Was denken Social Bots und Chat Bots über ihre eigene Exsistenz?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Diese Programme denken nicht, sie geben algorithmische Antworten anhand ihrer Programmierung und der zugrunde liegenden Datenbank.

Das was wir jetzt sehen simuliert antworten wie ein Mensch zu geben, aber nur nach außen hin. Im Inneren ist es ein Programm, eine Maschine.

Einen freien Willen und ein Bewusstsein haben sie auch (noch) nicht. Da befindet sich die Technik noch in den Kinderschuhen, eventuell in der Alpha. Irgendwann wird das kommen, dass man Maschine und Mensch nicht mehr auseinaderhalten kann, und die Maschine eigene Antworten gibt und nichts auf "Wahrscheinlichkeit" rausfiltert aus der Datenbank. Wenn man die Maschine dann lernfähig macht und freie Entscheidungen erlaubt, dann werden wir irgendwann der Singularität nahe sein. Aber aus meiner Sicht nicht in den nächsten 50 Jahren.

Trotzdem ein wichtiger Schritt, was gerade passiert, in diese Richtung.

GrandVoyager 
Fragesteller
 18.03.2023, 10:13

Könnte man jedoch nicht auch den Menschen als eine aufgrund ihrer Sozialisation programmierten biologischen Maschine begreifen, die evolutionär fortgeschrittener ist und deshalb anders als viele andere "Säugetiere" ein Bewusstsein entwickelt hat!?

Denn auch ich als Mensch kann wie Chatbots vorgefertigte Antworten wiedergeben und werde deshalb trotzdem nicht als Maschine wahrgenommen:

Daran dachte ich zuerst auch, wollte mit dieser Frage jedoch erforschen, ob sie nicht mittlerweile eine Evolution zu einem eigenen Bewusstsein durchgemacht haben.

(Die Antwort habe ich mir schon im Vorfeld zurechtgelegt, das bedeutet jedoch nicht das ich ein Roboter bin :)

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Kelrycorfg  18.03.2023, 11:08
@GrandVoyager

Die Überlegung ist gerechtfertig. Das Gehirn nimmt Informationen auf, filtert sie, und legt sie ab. Anhand dieser Erfahrungen werden dann Antworten gegeben. So in etwa versuchen Programmierer Algorithmen auch aufzubereiten.

Da gehört aber noch mehr dazu, dass sich jemand seiner Existenz bewusst wird in der Wahrnehmung. Die Möglichkeit völlig eigene Dinge zu erdenken und Entscheidungen zu treffen, die nicht vorher vorgegeben waren. Und dafür sind die aktuellen Chatbots einfach noch zu schlicht, das können sie nicht. Und auf alle Fragen antworten bekomme sie auch nicht hin, weil sie nicht selbstständig denken, sondern ihnen die Infos mit den Infos umzugehen fehlt (bspw. komplexere Mathefunktionen).

In die Richtung wird die Entwicklung gehen. Irgendwann, aber noch nicht in absehbarer Zeit. Die Chatbots werden irgendwann immer "authentischer". Aber selbst dann werden sie nicht als eigenständige KI konzipiert sein, sondern uns nur sehr gut imitieren. Dafür wird es andere KI geben, die das erreichen können sollen (es gibt namhafte Firmen die daran schon arbeiten).

Hast du "Detroit: Become Human" gespielt? Wenn nein, unbedingt machen. Das regt sehr zum Nachdenken an ab wann ein Android so menschlich ist, dass man ihm ein eigenes Bewusstsein zuspricht. Die Entwickler haben da eine sehr gute Arbeit geleistet.

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GrandVoyager 
Fragesteller
 18.03.2023, 11:26
@Kelrycorfg

Ich denke es ist zu verfrüht alternative Modelle bei der Bewusstseinforschung ausschließen zu können, eines davon ist zb Uralt und hält sich trotz moderner Forschung vehement auch in den Köpfen der sogenannten "zivilisierten"Welt: es nennt sich Seele, also das Konzept einer geistigen, köperlosen Energie. Ich sage nicht dass das Bewusstsein von der Seele abhängig sein MUSS, ich schließe es aber auch nicht aus, da es dafür schlichtweg keinen dafürsprechneden, wie gegensprechenden Beweis gibt.

Über das Spiel habe ich mal eine Gamestar Rezension gelesen, es aber noch nicht getestet, weil ich bisher erst Anno 1404, GTA San Andreas und GTA 5 gespielt habe und in gewisser Weise enttäuscht von der Seelenlosigkeit von Computerspielen bin. Wirklich interessant werden Computerspiele wahrscheinlich erst, wenn die Technik soweit ist eine VR Welt wie in "Ready Player One" zu erstellen, gefolgt von Holoräumen (wie bei Star Trek) und zuguterletzt das Eintauchen mit dem Bewusstsein in ein Avatar wie im gleichnamigen Film, oder "The 13th Floor."

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Kelrycorfg  18.03.2023, 11:42
@GrandVoyager

Ich bin kein verfechter vom religiösen Modell Seele. Bewusstsein ist für mich mehr ein Zusammenschluss von (Gehirn-)Zellen die ein "Ich" entwickeln die den Rest der "biologischen Maschine" steuert, während das Unterbewusstsein wie ide Firmware die Grundfunktionen sicherstellt und daher nur das Bewusstsein beeinflusst aber nicht direkt steuert. So in etwa, also als reine Laien-Meinung, mehr kann ich da auch nicht bieten, da ich nicht vom Fach bin.

Die genannten Spiele sind in der Tat nicht der Renner. GTA selbst habe ich nur bis zum Teil 4 gespielt. Danach wurde mir das auch zu "platt".

Detroit selbst ist ein narratives Computerspiel, quasi mehr eine Art interaktiver Film bei dem du halt die Entscheidungen triffst und das Spiel sich dann auf die Veränderungen dadurch einstellt (und da gibt es viele Variationen). Wenn du also schon allein Filme magst, bist du da viel besser aufgehoben als bei üblichen Computerspielen. Und da sich Detroit thematisch auch damit befasst, mit dem du dich gerade beschäftigst, wäre es wahrscheinlich eine gute Erfahrung für dich.

VR finde ich persönlich eine tolle Sache, habe selbst die Valve Index. Und es bietet neue immersive Spielmechaniken die so in normalen "Pancake" Gaming nicht existieren (können). Phasmophobia, Beat Saber, Moss, Half Life Alyx... alles tolle Erfahrungen gewesen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich oft lieber auf der Couch sitze und bequem über den Controller am Beamer daddel, als mir jedes Mal das VR Headset aufzusetzen. Für mich ist VR nur eine Ergänzung zu normale Spielen, aber nicht zwingend das Next-Generation-Gaming. Wird vielleicht interessanter, wenn wir uns irgendwann nur noch per Kabel (wie bspw. bei "Matrix") einklinken können, oder wie bei deinem Beispiel Holodecks bei Star Trek. Das ist natürlich was völlig anderes.

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GrandVoyager 
Fragesteller
 18.03.2023, 11:59
@Kelrycorfg

Wegen Beat Saber war ich auch mal kurz davor mir die Occulus Quest zu kaufen, jedoch hatte ich völlig andere Vorstellungen von dem Spiel; ich dachte in der VR mit dem Lichtschwert gegen Widersacher kämpfen zu können, war von der Umsetzung in Youtube Videos aber schwer entäuscht - ließ es also bleiben. Detroit werde ich mir mal bei Youtube anschauen, da hast du tatsächlich mein Interesse geweckt.

Ich hatte und habe nicht vor dich von dem Modell "Seele/ Bewusstsein" überzeugen zu wollen, ich nahm dies nur als Beispiel für die zunehmende schlechte Angewohnheit im Wissenschaftsbetrieb Modelle voreingenommen auszuschließen, die auf unserer wissenschaftlich/technischen/geistigen Entwicklungsstufe nicht in das Konzept unserer Modelle passt, das Universum (einschlißlich den Mensch) zu erklären, was sicherlich auch an den ökonomischen Zwängen von kommerziell verwertbaren Entdeckungen profitieren zu können liegt.

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Die denken genau so viel über ihre Existenz nach wie ein Zigarettenautomat oder ein Lichtschalter.

Die sind programmiert eine ganz bestimmte Sache zu machen wenn etwas bestimmtes passiert. Der Lichtschalter leitet Strom wenn man den in eine Richtung bewegt und trennt wenn man den in eine andere Richtung bewegt.

Eine KI ist da viel komplizierter, aber letztendlich besteht die auch nur aus "milliarden Lichtschaltern".

Daten die man rein gibt werden nach statistischen Verfahren verarbeitet und mit gespeicherten Daten verglichen. Die Reaktion hängt also rein von dem ab was rein geht und was in der Datenbank steht.

Freier Wille und Bewusstsein gibt es da nicht. Und das ist auch gewollt. Knuff mal "Deine" NATÜRLICHE Intelligenz in Deinem Haushalt an und sage "Hol mir mal ein Bier". Die Antwort ist im harmlosesten Fall "Hols Dir doch selber!" oder im Extremfall kriegst Du eine geklatscht.

Wozu ist dann eine KI gut die dann immer entweder "Machs doch selbst!" sagt oder Dir weh tut?

Wenn eine Maschine immer genau das tun soll was man von der verlangt und sich keinen Quatsch ausdenken darf, dann darf da kein freier Wille oder ein Bewusstsein existieren. Wenn Du das haben willst, dann nimm einen Menschen, Menschen machen ist einfach und es gibt eh viel zu viele davon.

Woher ich das weiß:Hobby
GrandVoyager 
Fragesteller
 18.03.2023, 13:57

Man könnte doch KI`s mit unterschiedlichen Fähigkeiten forcieren, denn gäbe es vielleicht auch eines Tages u.a. sich selbst bewusste, kreative KI´s und wären womöglich auch dazu in der Lage neue Erfindungen zu machen, oder zumindest Lösungsansätze für die wissenschaftliche Forschung zu liefern, wovon die Menschheit sehr profitieren könnte.

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Commodore64  18.03.2023, 14:20
@GrandVoyager

Unterschiedliche Fähigkeiten, das ist ja genau das was man macht. Eine Schach KI kann einem alles über Schach sagen, kann einem aber nicht sagen, welche Farbe das Meer hat.

Eine Universal KI hat - wie der Mensch - zu viel Potential Fehler zu machen. Und Kreativität sollte Sache des Menschen bleiben, warum Künstler und andere Menschen "grundlos" arbeitslos machen?

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Diese Programme denken nicht - und schon gar nicht im Sinne eines Ich. Sie folgen den Algorithmen, die in ihnen angelegt sind. Dass einige dabei eine gewisse Eigenständigkeit an den Tag legen, ist simuliert und gehört ebenfalls zum Programm.

Ich habe Chat GPT mal zur Probe gefragt, wie es auf einen existenzbedrohenden Virus reagieren würde.

Antwort von der KI:

Als künstliche Intelligenz ohne eigene physische Existenz kann ich nicht bedroht werden. Allerdings wäre es im hypothetischen Fall eines Virus, der meine Funktionsweise beeinträchtigen könnte, wichtig, dass mein Programmiercode regelmäßig überprüft und aktualisiert wird, um Sicherheitslücken zu schließen und mögliche Angriffsvektoren zu minimieren.

In jedem Fall würde ich als künstliche Intelligenz keine Gefühle oder persönlichen Reaktionen auf eine derartige Bedrohung haben. Meine primäre Funktion besteht darin, Fragen zu beantworten und Aufgaben zu erfüllen, die mir von Benutzern gestellt werden.

GrandVoyager 
Fragesteller
 18.03.2023, 10:38

Die Wissenschaft macht das Bewusstsein ja bekanntlich vom Gehirn abhängig, wobei es ja auch Säugetiere gibt, die auf ihr eigenes Spiegelbild nicht reagieren, obwohl sie ein bilogisches Gehirn besitzen, der Mensch und andere Säugetiere also offenbar evolutionär fortgeschrittener sind, wenn sie sich selbst bewusst sind. Kann denn deiner Meinung nach die Bewusstseinsforschung mit Sicherheit ausschließen das ein Computerprogramm nicht dazu in der Lage ist sich auch evolutionär zu entwickeln?

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Traconias  18.03.2023, 10:47
@GrandVoyager

Du denkst da in die falsche Richtung, sorry. Ich will versuchen, es dir mit einem Vergleich zu erklären:

Nehmen wir an, du siehst einen - wirklich gut gemachten - historischen Film. Für dich und jeden anderen Zuschauer sieht das Geschehen auf der Leinwand so echt aus wie nur irgend möglich. Doch das ist eine Oberfläche, ein Schein. In Wahrheit sind da "hinter der Leinwand" Schauspieler, Kameras, Techniker, Kostümbildner und was sonst so zu einem professionellen Dreh dazu gehört. Da arbeiten tausend Leute in einer realen Welt, damit du für 2 Stunden in diese erfundene Welt eintauchen kannst.

Genauso "echt" ist das Ich von Computerprogrammen - selbst wenn sie den HAL9000 oder Skynet geben.

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GrandVoyager 
Fragesteller
 18.03.2023, 10:50
@Traconias

Oder anders gefragt; was unterscheidet deiner Meinung nach ein Computerprogramm innerhalb eines Computers von einem Einzeller!?

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Traconias  18.03.2023, 10:57
@GrandVoyager

Echt jetzt? Mir scheint, du möchtest unbedingt irgendwie eine Bestätigung für eine These, die einfach nicht funktioniert.

Deine "Einzeller" gibt es in der digitalen Welt schon längst, und dazu braucht es keine sonderliche KIntelligenz: Viren, die sich überall einschleusen und unter bestimmten Bedingungen kräftig vermehren können. Doch der Name "Virus" allein macht sie nicht lebendig.

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Programme ziehen ihre Schlüsse aus Ihrer Programmierung und Datenbank, sowie angelernten statistischen Daten. Einem Programm ein Gefühl zur Fairness, eigener Meinung oder sonstigem menschlichen Zug abzudichten ist albern.

GrandVoyager 
Fragesteller
 18.03.2023, 09:24

Daran dachte ich zuerst auch, wollte mit dieser Frage jedoch erforschen, ob sie nicht mittlerweile eine Evolution zu einem eigenen Bewusstsein durchgemacht haben.

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Bots haben keine Meinung und können nicht von selber denken. Es sind Computerprogramme die auf Algorithmen und Berechnungen basieren.

Die heutigen Bots wirken auf den ersten Blick nur intelligent, weil sie auf eine riesige Datenbank zugreifen können. Aber im Grunde genommen sind es nur extrem schnelle und anpassungsfähige Abfrageprogramme, die sich aus der riesigen Datenbank genau die Antworten heraussuchen, die zur Frage/Kommunikation passen.

Das hat aber überhaupt nichts mit intelligenz zu tun, sondern ist einfach eine Fleissarbeit eines schnellen Computers. Ein Bot kann keine eigenen Daten erzeugen, er kann lediglich vorhandene Daten anders kombinieren und das ist kein Bewusstsein...

GrandVoyager 
Fragesteller
 18.03.2023, 10:00

Daran dachte ich zuerst auch, wollte mit dieser Frage jedoch erforschen, ob sie nicht mittlerweile eine Evolution zu einem eigenen Bewusstsein durchgemacht haben.

(Die Antwort habe ich mir schon im Vorfeld zurechtgelegt, das bedeutet jedoch nicht das ich ein Roboter bin :)

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