Wenn Generalfeldmarschall Rommel ein Nazi war, warum hat man drei Kasernen in Deutschland nach ihm benannt?
Nach Generalfeldmarschall Erwin Rommel sind folgende Kasernen benannt:
Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne (Augustdorf), Nordrhein-Westfalen
Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne (Osterode), Niedersachsen
Rommel-Kaserne (Dornstadt), Baden-Württemberg
Wiki
7 Antworten
Rommel war kein glühender Nazi im klassischen Sinn. Er genoss sogar bei den Engländern ein gewisses Ansehen und Respekt wegen seines militärischen Geschicks. Im Zusammenhang mit dem 20. Juli wurde er von den Nazis vor die Wahl gestellt: Entweder Selbstmord und ein Staatsbegräbnis oder ein schmachvoller Prozess vor dem Volksgerichtshof und Sippenhaft für seine Familie. Es ist bekannt, wie er sich entschieden hat.
Das weiß ich nicht, wie lautete die genaue Urteilsbegründung? Rommel konnte ja nicht mehr verurteilt werden.
Klar kann man kritisieren, dass sie so spät angeklagt wurde. Aber 2 Jahre auf Bewährung sitzt sie doch locker aus.
Nazi war er tatsächlich nie - aber er hat sich zum Werkzeug der Nazis machen lassen.
Die Kasernen wurden in einer Zeit benannt, als man in Rommel noch einen echten Gegner Hitlers sah, dessen ablehnende Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus mythisch überhöht wurde, zumal sie ihm wohl das Leben kostete.
Nazi war er tatsächlich nie
Sie auch nicht.
https://www.sueddeutsche.de/politik/stutthof-prozess-kz-sekretaerin-urteil-revision-1.5723231
Verurteilt.
warum hat man drei Kasernen in Deutschland nach ihm benannt?
...und nicht zuletzt einen Zerstörer der Bundesmarine, in dem Zusammenhang weiterhin u.a. Lütjens.
Nicht jeder von Rang und Namen war in der Zeit glühender Verfechter der Nazi-Ideologien, wenngleich bspw Parteimitglied, da das allein schon ein Vorteil war, den man nicht unbedingt hätte ausschlagen sollen, wenn man im Deutschen Reich noch eine Rolle spielen wollte.
Selbst nach dem Krieg benannte man u.a. Straßen und Plätze nach Personen aus der besagten Zeit, einige Straßennamen behielt man bei, um später festzustellen, dass die Person doch irgendwie "Dreck am Stecken" hatte.
Auch bei der damals noch jungen Bundeswehr bediente man sich also Namen von Männern, denen gewissermaßen damit eine Art Ehrung zu Teil wurde.
Vieles erinnerte desweiteren in zahllosen Liegenschaften noch an das dunkelste Kapitel Deutschlands. So weiß ich dass im Rahmen meiner Zeit bei der Bundesmarine z.B. an zahlreiche zeitgenössische Fotos von ehemaligen Schiffen, wie u.a. BISMARCK, SCHARNHORST, BLÜCHER usw., die in Gängen und Fluren von Kasernen die Wände zierten.
In den vergangenen Jahren ging man dazu über, diese Namen und Überbleibsel von uns aus den besagten Gebäuden zu entfernen, wobei man bei Einigen dieser Utensilien vielleicht etwas mehr Fingerspitzengefühl an den Tag hätte legen sollen, so etwa bei Gemälden, die mittlerweile auch einen zu erwähnenden Wert erlangt haben.
BISMARCK, SCHARNHORST, BLÜCHER
haben mit dem "dunkelste Kapitel Deutschland" genau was zu tun?
Nun, nach dem zweiten Weltkrieg hat man nicht so genau hingeguckt wer jetzt Nazi war und wer nicht. Viele Nazis sind in hohen Posten geblieben oder nach einiger Zeit wieder reingekommen. Damit will ich nicht sagen dass er einer war, aber das erklärt eine gewisse "Blindheit" gegenüber Nazi Vergangenheit.
Wenn Generalfeldmarschall Rommel ein Nazi war,
Ja, wenn..... War er aber nicht. Anfangs war er völlig apolitisch und als er sich der Politik nicht mehr entziehen konnte, schloß er sich dem Widerstand gegen die Nazis an.
Aber die Sekretärin schon.