Was soll ich machen?

HarmonyZ  25.08.2025, 00:39

Wie alt bist du?

10 Antworten

Tut mir leid erstmal, meine Situation mit meinen Eltern ist sehr ähnlich. Und auch meine Abhängigkeit zu ihnen. Ich habe es so gelöst, dass meine Eltern sich zumindest eine kleine extra Wohnung für mich leisten konnten zeitweise oder ich gehe auf reisen, übernachte bei Freunden oder Verwandten. Seit Jahren habe ich keinen festen Wohnsitz. Das ist mega ätzend, aber besser als das weiter zu ertragen!

Meine Mutter macht auch gerne emotionale Manipulation. Wenn sie sich isoliert und dann depressiv wird, ist sie aber selbst schuld. Weder ich, noch du, als ihre Kinder sind verantwortlich für unsere Mütter, die sich ihr Leben verbaut haben, den falschen Mann geheiratet, zu viel gegessen etc. - natürlich liebt man seine Mutter und wünscht ihr dennoch das beste - aber wenn sie konstant externe Hilfe abblockt, kann man ihr nicht helfen. Ich verstehe sie, aber ich akzeptiere es nicht, mich deswegen so behandeln zu lassen. Erpressen, benutzen etc. - Denk an deine menschliche Würde, die muss sie wahren.

Was den Vater betrifft, typischer Machtmensch halt. Narzissten denken immer sie seien Helden, indem sie andere versorgen, behüten, beschützen und zu ihrem Glück zwingen oder überreden. In Wirklichkeit machen sie ihr Umfeld miserabel und dass deine Mutter keine Arbeit hat und kein soziales Umfeld, hat ihr nur geschadet und nicht geholfen. Die zwei sollen sich endlich trennen. Und du ausziehen so viel du kannst. Lass dich nicht kontrollieren. Werd nicht so wie deine Mutter. Sei ein freier Mensch und schalte die Polizei selbst ein, dass du explizit um Hilfe bittest. Ruf diverse Hilfsstellen an.

Guck dich mal nach einer Wohnung um. Das du die finanziellen Aspekte auch mal durchplanen kannst. Du wirst ja eh nicht ewig bei deinen Ellis wohnen wollen.

Die "Drohung" deiner Mutter würde ich jetzt einfach mal ignorieren. Gesunde Eltern sagen so etwas nicht. Musst ja nicht bleiben und genauso verkorkst werden.

Ein Freund hatte ein anderes Szenario. Da leben die Ellis immer noch unzufrieden und geschieden nebeneinander zusammen in einer Haushälfte, weil sie das mickrige "Haus" nicht aufgeben wollen. 2 von 4 Kinder wohnen noch dort und gehen weder Arbeiten noch sonst was, weil sie nie gelernt haben selbstständig zu sein. Mein Freund war das erste Kind, dass seinen eigenes Ding gemacht hat, also mehr als nur die Pflichtjahre in der Schule (was eigentlich normal ist) und ausgezogen ist. Sein älterer Bruder hat dann Jahre später auch den Auszug geschafft.

Ist übel, wenn Leute Angst vor Veränderung haben und andere da mit reinziehen wollen. Ich habe es damals auch nicht verstanden, warum mein Freund mit 16 schon um 20 Uhr Zuhause sein muss. Erst im Laufe der Jahrezehnte hat er mal offen über die Situation im Elternhaus gesprochen, und wie seine Mutter klammerte.

So eher du dich mit dem Thema Auszug beschäftigst, desto eher hast du das Selbstvertrauen, dass das auch funktioniert und damit den Mut und einen Plan da raus zu kommen. Die Beziehung zu deinen Eltern wird sich wahrscheinlich auch später nicht mehr verbessern, so ist es zumindest bei meinem Freund gelaufen. Die werden einfach nicht mehr "normal" die Leute.

Musst dich halt zwingen dein eigenes Leben in die Hand zu nehmen. Es ist nicht deine Aufgabe das kaputte Leben deiner Eltern zu fixen. Das ist leider ein untergehendes Schiff, dessen Sog du spürst.

Ich habe deinen Beitrag aufmerksam gelesen und darin meine eigenen Eltern wiedererkannt. Ich bin selbst ü 60, mein Vater ist schon lange tot, meine Mutter ist 85. Meine Eltern gehörten also zur Geberation deiner Grosseltern. Die Ähnlichkeit ist trotzdem verblüffend. Auch meine Mutter war sehr attraktiv in jungen Jahren, auch sie war irgendwann ( ziemlich früh) übergewichtig, krank ( unter anderem Diabetes), hat nicht gearbeitet, auch unsere Wohnung war vermüllt so dass ich niemanden mitbringen konnte und irgendwann angefangen habe, zu putzen, zu kochen, einzukaufen ( Ordnung war trotzdem schwer zu schaffen, weil die Mutter generell Unordnung verursacht hatte). Auch bei uns gab es Streit tagtäglich.Vater hat Geld verdient und war grundsätzlich an allem schuld. Permanent und grundsätzlich. Du hast wenig über deinen Vater geschrieben, meiner war attrakriv bis in das hohe Alter, hat Karriere gemacht und wurde allgemein sehr respektiert. Ausser zu Hause.

Ich kann dir nur mitteilen, was ich aus dem ganzen Schlamassel in meiner Familie verstanden habe. Die Mutter hat starke Züge vom verdeckten Narzissmus. Vater war co- abhängig. Deswegen hat er sich von ihr nie getrennt ( das hat mich immer gewundert, bis ich was über diese Art von psychologischer Abhängigkeit von dem narzisstischen Partner/Partnerin erfahren habe). Er konnte sich also aus dieser Ehe nicht befreien können. Nachdem er an Krebs gestorben war, mussten die Kinder die Fürsorge für die Mutter übernehmen. Sie ist immer kranker geworden und immer mehr psychisch und körperlich abhängig, wobei sie vieles davon bewusst selbst verursacht hat, eindeutig.

Meiner Meinung nach solltest du dich von deinen Eltern distanzieren, emotional und auch räumlich. Egal, womit deine Mutter droht. Du sollst Vater vorschlagen, über Therapie nachzudenken ( er braucht Therapie, nicht die Mutter). Sonst stirbt er zu früh an Stress.


Ignatius1  24.08.2025, 23:42

Der Narzist scheint eher der Vater zu sein,der die Mutter bewusst isoliert hat in JungenJahren.Er brüstet sich sogar .damit.

Naja vielleicht auch beide ..

https://youtu.be/9pCBTdYu__U?si=D9hFKdbhwSQtCqlm

Ignatius1  25.08.2025, 14:39
@Claphamroad

Er duldet sie doch auch gar nicht ,er arbeitet sich ja offenbar an ihr ab .Zumal ich hier auch keine Diagnosen stellen wollte ..

Schrecklich. Das - "Sie sagt, sie würde sich sonst suizidieren. " - ist das schlimmste was man den Kindern antun kann. Es ist Psychoterror und eine emotionale Erpressung. Ich würde auch sagen, daß Du Dich endlich trennen solltest, egal womit sie droht. Gegeben Falls muss Du Notarzt anrufen und sagen, daß sie glaubwürdig mit Suizid droht. Sie würde dann ins Krh. kommen, man würde Dich befragen, wie die Situation bei Euch ist um einschätzen zu können wie ernst die Drohung ist und da kannst Du das nochmal erzählen unter welchen Druck sie sich befindet und alles auf Dich ablädt. Wenn sie im Krh bleibt, dann wird man ihr dort helfen mit der Situation umzugehen.

Eine Option wäre, daß Du Dich wegen Depression einweisen lässt. Damit wäre die Mutter gezwungen mehrere Wochen ohne Dich auszukommen und sich zu organisieren ganz ohne Dich. So eine Einweisung ist nicht schwer und sofern Du keine suizidalen Absichten äußern wirst, kannst Du dann auch jede Zeit die Klinik verlassen.

Ansonsten kann ich Dir auf jeden Fall empfehlen eine Psychiaterin aufzusuchen und mit ihr das abzusprechen, wie Du Dir selber helfen kannst. Wenn es eine gute Psychiaterin ist, wird sie Dir direkt einen oder zwei Tipps geben, was Du machen muss um Dich etwas zu entlasten. An einer längeren Therapie wirst Du aber nicht vorbeikommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

30Hektar  24.08.2025, 22:03

Geh auf jeden Fall zu einem Psychiater und sprich mit ihm. Wenn Du nicht weiß, wie Du bei ihm sprechen muss, dann fang einfach so an: "Es gibt etwas was mich total emotional belastet und ich damit überhaupt nicht umgehen kann..." Und dann erzählst Du wiesehr Dich alles belastet und, daß Du Dein Leben nicht leben kannst und Angst vor Depressionen hast, weil Du Dich vor dieser emotionalen Erpressung nicht schützen kannst und damit nicht umgehen kannst. Eine gute Ärztin wird Dir schnell auf die Sprünge helfen und Dich alles relevante ausfragen.

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