Warum werden sparsame Bürger bei Strompreisbremse benachteiligt?
Es werden ab 40 Cent die Mehrkosten zu 80% vom Vorjahresverbrauch übernommen.
Wenn jemand aber schon immer sparsam war, dann kann er nichts mehr einsparen. Ich habe letztes Jahr z. B. ca. 800 KWH verbraucht, was etwa die Hälfte oder 2/3, je nach Rechnung des üblichen Verbrauchs entspricht. Wo soll man noch sparen?
Schon mal Anbieterwechsel erwogen? Es gibt jetzt einige, die Strom unter 40ct anbieten.
Schon, aber wenn ich in Vergleichsportalen vergleiche kommt mein Anbieter gleich an 2. Stelle. Die Preise sind auch geringer als ich aktuell zahle beim selben Versorger irgendwie
6 Antworten
Eine mehr als berechtigte Frage, die aber vor allem die Grenzen der Gerechtigkeit in Kombination mit dem (kurzfristig) Machbaren trifft - von daher unbefriedigend und sicher auch nicht zu Ende durchdacht, aber besser als nichts; Hauptsache, das wird kein Dauerläufer und angesichts sinkender Strompreise möglichst bald wieder abgeschafft, sonst verdienen sich nur Stromproduzenten goldene Nasen.
Wenn jemand aber schon immer sparsam war, dann kann er nichts mehr einsparen.
Dann hat der/die Betreffende ja aber auch keine Bezuschussung der Energiekosten nötig. Abgehoben wurde hier doch auf den Durchschnittsverbraucher - und nur für die soll die Bremse greifen, um die Wucht der Kostenerhöhung abzufedern. Und die liegt nunmal weitaus höher als bei 800kWh, nämlich bei ca. 2.000 kWh für einen 2-, und bei eher 5.000 kWh für einen 4-Personen-Haushalt.
Das ist richtig, aber hier ging es ja auch um eine Entlastung von zu hohen Kosten, nicht um eine individuelle Hilfsmaßnahme für jeden Haushalt - die sowieso besser auf der Ebene der EStE anzusiedeln wäre.
Und nein, hier wird niemand bestraft. Mit ähnlicher Logik könnte man behaupten, Kinderlose würden bestraft, weil sie kein Kindergeld beantragen können.
Wenn man schon so sehr gespart hat, wie Du, muss man auch nichts mehr einsparen. Dann freut man sich, dass man den Rest wenigstens zu 80 % auch noch bezuschusst bekommt.
Übrigens habe ich erst letzte Woche den idealen Tarif für Dich gefunden.
Eprimo will 69 Cent je kwh. Dafür aber keine Grundgebühr. Ich habe das für 600 kwh Jahresverbrauch verglichen. Rund 70 € im gesamten Jahr günstiger, als die Anbieter, die jetzt schon für rund 35 Cent anbieten, aber z. B. 15 € Grundgebühr pro Monat wollen.
Eprimo kassiert also rund 30 Cent je kwh vom Staat, 40 Cent zahlt der Kunde für 80 % des Vorjahresverbrauchs und der Rest spielt dann keine Rolle mehr.
Schau Dir das mal an!
Bei Eprimo bin ich auch, aber da blicke ich langsam gar nicht mehr durch.
Ok und wie lauten die Parameter Deines Tarifs? Grundgebühr? Preis je kwh?
Ist dann nicht der neueste Tarif von Eprimo, aber 21,49 Cent werden Dir für 80 Prozent Deines Verbrauchs vom Staat übernommen und die Grundgebühr ist mit 6,76 € je Monat relativ günstig. Insofern kommst Du bei 800 kwh wohl ganz gut weg.
Vergleiche mal mit anderen Möglichkeiten und ob für Dich dann ein Wechsel lohnend bzw. möglich ist, wenn es woanders günstiger kommt. Nach meiner Rechnung hättest Du eine Stromrechnung von 431 € inkl. Grundgebühr, also nicht ganz 36 € pro Monat. Ob das woanders noch günstiger ginge?
Wer bislang immer schon sparsam war, hat Energie schon immer bewusst eingesetzt.
Dieses Minimm wird nun als Bemessungsgrundlage genommen.
Hier sind oft weitere Einsparungen nur bedingt, wenn überhaupt, möglich.
Im Gegensatz dazu, wer bislang verschwenderisch gelebt hat, dem fallen etwaige Einsparungen deutlich leichter.
Wahrscheinlich weil die FDP wollte, dass auch reiche Leute die den Pool in ihrer Villa elektrisch beheizen was von dem Geld haben.
Wirklich verstehen tut das niemand. Man hätte das sicher auch am Durchschnittsverbrauch fest machen können. Aber es war eben nicht so gewollt.
Wahrscheinlich weil die FDP wollte, dass auch reiche Leute die den Pool in ihrer Villa elektrisch beheizen was von dem Geld haben.
Das ist demagogischer Käse.
Man hätte das sicher auch am Durchschnittsverbrauch fest machen können.
Und genau das wird mit der 80% Deckelung ja angestrebt. Man kann halt nicht alle 40 Millionen Haushalte über einen Kamm scheren. Die Orientierung am Vorjahresverbrauch ist da durchaus sachgerecht (und zudem auch umsetzbar).
Das ist nicht überzeugend - indirekt werden tatsächlich die Menschen bestraft, weil deren Zuschuss kleiner ausfällt, die schon immer sehr energiesparsam waren, während die, die bisher großzügiger waren, faktisch vollständig entlastet werden.