Warum ist freie Meinungsäußerung ein so heikles Thema geworden?
9 Antworten
Weil scheinbar immer weniger Leute wissen was "Freie Meinungsäußerung" bedeutet.
https://uebermedien.de/89423/umfrage-zur-meinungsfreiheit-suggestiv-diskriminierend-und-rassistisch/
Das Recht auf freie Meinungsäußerung wie im Art. 5 Absatz 1 ausgeführt bedeutet dass der Staat einen nicht in irgend einer Form rechtlich belangen darf wenn man seine Meinung äußert. Absatz 2 legt dieser Meinungsäußerung aber Grenzen auf. Beleidigung, Verleumdung, Volksverhetzung, Bedrohung, dies alles ist nun mal nicht erlaubt. Weiter besagt Art. 5 Abs. 1 nicht das irgend jemand verpflichtet ist eine geäußerte Meinung in irgend einer Form zu veröffentlichen oder ihr in irgend einer Form Beachtung zu schenken. Ebenso greift Art. 5 Abs. 1 nicht in die private Geschäftsbeziehung zwischen einem privaten Online Portal und seinen Nutzerinnen und Nutzern (also uns) ein. Diese Geschäftsbeziehung ist in den Nutzungsbedingungen fest gelegt und alle haben diesen beim Anmelden zugestimmt.
Es gilt
Zur gerade so aktuellen Diskussion des "nichts mehr sagen dürfens" enthält der von mir verlinkte Artikel auf uebermedien folgenden netten Kommentar:
Wow. Je öfter die Frage „was darf man denn heute eigentlich noch sagen?!“ gestellt wird, desto öfter passiert es, dass alle möglichen Leute alles Mögliche sagen, um darauf hinzuweisen, was man nicht mehr sagen darf. Und dann sagen sie gleichzeitig das, was man (angeblich) nicht mehr sagen darf, um zu sagen: aber, bitte, das wird man doch wohl noch sagen dürfen! Was lernen wir daraus?
Schwer zu sagen.
Was lernen wir daraus?
Würde ich ja gerne was zu sagen, darf ich aber nicht!
🤦♂️
Weil eine freie meinungsäusserung nicht mehr gewünscht ist und gewünscht wird. Die Menschen möchten doch bitte das machen, was man ihnen sagt und ihnen anweist und nicht mehr darüber herumdiskutieren oder gar "eigene Ansichten" äussern.
Nicht vergessen: "Freie Meinungsäusserung" kennzeichnet nicht nur demokratische, sondern auch echte kommunistische Systeme. und Kommunismus ist nun einmal seit dessen entstehen der Todfeind, welcher mit allen Mittelb ebkämpft werden muss und bekämpft wird - wie das vergangene Jahrhundert mehr als nur deutlich gezeigt hat.
Heutzutage wird "freie Meinungsäußerung" immer mehr mit Beleidigungen, Rechthaberei, Diskriminierung, Toleranzmangel, ... gleichgesetzt. Das ist m. E. das eigentliche Problem. An dem Recht zur freien Meinungsäußerung hat sich nichts geändert.
Weil die Leute denken das jede ihrer Meinung zujubeln und sie begrüßen muss, passiert das nicht glauben sie ihre Meinung nicht frei äußern zu dürfen da nicht alle klatschen.
Wohlstandsverwahrlost hab ich in dem Zusammenhang mal gelesen, passt ganz gut.
Da fällt mit immer ein Gag aus dem MAD Magazin ein, aus der Rubik:
"Das solltest du nicht tun."
- Ostfriesenwitze in einer Ostfriesenrockerkneipe erzählen.
Und das haben die schon vor 40 Jahren geschrieben, mit eindrucksvollen Zeichnungen dazu, warum man das nicht tun soll.
Weil die meisten andere Meinungen nur akzeptieren wenn sie ihrer eigenen Meinung entsprechen...