Was haltet ihr von Generalfeldmarschall Erwin Rommel?
Ich finde, er war ein guter Stratege, der bedauerlicherweise einem verbrecherischen Regime diente.
Und nein, er war weder ein Nazi (er wurde von diesen zum Selbstmord gezwungen), noch ein Kriegsverbrecher (die Alliierten sprachen in hohen Tönen von ihm, die Bundeswehr hat Kasernen nach ihm benannt).
10 Antworten
Der berühmteste General des Zweiten Weltkriegs, der bis heute noch im Ausland geachtet wird - zurecht. Ich habe die Rommel-Biographie von David Fraser gelesen und kann sie absolut empfehlen, wenn man sich für den "Wüstenfuchs" interessiert.
Was haltet ihr von Generalfeldmarschall Erwin Rommel?
Sehr viel. Wie viele bedeutende bzw. herausragende Menschen gibt es auch für ihn nicht eine Schublade, in die man ihn stecken kann. Es gibt Punkte, für die man ihn bewundern kann und er hat Punkte in seiner vita, für die man ihn angreifen kann.
Nur nebenbei: ich habe an derselben Schule Abi gemacht, an der auch Rommel sein Abitur ablegte. Sein Vater war Rektor der Schule.
Wichtig in meinen Augen ist auf jeden Fall, dass er sich keines Kriegsverbrechens schuldig gemacht hat und dass er den Befehl Hitlers verweigerte, seine Soldaten sinnlos zu opfern.
Ähnliches kann man übrigens auch über Großadmiral Dönitz sagen. Auch er wird bzw. wurde bei den Gegnern hoch geachtet.
Die Frage ist berechtigt, würde sie aber verneinen. Natürich kommt da ein fachliche Beurteilung dazu, aber amndererseits halte ich auch einen großen Teil der Nazigenerale für Verbrecher und ich bin auch voll damit einverstanden, dass sich die Bundeswehr ganz ausdrücklich von Traditionen der Wehrmacht distanziert.
Den Befehl kenne ich sehr gut und der war die logisch Reaktion darauf, dass die Amis ein Uboot angegriffen haben, das gerade dabei war, Schiffbrüchige zu retten.
Nach der Kaiptulation 1945 erhielt das Uboot meines Vaters den Befehl, nach England zu fahren und dort das Boot den Engländern zu übergeben. Dort wurde die Besatzung von einem englischen Admiral empfangen, der eine Begrüßungsrede sinngemäß hielt: "Sie haben zwar extrem hart, aber stets fair gekämpft. Daher dürfen Sie hier in der Gefangenschaft ebenfalls eine faire Behandlung erwarten." Das war dann auch so.
Dort herrschte fast das Paradies auf Erden. Die wurden bestens verpflegt, teils besser als die eigene Bevölkerung. Mein Vater wurde einem schottischen Bauern zugeteilt und arbeitete für den teils ohne jegliche Bewachung alleine auf dem Feld. Die Mahlzeiten nahm er am Tisch der Bauernfamilie mit denen zusammen ein und bekam das, was die Bäuerin gekocht hatte. Abends wurde er abgeholt und ins Lager zurückgebracht, wo es gleich nochmal Abendbrot gab. Die Gefangegen mussten sogar mal antreten und bekamen einen ordentlichen Anschiss, weil sie Brot weggeworfen hatten, das sie nicht mehr essen konnten. Irgendwelche unangenehmen Behandlungen gabs überhaupt nicht. Als er 1946 entlassen wurde und nach Deutschland zurückkehrte gings ihm jedenfalls erstmal viel schlechter.
Einzelschicksale, aber nehmen wir einmal den DDR Verteidigungsminister Hoffmann, der im Westen verteufelt wurde, obwohl er als Kommandeur in der ". Spanischen 2. Republik gegen Franco den Putschgeneral gekämpft hatte. So wird selektiert zwischen Freund und Feind, die Legion Condor?
Den Zusammenhang verstehe ich jetzt nicht so ganz. Aber Franco war ebenfalls ein faschistischer Diktator, der Spanien lange Zeit unterdrückt hatte.
Nur hatte die BRD zu ihm blendende Kontakte.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1143484.franco-und-hitler-moerderische-komplizenschaft.html
Ich glaube wir lassen es jetzt gut sein, alleine schon wegen Ostern.
Wäre er ein guter Stratege gewesen, wäre das Afrika-Abenteuer anders verlaufen und ausgegagen. Ein guter Taktiker war er vielleicht.
Er war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort, um im Rampenlicht zu stehen. Ich halte ihn nicht für begabter als andere deutsche Generäle.
Er war kein Kriegsverbrecher weil es in Afrika nicht allzu viele Möglichkeiten gab Kriegsverbrechen zu begehen.
Auch in Nordafrika gab es in Kriegsgefangenschaft geratene Soldaten, Zivilbevölkerung und auch Juden.
Ach komm, wäre Rommel in Russland gewesen, hätte er sich auch nicht mit ruhm bekleckert.
doch, der Widerstand in der deutschen Generalität war gleich null. Und Rommel machte da keine Ausnahme.
Damit hatte Rommel nichts zu tun, ebenso wie der Grossteil der Generalität. Im Gegenteil, die haben 1941 in Russland Hand in Hand mit den Einsatzgruppen zusammengearbeitet.
Ein komplexer Charakter mit Licht und Schatten.
Ist hier nicht Befangenheit mit im Spiel, vom ehemaligen Job her schon?