Warum sind Freundschaften als Erwachsener so schwer?
Ich kann mich noch an die Kindheit erinnern, wo man noch ohne nachzudenken Freundschaften geschlossen hat, weil man gerade zusammen im Sandkasten war. Da war es vollkommen egal, wie der/die andere aussieht, woher er/sie kommt, welchen Status jemand hat usw., sondern man hat sich einfach verstanden. Heutzutage (d.h. als Erwachsener und noch dazu in dieser "Social"-Media/Gym-Wahn-Generation) schließt man nicht einfach mal Freundschaften und erst Recht keine Beziehungen, wenn der Mann nicht groß/stark (bzw. die Frau nicht attraktiv) ist, man nicht stark genug ist, nicht selbstbewusst ist, nicht so die große Karriere hat usw.
Warum können wir uns als Erwachsene nicht einfach wieder daran orientieren, wie Kinder/tw. auch Jugendliche getickt haben?
10 Antworten
Es sind die Kinder, die noch unbeschwert und nicht durch Vorurteile belastet sind und die eine andere Person noch nicht werten. Je älter man wird, desto mehr Wert legt man aber auf Dinge, die einem in einer Freundschaft wichtig sind und welche Verhaltensweisen man eben bei einer anderen Person nicht mag. Auch Kinder streiten sich untereinander, oft sogar heftiger als Erwachsene. Ich finde es völlig okay, mir als reifer Mensch mein Umfeld selber aussuchen zu können und nicht von meiner Mutter mit "irgendwem" zusammengesetzt zu werden, weil ich mit dieser Person auskommen MUSS.
Als Kinder waren wir unvoreingenommen, neugierig und offen – Freundschaft entstand einfach durchs gemeinsame Erleben, nicht durch Leistung oder Status. Heute als Erwachsene ist vieles komplizierter: Wir vergleichen uns ständig, haben Erwartungen, Rollenbilder, Ängste vor Ablehnung und oft auch wenig Zeit. Social Media verstärkt das noch – dort zählt oft nur das "perfekte" Bild von uns selbst.
Aber vielleicht liegt genau da der Schlüssel: Wir könnten wieder mehr wie Kinder denken – weniger bewerten, mehr erleben. Offen sein, ehrlich sein, zuhören, ohne sofort zu analysieren. Freundschaften brauchen heute vielleicht mehr Mut als früher – aber sie sind möglich, wenn wir uns trauen, echt zu sein.
Ich war in der Psychoklinik...da haben wir uns alle kennengelernt wie die Kinder, ohne Vorbehalte und Vorurteile ...
Manchmal denke ich, wir Psychos sind die netteren Menschen. Uns kommt es mehr auf das innere an...
Kann man doch... leider dauert es, bis man jemand findet, der das genau so sieht. Die meisten rennen doch Idealvorstellungen hinterher. und wer so oberflächlich ist, passt einfach nicht.
Übrigens haben früher (60er) unsere Eltern versucht, unsere Freunde auszusuchen, indem sie uns verboten, mit bestimmten Kindern zu spielen. Wir haben das dann erst recht gemacht!
Weil Kinder weder Vorurteile belastet sind und auch verschiedene Dinge wie Aussehen, Herkunft und Alter aufgeschlossener sind.
Wenn ich mit meiner Nichte auf Spielplätzen bin, gibt es viele Kinder die mich hinterher zum Spielen gerne treffen wollen.