Warum werden manchmal die Reformatoren als Zerstörer der katholischen Kirche bezeichnet?
Die Reformatoren, wie Martin Luther und Johannes Calvin, waren ursprünglich Mitglieder der katholischen Kirche und hatten eine katholische Ausbildung erhalten. Sie hatten jedoch Bedenken bezüglich einiger Praktiken und Lehren der katholischen Kirche und forderten eine Reform der Kirche.
Im Laufe der Reformation bildeten die Anhänger der Reformatoren neue protestantische Kirchen und Konfessionen, die sich von der katholischen Kirche trennten. Die Reformatoren selbst wurden von der katholischen Kirche als Ketzer verurteilt.
Sowohl John Wyclif als auch Jan Hus waren ursprünglich Mitglieder der römisch-katholischen Kirche und hatten eine katholische Ausbildung erhalten. Sie hatten jedoch Bedenken bezüglich einiger Praktiken und Lehren der katholischen Kirche und forderten eine Reform der Kirche.
Wyclif war ein englischer Theologe und Reformator, der im 14. Jahrhundert lebte. Er lehrte, dass die Bibel die höchste Autorität in Angelegenheiten des Glaubens und der Praxis ist, und kritisierte die Praxis des Ablasshandels, die Verehrung von Heiligen und die Autorität des Papsttums. Seine Lehren waren in der katholischen Kirche sehr umstritten, und er wurde schließlich von der Kirche als Ketzer verurteilt.
Jan Hus war ein böhmischer Theologe und Reformator, der im 15. Jahrhundert lebte. Er lehrte, dass die Bibel die höchste Autorität in Angelegenheiten des Glaubens und der Praxis ist, und forderte eine Reform der katholischen Kirche in Böhmen. Er kritisierte insbesondere den Missbrauch des Ablasshandels und forderte eine größere Beteiligung der Laien an der Kirche. Hus wurde von der katholischen Kirche ebenfalls als Ketzer verurteilt und hingerichtet.
Obwohl Wyclif und Hus in der katholischen Kirche umstritten waren und später als Vorläufer der Reformation angesehen wurden, kann man nicht sagen, dass sie katholisch im Sinne der römisch-katholischen Kirche waren, da sie eine Reihe von katholischen Lehren und Praktiken ablehnten und reformieren wollten.
Wenn die Reformatoren katholisch waren und nach einigen Quellen, sogar ihre Kirche liebten, warum wird dann behauptet, das diese die Kirche zerstören wollten?
10 Antworten
Wenn die Reformatoren katholisch waren und nach einigen Quellen, sogar ihre Kirche liebten, warum wird dann behauptet, das diese die Kirche zerstören wollten?
Wohl, weil die Reformation zur Spaltung der Kirche führte. Dass die katholische Kirche selber eine Mitschuld trug, vergisst sie gerne.
Die Kirche zerstören kann niemand, weil sie von Christus gegründet wurde, der ihr seinen Beistand bis zum Ende der Zeiten versprochen hat. "Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen". Das war zu allen Zeiten der Drangsale innerhalb der Kirche bis heute ein Hoffnungsträger: Letztlich hält Christus seine Kirche, indem er die Glaubensaussagen durch die Jahrhunderte durch das Lehramt schützt und unfehlbar durch den Hl. Geist macht.
Die besagten Reformatoren wollten die Kirche nach ihren neuen Erkenntnissen ändern und man sieht schon innerhalb dieser Reformatoren, dass es schon da Unterschiede gab. Luther denkt nicht wie Calvin, Calvin denkt nicht wie Zwingli und alle denken nicht wie Hus. So ist es bis heute. Jeder meint es mit der Kirche vermeintlich gut und gibt vor, sie zu lieben, will aber letztlich doch seine eigenen Ideen bzw. "richtigen" Erkenntnisse gegen das kirchliche Lehramt durchsetzen. Wie viele Glaubensgemeinschaften gibt es dadurch inzwischen schon ! Tausende protestantische Freikirchen bereits allein in Amerika.
Aus diesem Grund hat die Kirche von Anfang an Konzilien abgehalten, um die Lehren der Irrlehrer von der Lehre der Kirche abzugrenzen. Die Reformatoren haben die Kirche gespalten und das ist schlimm genug. Luther hat nicht nur menschliche Missstände angeprangert, sondern auch die Glaubenslehre verändert und eigene Sola-Dogmen geschaffen, die keineswegs biblisch sind.
Niemand behauptet, dass die Reformatoren die Kirche zerstören wollten, sie wollten sie nur "anders" machen und haben sie dadurch gespalten. Genauso gibt es auch in dieser Zeit innerhalb der Kirche Reformer, die auch vorgeben, die Kirche zu lieben, aber nach ihren eigenen Bedürfnissen ändern wollen. Der Gehorsam gegen das Lehramt ist der Gehorsam gegenüber Christus, genau da unterscheiden sich die Geister.
wie du weisst wurde die kath Kirche ja nicht zerstört, sondern halt gespalten .... nichts anderes als z.b. mit der West- und Ost- Kirche schon einige Jahrhunderte vorher passiert ist (katholisch - orthodox).
die Lehren gegen die sie angeblich was hatten, hatten mehr damit zu tun dass man das populistisch verwenden konnte und Geld und Macht so anhäufen. Weniger mit der Sache selbst.
Ablasshandel: es ging für den Papst darum Gelder die eigentlich den dt. Bischöfen zustanden nach Rom zum Petersdom-Neubau zu transferieren. Dass es wichtig ist die Sünden so zu erlassen war nur für die Bevölkerung dass sie schön nach Rom zahlen.
Heilige Verehren: damit man sich dann abgrenzen konnte von den anderen. Populismus.
das konnnten die Reformatioren über 100 Jahre frühe noch niht sehen. Und wer weiss ob Napoleon auch eine doppelt so starke Kirche nicht in die Knie gezwungen hätte-
Fehlende Kritik der Reformatoren.
Viel entscheidender ist: Der 30-Jährige Krieg. Das hat Deutschland zur Entwicklung gegen die anderen Länder zurückgeworfen und dazu geführt dass die Weltaufteilung (Kolonialisirung) in den Hauptphasen ohne D ablief. Die 2 Weltkriege sind dann mehr oder wenige deshalb entstanden. Das Land mit der größten Militärmacht hat kaum Kolonien? -- das kann nicht sein. Also auf in den Kampf.
Die Kirchenspaltung war ursprünglich nicht die Absicht von Luther & Co.
Reform bedeutet Rückbau, in diesem Verständnis, die Kirche auf den Glauben und Gemeinnützigkeit zu beschränken und die weltlichen Aktivitäten wie den Ablasshandel abzuschaffen.
Ein Ansinnen, dass die Katholische Kirche von jedem x-beliebigen Orden als selbstverständlich erwartete.
Nicht jedoch vom Papst.
Die diversen Päpste horteten Vermögen und Kapital an, sie besetzen weltliche Ämter mit Angehörigen.
Der Dollpunkt der schließlich zur Kirchenspaltung führte, war der Anspruch der Kirche, die alleinige Inhaberin der Wahrheit und sein nach ihm Dogma alleinige Auslegerin der Bibel zu sein.
Das führte zu Spannungen mit weltlichen Fürsten, die ihrerseits die Macht beanspruchten und eigene Bischhöfe ernannte.
Dieser Machtkampf führte zur Kirchenspaltung.
Martin Luther wollte die Kirche erneuern und keine neue Kirche schaffen. Daher auch der Begriff "Reformation", was Erneuerung bedeutet.
Es ging ihm darum, die Kirche wieder zur Grundlage zurückzuführen: zur Bibel und zu Jesus selbst!
Leider wollte sich die Kirche nicht darauf einlassen. Also kam es zur Entstehung der protestantischen Bewegung.
Durch die Reformationl, wurde die Kirche letztendlich politisch, durch Napolion 1798 zerstört. Oder habe ich da etwas übersehen?