Warum sind Diktatoren nahezu immer so böse und ungut zum Volk?

7 Antworten

Die Menschenrechte sind nicht abhängig von der Staatsform. Also auch in einer "Diktatur" müssen sie gewährleistet sein. Vielmehr Unheil geht von den Guten aus, die nach außen so perfekt sind aber hinter den Rücken lügen und ihre Macht Missbrauchen. Das geschah z.B. im Iran, die heute als schlechtes Beispiel gelten. Dabei hatte der Iran eine Demokratie. Die Guten haben sie nieder geputscht und den Schah wieder eingesetzt. Heute haben sie noch größere Probleme mit diesem Land.

Diese Beispiele ließen sich über Guatemala, Chile, Kuba usw. fortsetzen. Man sollte sich nicht täuschen lassen, auch wenn uns die Presse immer wieder erzählt das wir die "Guten" sind.

Ich denke, hier gibt es zwei Antwortversionen:

Die erste Diktatoren-Art hat schon von Anfang an die Absicht, absolute Macht zu erlangen und sie allein in ihrem Sinne zu nutzen. Denke z.B. an Hitler, Stalin oder Mussolini. Das sind Menschen, die ihre Position nie zum Wohle der Allgemeinheit nutzen wollten und ausschließlich an sich und ihre Anhänger dachten, während sie keinerlei Skrupel hatten, "unerwünschte" Menschen zu vernichten.

Die zweite Sorte sind Menschen, die vielleicht einmal gute Absichten hatten, sich aber von absoluter Macht korrumpieren ließen. Dieses Phänomen kann man mitunter sogar in demokratischen Systemen beobachten, wo gewählte Staats- oder Regierungschefs tyrannische Ambitionen entwickeln. Siehe z.B. Franklin D. Roosevelt in den USA, der spätestens ab 1940 fragwürdige Seiten zeigte.

Die Idee einer "wohlwollenden Diktatur" ist übrigens schon sehr alt. Wenn dich das Thema interessiert, lies mal über Platons Philosophenstaat nach. Platon hielt eine Autokratie gegenüber der Demokratie für überlegen, so lange sie von gewissenhaften, dem Gemeinwohl verpflichteten Menschen geführt wurde. Er machte sich auch Gedanken darüber, wie man den moralischen Verfall der Herrscherklasse verhindern und langfristig Gerechtigkeit in der Gesellschaft garantieren könnte.

Wirklich überzeugend funktioniert haben solche Ideen allerdings nie.

DoctorInge 
Fragesteller
 30.12.2022, 21:14

Interessant, danke für die Info. Ja, das interessiert mich momentan.

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Weil die Straße zur Hölle immer mit guten Absichten zugepflastert ist. Wenn es keinen Widerspruch gibt, alle nur Ja sagen, dann korrumpiert jeder Mensch ins absolute Böse.
Darum ist die Aufteilung von Macht so wichtig.

Ein Diktator hat keine demokratische Legitimation, deswegen ist es ja ein Diktator.

Die einzige Legitimation ist dementsprechend sein Machtmonopol. Um an der Macht zu bleiben muss er also ständig beweisen, dass er die Macht innehat und auch nicht zögert, sie zu nutzen.

Tut er das nicht, wird er früher oder später gestürzt.

Zudem profitieren immer einige Bevölkerungsteile von der Diktatur, sonst würde das System nicht funktionieren.

Nicht immer. Caesar, der sich zum Diktator auf Lebenszeit ernennen ließ, hat zum Beispiel Spiele fürs Volk veranstaltet, Mieten bezahlt und politische Gegner verschont. Das war natürlich politisches Kalkül und keine Nächstenliebe, aber trotzdem.