich“ und „du“, nicht „hier“ und „dort“, nicht „wahr“ und „unwahr“ unterscheiden kann. So wird der Mensch von der astralen Flut hin und her gespült, solange er nicht von seiner Geistseele geführt wird. Sri Chinmoy beschrieb diese Orientierungslosigkeit sehr deutlich, wenn er aus seinen Samadhi-Erfahrungen zurückkehrte. Ein deutliches Zeichen, dass auch er sich auf die Spiegelsphäre eingelassen hatte, wie das, wie mir jetzt immer mehr klar wird, bei den meisten östlichen Meistern der Fall ist.

Wenn man sich durch die Meditation so für die Spiegelsphäre geöffnet hat, kann der Mensch auch von Spiegelsphären-Wesenheiten so getäuscht werden, dass er den Eindruck hat mit Gott zusprechen (siehe Bücher von Neal Walsh: „Gespräche mit Gott“). Diese Wesenheiten spielen ihm dann etwas vor, um die durch Hochgefühle und Hingabe freigewordene Lebenskraft im Menschen aufzusaugen.

So wird jetzt verständlich, dass auf dem Weg der Meditationsübungen der Mensch anstelle zum Ursprung des eigenen Wesens, nur zum Ursprung des sterblichen Wesens, dem luziferischen Energiekörper des von Gott abgefallenen Geschöpfes gelangt. Der göttliche Geist wird auf diesem Wege nicht erreicht. Der Mensch verbindet sich makrokosmisch gesehen mit dem „Herrn dieser Welt“. Damit lässt man sich auf Wesenheiten ein, welche sich bewusst gegen Gott stellten, weil sie nach ihrem eigenen Gutdünken herrschen wollten. Dieser „Herr der Welt“ ist dann der „wahre Meister“ des Meditierenden. In dieser Vereinigung mit dem Herrscher dieser Welt erhält die sterbliche Seelenhülle ein pseudo-kosmisches Bewusstsein. Es ist die Hochzeit mit dem Kerkermeister der Menschheit und stellt somit ein gespenstisches Zerrbild der Wiedergeburt im Geiste, der Hochzeit, welche die göttliche Seele mit dem Geist Gottes feiert, dar.

Wer diese letzte Stufe dieses abwärts gerichteten Weges erreicht hat, wird in diesem Erdenleben kaum noch eine Möglichkeit haben, den Lebensweg zur Erweckung der göttlichen Geistseele zu finden und zu gehen. Ein solcher Mikrokosmos Mensch kann in so erheblichen Umfang geschädigt werden, dass ein neuer Schulungsweg notwendig wird.

Aber wir können sicher sein, dass Gott in seiner barmherzigen Liebe bis zum letzten alles ver-sucht, um auch solche Seelen zum Erwachen zu bringen. Oft werden im Sterbeprozess noch gewaltige Schritte vollzogen. Ich erlebe es bei meiner Arbeit im Altenheim immer wieder, wie es eigentlich die ganze Zeit darum geht, dass die gefallene Persönlichkeit eine vollständige Kapitulation auf allen Ebenen ihrer unzulänglichen Verhaltensweisen vollzieht, und sich so wie sie ist Gott hinzuhalten. Bei vielen ist dieser Punkt erst durch einen oft sehr leidvollen Prozess erreicht. Wenn an diesem Punkt sich der Mensch voll Vertrauen an Gott wendet, kann die heilende Wandlung und Erweckung seiner Geistseele vollzogen werden. So ist dieses erfahrene Leiden in Wirklichkeit unser größtes Heilmittel in Situationen, wo wir uns hoffnungslos in unser gefallenes Ich verstickt haben. Der zu vollziehende Lernschritt wäre jetzt die Überwindung der übersteigerten Ichbezogenheit, die so viele Menschen haben. Die freiwillige Übergabe dieses Ichs an Gott führt den Menschen in den Transformationsprozess, der ihn wieder ganz und heil werden lässt und über das Bewusstsein seiner Persönlichkeit erhebt.

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tinafritz1992  30.04.2014, 12:49
@ragglan

Weiß mans´s? ;-)) Die Frage ist aber auch ob transhumanist das Alles liest!

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Moucky  30.04.2014, 14:16
@Michael017

WOW, schöne und richtige Antwort - alle meine Däumchen dafür, auch für die Zeit, die du dir dafür genommen hast !:) Danke vielmals, auch wenn die Frage nicht von mir war...

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kiniro  30.04.2014, 16:57
@Michael017

Ich hätte es nicht lesen sollen:

Die freiwillige Übergabe dieses Ichs an Gott führt den Menschen in den Transformationsprozess, der ihn wieder ganz und heil werden lässt und über das Bewusstsein seiner Persönlichkeit erhebt.

meine Fußnägel wieder entkräusle

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Michael017  30.04.2014, 18:32
@kiniro

Es wäre eine große Dummheit, auf dem Standpunkt zu stehen, dass jeder Glaube seine Berechtigung hätte. Was das ergibt, sehen wir heute an dem Chaos in der Welt. Ich habe da schon die abstrusesten Ansichten gehört, wo ich dachte, abgefahrener geht es ja jetzt nicht mehr. Und dann kam einer, der es schaffte, noch eins oben drauf zu setzen. Besonders beim Beschäftigen mit der Esoterikszene kann man da so einiges erleben. Und so kann ich weiter aus dieser meiner Erkenntnis klar sagen, dass jetzt in Bezug auf Gott und Seine Wahrheit letztendlich nur der Glaube an den EINEN Gott der Liebe und Barmherzigkeit, der Glaube an Ihn als Jesus Christus und die ERLÖSUNG, die Er uns brachte, der Glaube an Sein Wort: "Ich Bin der Weg die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, denn durch Mich" der einzige Glaube ist, der eine Berechtigung hat! Und nur, wenn die Menschen dies einsehen, es einen Weg aus dem Leid, Chaos und Wahnsinn geben wird, den wir im Moment u.a. auf der Erde erleben! Da geht kein Weg daran vorbei. Absolut nichts zu machen!!!

Da werden jetzt bei diesen meinen Worten wahrscheinlich manche entrüstet aufspringen und schreien: " Wie kann er so was sagen?! So ein intoleranter Mensch!" An diejenigen sage ich: Beobachtet mal weiter und wir sprechen uns eines Tages wieder und dann will ich von euch hören, wie ihr es dann seht.

Da können die Menschen glauben was sie wollen und es evtl. vehement abstreiten. Das kümmert Gott kein bisschen. Gottes Wahrheit wird dadurch nicht weniger wahr. Soll sich Gott nach den vielen "Glauben" der Menschen richten? Das gäbe ein schönes Chaos und das haben wir ja, wie gesagt, im Moment auch.

Warum können sich solche Menschen dann auf Grundsätze der Toleranz und der Nächstenliebe berufen?

Ich toleriere, liebe und achte den Menschen! Niemals sollen Glaubensunterschiede menschlich zwischen mir und meinem Nächsten stehen.

Dann wurde hier auf GF einmal die Frage gestellt:

Kann man in der heutigen Welt noch glaubwürdig sein und gleichzeitig für den Glauben der kath. Kirche stehen?

Natürlich kann man das, in den Punkten, wo der rk Glaube mit dem, was Jesus ursprünglich lehrte, übereinstimmt. Aber wie gesagt: Der rk Glaube spiegelt wieder, wie Menschen Jesu Lehre auffassten und verstanden, wie sie Bibelstellen interpretierten und für sich begriffen. Auch wurde einiges in den rk Glauben hineingebracht, was Jesus niemals lehrte und mit keinem Wort angesprochen hat. So ist auch hier der Mensch aufgefordert, ganz wach und mit Bedacht sich in der Erkenntnis weiter zu schulen und alles zu hinterfragen, ob dies wirklich mit dem EINEN Gott der Liebe und Barmherzigkeit zu vereinen ist. Indem der Mensch auch innerhalb der rk Kirche so wirkt, hilft er mit, aus dem rk Glauben den weltlichen Unflat zu entfernen.

Allerdings ist es nicht mein Weg über irgendwelche weltlichen religiösen Kirchen oder Gemeinsschaften zu gehen.

Auf diese Weise reift der Mensch und wir bewegen uns heraus aus dem Chaos der vielen Menschenglauben in Ausrichtung auf die EINE GOTTESWAHRHEIT, die wir in eigener Erkenntnisschulung immer mehr begreifen lernen.

Da es nur EINEN Gott gibt, der als Jesus Christus auf diese Erde kam ohne Seine Macht, d.h. brachte diese nicht zur Anwendung, nur mit Seiner Liebe, mit welcher ER eine ERLÖSUNG für ausnahmslos ALLE erbrachte, steht dieser Satz von IHM und da gibt es keinen Weg darum herum:

"Ich Bin der Weg die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, denn durch Mich"

Ist da jemand anderer Meinung? Das wird aber völlig unerheblich sein. Denn Gott wird SEINE WAHRHEIT nicht nach den Vorstellungen der Menschen verbiegen.

Und was wäre es denn, wenn ER als Jesus selbst lehrt, „Vater, Dein Wille geschehe", und wir erheben uns, wie ich kürzlich wieder gelesen habe als „Offen­barungs­wort", Gott müsse unseren freien Willen respektieren. Derjenige muss einen Willen respektieren, der unter dem Betreffenden steht. Ich glaube nicht, dass wir annehmen kön­nen, dass Gott unter einem Seiner Kindgeschöpfe steht. Und so ist es nicht, und damit ist Sein freier Herrschaftswille ein souve­räner Wille, ein erster Wille, und in diesem Willensgehege, in dieser Um­randung, in dieser wunderbaren barmherzigen Führung, da drin leben wir!

Frei - innerhalb, aber nicht außerhalb!
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Hallo!

Ich finde deinen Beitrag und deine Frage sehr gut. Du bist -glaube ich- nicht die Einzige, die sich diese Fragen stellt und ich (als Erzieherin im Dienst) lobe dich aufrichtig dafür, dass du sie stellst und damit auch Andere zum Nachdenken bringst. Es ist ein gutes Zeichen, dass du dich weiterentwickeln willst. Wer ehrlich mit sich selber umgeht und bereit ist, sich immer wieder zu verändern zu einem Besseren hin (nicht zum Perfekten hin, was praktisch unmöglich ist), der ist, denke, ich auf einem guten Weg.

Meine Antwort reiht sich in die der anderen oben ein. Ich könnte dir aus eigener Erfahrung und Begleitung anderer junger Menschen folgende Ratschläge geben:

  1. Sag dir ab und zu mal selber (mit einem Lächeln auf den Lippen): "Nimm dich nicht so wichtig!"(Besonders, wenn die Träumereien beginnen). Da ist es wichtig, einfach "Stopp" zu sagen, weil kostbare Zeit verloren geht. Solltest du aber wieder einmal "träumen", fühle dich nicht schuldig, sondern sage einfach: "Ok, jetzt höre ich auf damit!". Wir müssen manchmal mit uns selber sprechen wie mit "kleinen Kindern", die man aufmuntern und wieder dazu bringen muss, dass sie ihre Hausaufgaben machen :)
  2. Thema Eitelkeit: Die hat jeder von uns und sie äußert sich in sehr unterschiedlicher Weise. Wir werden immer wieder darauf kommen, dass wir Ehre und Anerkennung gesucht haben. Wenn es dir auffällt und es dir Leid tut, sage dir einfach: "Nächstes Mal mache ich es anders und etwas besser!" Und dann lege den Gedanken bei Seite. Ein Versagen soll uns nicht die Freude an unseren Aufgaben nehmen.
  3. Jeder Mensch braucht Jemanden, dem er frei sein Herz öffnen kann. In manchen Ländern fördert man, dass Studenten an der Uni einen Tutor/in haben. In der Kirche haben Menschen einen geistlichen Begleiter/in. Andere haben Eltern, mit denen sie offen sprechen können. Es kann auch Jemand professionelles sein, der "Supervision" macht. Oder eine gute Freundin/Freund, der die nötige Reife hat, gut zuhören und Dinge objektiv beurteilen kann. Es ist gut, sich regelmäßig mit Jemanden deines Vertrauens auszutauschen und eigene Ansichten in einer gesunden Atmosphäre zu konfrontieren. Dann kommen wir weiter! Keiner muss im Leben alleine seinen Weg gehen!

Das sind so ein paar Tipps. Es gibt sicher noch mehr. Dir und allen wünsche ich alles Gute!

Ich habe den Eindruck, dass du die Bestätigung deiner Umgebung für dein Selbstwertgefühl brauchst! Deshalb fürchte ich, dein Problem liegt viel tiefer, als dass du es selbst lösen könntest! Wie sah es denn in deiner Kindheit aus? Bist du von deinen Eltern viel gelobt worden oder musstest du um die Anerkennung "betteln"? Ich würde dir zu einer Therapie raten, damit du unabhängig von der Beurteilung Anderer wirst und auch eigene Unzulänglichkeiten akzeptieren kannst. Du musst nicht perfekt sein - perfekt ist langweilig!

Hallo transhumanist,

ehrliche, selbstkritische Menschen sind mir meistens sympathisch. Bei dir weiss ich allerdings nicht so genau, ob deine ehrliche Selbstkritik Teil deines Systems ist und ausschließlich deiner Intention, positive Aufmerksamkeit zu erheischen, zugrunde liegt, indem du beispielsweise ein Lob für diese Ehrlichkeit zu erhalten erhoffst (oder erwartest).

Was deine Kritikfähigkeit von außen anbelangt, reduziert sich diese drastisch - selbst dann, wenn sie ausschließlich deine von dir selbst benannten Kritikpunkte ins Spiel bringt. Du verstehst also meine Skepsis, was deine diesbezügliche Aufrichtigkeit anbelangt?

Ich habe bei dir eher den Eindruck, dass du durch die Förderung deines Wissens (nicht zu verwechseln mit Intelligenz!), ein Ventil geschaffen hast, mit dessen Hilfe du deine Selbstwertdefizite ziemlich gut kompensieren kannst. Offensichtlich bist du dir selbst ziemlich wenig wert, dass du dich auf deine Klugheit reduzierst.

Das scheinst du mittlerweile auch irgendwie festzustellen oder zu erahnen. Wenn die intellektuelle Auseinandersetzung mit deiner Umwelt primär der Festigung deines egozentrischen Weltbildes dient, welche Arroganz und übertriebenes Geltungsbedürfnis als Resultat deines Verhaltens hervorbringt, dann ist das herzlich wenig!

Vielleicht macht es Sinn, über die Ursachen deiner Geltungssucht nachzudenken. Welchen Mangel versuchst du mit der Anhäufung von Wissen zu kompensieren?

Wenn du wirklich Medizin studieren möchtest, ist dir eine Neujustierung deiner Selbst dringenst anzuraten. Insbesonders solltest du dir darüber Gedanken machen, welche Motivation deiner Berufswahl zugrunde liegt! Ist es Prestige oder tatsächlich das dringende Gefühl, Menschen helfen zu wollen. Mit deiner momentanen Haltung befürchte ich jedoch, dass du ein lausiger Arzt/Ärztin werden wirst. Denn auch, wenn du viel weißt, liegt die Essenz dieses Berufes auf einer ganz anderen Ebene!

Also "Cool-Downer" kann ich dir folgende Lektüre ans Herz legen: "Die Lehren des Don Juan - ein Yaqui-Weg des Wissens" von Carlos Castaneda. Das Buch wird dich sowohl intellektuell als auch auf menschlicher Ebene ansprechen. Kann dir aber auch nur dann was nützen, wenn du an dir arbeitest. Lange und intensiv!

Alles Gute!

NN

Ich würde mir die Frage stellen "warum bin ich so extrem abhängig vom Lob anderer?".

Meistens sitzt die Antwort ganz tief drinne - sozusagen beim "inneren Kind".

Ich selbst bin ja absolut kein Freund des Lobens. Es ist in meinen Augen hierarchisch sowie (subtil) manipulierend. Freude darüber zeigen, was dem anderen (eventuell unter großer Mühe) gelungen ist, ist mehr mein Ding.

Dein Beitrag hat für mich etwas von "ich bin nur etwas wert, wenn ich 150 % perfekt bin".

Da gegen ankämpfen dürfte schwierig werden, ich würde eher versuchen mit (professioneller) Hilfe einen Weg zu finden, wie ich mich (und mein inneres Kind) auch ohne Höchstleistungen akzeptieren kann.