Hasst die Gesellschaft Menschen, die aus ihrer Sicht sehr zum Mainstream abweichen (z.B. sehr Konservative)?
Ich meine, die werden doch von der progressiven Mehrheitsgesellschaft überall ausgeschlossen; das ist mein Eindruck. Sie werden mit diffamierenden Etikettierungen versehen. Das ist doch kontraproduktiv: Wenn jetzt jemand, der eigentlich zu 99% mit seiner Weltanschauung im Bereich Mainstream/Konsens ist und dann in einem Thema stark abweicht, daraufhin von der Gesellschaft in eine bestimmte Ecke gestellt wird (z.B. ultrakonservativ/rechts etc.), diffamiert oder sogar teilweise gehasst wird, gibt man denen das Gefühl, nicht dazuzugehören und wertlos zu sein. Daraufhin suchen sich diese Leute Gleichgesinnte (im realen Leben oder Internet), die ihnen das Gefühl der Zugehörigkeit wieder zurückgeben, die ihnen sagen, dass sie sich für ihre Anschauung nicht schämen müssen und selbstbewusst sein dürfen. Daraufhin werden diese Leute immer mehr in diese Richtung gezogen und übernehmen aufeinmal auch andere Meinungen und ein komplettes, zusammenhängendes Weltbild. Und das nur, weil am Anfang die Gesellschaft diesen Leuten das Gefühl gegeben hat, der Feind zu sein und dass sie ihre Meinung ändern müssen, weil die sonst nicht geliebt werden. Sollte man nicht stattdessen allen sagen „Hey, egal was für seltsame Sachen du manchmal sagst, wir gehören trotzdem alle zusammen und sind eine Gesellschaft“. Etwas, das alle zusammenhält. Nicht immer nur die Unterschiede betonen, sondern das Gemeinsame. Keine Zersplitterung in tausend gegnerische Untergruppen, sondern ein „Wir“. Auch Manche sehen dieses Verbindende z.B. im (Verfassungs-)Patriotismus.
12 Antworten
Was ist denn "Mainstream"? Meiner Ansicht nach ist das ein konstruktierter und negativ assoziierter Begriff, dessen realer Inhalt doch ziemlich fragwürdig ist, denn unsere Gesellschaft hat nach wie vor mehrere recht unterschiedliche Gruppen.
"Und das nur, weil am Anfang die Gesellschaft diesen Leuten das Gefühl gegeben hat, der Feind zu sein und dass sie ihre Meinung ändern müssen, weil die sonst nicht geliebt werden."
Und wer ist "die Gesellschaft" in diesem Satz? Ich weiß ja nun nicht, wer dir warum was gesagt hat, ich müsste ja nun wild spekulieren. Ich habe nur den Eindruck, dass irgendjemand dich kritisiert hatte - für was auch immer.
"Sehr konservativ" - darunter kann ich mir wenig vorstellen. Wer konservativ ist, möchte etwas bewahren. Ich möchte auch ein paar Dinge bewahren, aber das kann ja sehr unterschiedliche Dinge betreffen.
"Nicht immer nur die Unterschiede betonen, sondern das Gemeinsame."
Ja, da bin ich auch sehr dafür. :)
Und die Mehrheitsgesellschaft will diese Abweichler doch zu Verlierern machen und sie in ihrem Selbstbewusstsein schwächen.
Ich meine, die AfD bspw. trichtert ihren Leuten doch ständig ein, dass „die da oben“ gegen sie sind. Und macht Wahlplakate mit „weil wir für euch sind, sind sie gegen uns.“ Leute dürfen nicht den Eindruck bekommen, dies sei wirklich so und deshalb sollte auch die Mehrheitsgesellschaft keine Menschen aufgrund ihrer Meinungen ausschließen.
Die AfD sitzt in einigen Parlamenten. Wo wird sie denn ausgeschlossen?
Sollte man nicht stattdessen allen sagen „Hey, egal was für seltsame Sachen du manchmal sagst, wir gehören trotzdem alle zusammen und sind eine Gesellschaft“.
Ganz klar nein.
Was wäre, wenn diese Person ein Familienmitglied, z.B. dein Kind, wäre?
Aber wenn die Person aufgeklärt ist und trotzdem seine stark abweichende Meinung hat?
Jenachdem um welche Meinung es handelt darf es sie haben, aber gewisse "Meinungen" sollte genug Bildung aus der Welt schaffen.
Und wenn nicht? Was machst du mit den Leuten? Willst du, dass die sich selbst hassen?
Ich will das diese Leute Bildung abbekommen oder ggf. einen Platz bei einem Psychiater bekommen und jenach Taten auch in den Knast
Du meinst andere Leute als ich. Ich meine Leute, die in 1 % starke Abweichler sind.
Jemachdem was diese 1% sind doch und klar meine ich andere Leute als dich.
Dich kenne ich nicht.
Gehasst werden eher die, die sich nicht vom Mainstream beeinflussen lassen, wozu auch ich gehöre.
Ja, aber dieser Zug ist abgefahren und die Spaltung ist da.
Und mir gefällt es.
Nein. Die werden verehrt.
"Und das nur, weil am Anfang die Gesellschaft diesen Leuten das Gefühl gegeben hat, der Feind zu sein und dass sie ihre Meinung ändern müssen, weil die sonst nicht geliebt werden."
Aber ist das nicht die Geschichte, die (rechts-) populistische oder auch islamistische Gruppen diesen Leuten erzählen? Diesen Gruppen nützt es doch, wenn sie den „Verlierern“ zeigen können, wie die Mehrheitsgesellschaft gegen sie ist. Wenn bspw. Leute Plakate mit „Nazis raus“ machen, wollen die doch, dass die „Nazis“, diese Menschen, nicht existieren.