Warum ist unsere Gesellschaft mehrheitlich egoistisch?
Man merkt es immer gut an den Themen: Inklusion, Integration und Gender. Die drei Themen, die sehr oft zu Streit führen.
Meist geht es darum, dass es festgetretene Pfade gibt, die für die Mehrheitsgesellschaft die bequemsten sind. Und wenn es dann Leute gibt, die durchs Raster fallen, die "auch noch Extrawürste" wollen, dann wird man schnell ablehnend.
Minderheiten werden dann akzeptiert, wenn sie nicht auffallen. Wenn sie irgendwie auf den Pfaden der Mehrheitsgesellschaft laufen. Sobald sie aber neue, eigene Wege brauchen, dann wird es schnell abgelehnt. Behinderte? Gerne. Aber nicht in meiner Schule, nicht in meinem Betrieb! Ausländer? Gerne. Aber nicht in meiner Stadt!
Die Formulierung, dass die Minderheiten jetzt "auch noch Extrawürste" wollen, zeigt in meinen Augen viel von der Einstellung. Man soll froh sein, dass man die Pfade der Mehrheitsgesellschaft überhaupt betreten darf, aber mehr dann bitte auch nicht!
Die Nazis konnten die Tötung Behinderter leicht rechtfertigen, indem sie die Kosten für die Pflege zeigten. Schnell war die Stimmung gegen die "Krüppel". Heute wird in Deutschland gottlob niemand mehr staatlich umgebracht, aber die Einstellung, dass "Schmarotzer" das Geld wegnehmen, die gibt es heute noch. Vorallem im rechten Millieu.
Wir sehen es aber auch bei der Gendersprache. Manche Menschen werden richtig wütend auf sexuelle Minderheiten und fangen an, diesen ganzen "Gender-Gaga" zu beschimpfen, weil man es partout nicht einsieht, eine Gendersprache zu verwenden. Das ist einfach zu viel verlangt!
Am deutlichsten wurde es in meinen Augen in dem Slogan "Deutschland, aber normal" von der AfD. Normal ist, was die Mehrheitsgesellschaft vorgibt. Normal ist es, dass sich Minderheiten mit dem zufrieden stellen, was ihnen gegönnt wird. Normal ist, was das bisherige Weltbild nicht in Frage stellt. Wenn Entwicklungen das Weltbild hinterfragen, dann ist nicht das Weltbild falsch, sondern die Entwicklungen.
Und wie soll man denn von einer Gesellschaft Bemühungen im Klimaschutz erwarten können, für die ein einfaches * schon zum Anlass für Grabenkämpfe wird, weil es als zu großer Arbeitsaufwand angesehen wird?
8 Antworten
Die Formulierung, dass die Minderheiten jetzt "auch noch Extrawürste" wollen, zeigt in meinen Augen viel von der Einstellung.
Privilegien sind unsichtbar für die Menschen, die privilegiert sind. Dinge wie Gleichberechtigung oder Gleichstellung werden von ihnen als Benachteiligung empfunden.
Ich finde sehr offensichtlich wurde das beim Thema Homo-Ehe. Verheiratete Heteros haben durch die Homo-Ehe keinerlei Nachteile bekommen, kein noch so kleines, geringes Detail hat sich für sie verändert, trotzdem waren befürchtete Benachteiligungen von verheirateten Heteros und Institutionen die sich dessen Schutz zur Aufgabe gemacht haben, Anlass für viele Gegner der Homo-Ehe zu sein. Die Gleichstellung der Homo-Ehe wurde als Benachteiligung empfunden, obwohl sich für sie gar nichts verändert hat.
Es gibt viele Faktoren, die zur Entstehung einer egoistischen Gesellschaft beitragen können. Ein wichtiger Aspekt ist die Tendenz zur Abwehr von Veränderung und der Wunsch, die bequemen festgetretenen Pfade beizubehalten.
Dies kann zu Konflikten führen, wenn Menschen, die durchs Raster fallen, andere Lebensweisen oder Bedürfnisse haben.
Eine weitere Ursache kann auch das Vorhandensein von Vorurteilen und stereotype Vorstellungen sein, die dazu führen, dass Minderheiten nur unter bestimmten Bedingungen akzeptiert werden. Diese Einstellungen können auch politische Bewegungen wie Rechtspopulismus befeuern.
Es ist auch wichtig , dass wir uns dafür einsetzen, dass jeder Mensch die gleichen Chancen und Rechte hat und dass wir uns bemühen, unsere Vorurteile und stereotype Vorstellungen zu hinterfragen und zu überwinden.
Da gebe ich Dir recht. Ich finde es gut, wenn Du/Ihr Eure Vorurteile und stereotypen Vorstellungen hinterfragt und würde mich sehr freuen, wenn Du/Ihr diese überwinden könnten. Ich befürchte aber, dass der Egoismus Dich/Euch daran hindert.
Es ist wahr, dass Egoismus oft eine Barriere für das Überwinden von Vorurteilen und Stereotypen darstellt. Wenn man nur seine eigenen Interessen im Blick hat, fällt es schwer, die Perspektiven und Bedürfnisse anderer zu verstehen und zu akzeptieren. Es braucht ein gewisses Maß an Empathie und Offenheit, um Vorurteile abzubauen und ein inklusiveres Miteinander zu schaffen.
Zu einfach ist der Sachverhalt dargestellt, auf den Deine komplexen Fragestellungen hinweisen. Würdest Du den Minderheiten Egoismus freies Wesen zuschreiben?
Servus mein Lieber,
Egoismus in einer Gesellschaft kann durch viele Faktoren verursacht werden, wie beispielsweise Angst vor Veränderungen, mangelndes Verständnis und fehlendes Empathie für andere Kulturen, Sexualitäten oder Fähigkeiten. In vielen Fällen kann es auch dazu führen, dass Menschen ihre bequemsten und gewohnten Pfade nicht verlassen wollen. Dies kann zu Ablehnung gegenüber Minderheiten führen, die andere Bedürfnisse haben oder auf andere Weise leben wollen. Es kann auch politische und soziale Bewegungen geben, die bestimmte Gruppen diskriminieren und deren Bedürfnisse ablehnen. Diese Einstellungen können dazu beitragen, dass es schwieriger wird, Fortschritte in Bereichen wie Inklusion, Integration und Klimaschutz zu erreichen.
Du siehst also, es gibt verschiedene Faktoren, die alle einen Teil dazu beitragen können.
Warum ist unsere Gesellschaft mehrheitlich egoistisch
Ich dem Sinne, wie Du es siehst, sehe ich es nicht.
Als Einzelpersonen, die möglichst viel für sich herausholen möchten - Ja.
Sonst entspricht es mehr einer Feststellung auf Grund der Mediennachrichten. Da sind die Personen (vor allem Politiker) von grossem Interesse, die lautstark etwas von "Extrawürsten" reden. Weshalb machen sie es? Weil sie annehmen, dadurch eine Mehrheit von Leuten für sich gewinnen zu können. Ihre Wortwahl bringt meist etwas rüber, was nicht der Realität entspreicht. Im Sinne von: Ja nichts für Minderheiten tun, denn ihr verliert persönlich zu viel.
Bist du selbst auch christ? Glaubst du an die Bibel als das wahre Wort Gottes und daran, dass Jesus Christus für deine Sünden am Kreuz starb und vom Tod auferstanden ist? Wie ist deine Geisteshaltung?