Warum haben die Produkte nach einer Kernspaltung oder Kernfusion eine höhere Bindungsenergie obwohl ja eigentlich Bindungsenergie freigesetzt wird?

2 Antworten

Das kann einen schon verwirren. Eigentlich müsste man die Kernbindungsenergiekurve auf den Kopf stellen.

Tatsächlich nimmt die Energie ab, wenn man die Nukleonen zum Atomkern zusammenfügt, zwei leichte Kerne fusioniert oder einen schweren Kern spaltet. Die Differenz wird als Reaktionswärme freigesetzt.

Umgekehrt muss man aber Energie aufwenden, um das Produkt in seine Nukleonen zu zerlegen (rein theoretischer Vorgang). Da das letztlich die Kraft ist, die den Kern zusammenhält, ist der Begriff Kernbindungsenergie als positive Größe nachvollziehbar.

leo93247 
Fragesteller
 18.03.2024, 21:10

Danke für die Antwort. Warum zeigt die Kernbindungsenergiekurve dann aber an, dass die Energie zunimmt?

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Radioactiveman5  18.03.2024, 22:56
@leo93247

Weil sozusagen der Standpunkt gewechselt wird. Die Energie des Systems nimmt schon wirklich ab. Die Kernbindungsenergiekurve zeigt den Aufwand, das rückgängig zu machen. Das macht aus Sicht des Kerns dessen Stabilität aus.

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Die abstossende Kraft steigt quadratisch mit der Anzahl der Protonen.

Weniger Protonen ...

Die Bindungskraft wächst linear mit der Anzahl der Nukleonen. Zuerst von H an sehr steil, später ab Krypton sinkt sie eher.