Was hat das mit Demokratie zu tun?
Fr. Göring-Eckardt kommt mit 3% aller Stimmen in ihrem Wahlkreis in den Bundestag. Nicht weil die Leute sie wollen - sondern weil ihre Partei sie auf die Landesliste gesetzt hat.
Frage: Was hat das mit demokratischen Wahlen zu tun? Ist das nicht eher Vitamin-B durch die eigene Partei?
11 Antworten
Hallo bablbrabl123
In den Parteien, die zur politischen Willensbildung des Volkes beitragen, und in denen alle Bürgerinnen und Bürger mitmischen können, v.a. wenn sie den Parteien beitreten, findet ein Prozess statt, der die Auswahl der Listenkandidatinnen und -kandidaten festlegt. Wie dieser im Einzelnen aussieht, mag dahingestellt sein. Aber er allein ist für die zur Wahl stehenden Menschen verantwortlich. Alle Bürger haben dann die Wahl, sich für eine Partei (inklusive deren Entscheidungen bezüglich der Listen) mit der Zweitstimme zu entscheiden. Steht dein Wunschmensch weit hinten auf einer Liste, hat er geringere Aussichten, in den BT zu kommen als andere auf der Liste. So ist das aktuelle Wahlrecht. Die demokratische Mitbestimmung des Volkes an der Listenaufstellung der Parteien ist nicht vorgesehen.
LG
gufrastella
Wurde dir das in der Schule nicht bei gebracht?
Stell dir vor, lauter Rampensäue vor Ort räumen die Direktstimmen ab und sind dann im Bundestag. Welche Chance haben dann die Bürger, deren Stimme keinen Kandidaten in den Bundestag gebracht haben?
Deshalb die Zweitstimme für eine Partei, deren Politiker dann über die Landesliste einziehen können.
So geht Demokratie!
Es kommen sogar Leute ohne Wahlkreis nur über die Liste in den Bundestag - wenn sie dann auch noch über die Erststimme legitimiert sind dann doppelt.
Man könnte übrigens das Wahlrecht so reformieren dass die Parteien die Lücken über die Listen füllen müssen die die nun 'unrepräsentierten' Wahlkreise hinterlassen.
Also quasi die Leute von der Liste nehmen und stattdessen die knappen Erststimmengewinner reinnehmen. Das Verhältnis bleibt so und die 299 Wahlkreise werden komplett repräsentiert. Sollte kein Problem sein wenn alleine die absolute Mehrheit 316 über der Zahl der Wahlkreise liegt.
Wenn die Zahl der Listenplätze so verbraucht ist käme jemand aus der zweitstärkten Partei zum Zug - Hauptsache der Wahlkreis wird repräsentiert.
Es ist nun mal so, dass es Direktmandate und Listenmandate gibt. Wenn Dir das nicht gefällt - selbst in den Bundestag kommen und dort was dagegen tun.
Parteien unter 10% gewinnen nur sehr selten ein direktes Bundestagsmandat. Ohne Zweitstimmen wären sie kaum im Bundestag vertreten. Deswegen bekommen Parteien Abgeordneten-Plätze auch nach dem Zweitstimmenergebnis zugesprochen.
Ich finds gut, dass sie mit drin ist