Warum gibt es keine Widerspruchslösung in Deutschland?
In Deutschland gibt es keine Widerspruchslösung bei Organspenden, stattdessen muss man selbst aktiv werden um zu spenden. Warum ist das so? So viel ich weiß wurde dagegen geklagt und die Gegner der Widerspruchslösung bekamen Recht. Wer hat denn genau geklagt?
4 Antworten
Ich selbst würde eine Widerspruchsregelung sehr begrüßen - und viele damit verbundene Ängste ließen sich meiner Ansicht nach durch bessere Aufklärung beseitigen lassen. Historisch bedingt ist man in Deutschland vorsichtiger als anderswo, wenn es um Selbstbestimmung im medizinischen Kontext geht. Das hat bei der Entscheidung durchaus eine Rolle gespielt, war mein Eindruck.
Absolut verständlich. Schließlich ist es gegen die Natur und viel wichtiger, gegen die Seele sich ausweiden lassen für andere.
Das ist auch gut so. Jeder soll selbst entscheiden, was mit seinem Körper passiert. Sonst sind doch auch alle immer dagegen, dass der Staat alles reguliert.
Auch das Recht, ein Desinteresse zu haben, ist ein Recht, das denjenigen zusteht. Andersherum wäre es genau das Gleiche. Die Leute würde aus Bequemlichkeit oder Desinteresse nicht negieren.
Wenn man das schon beim Körper der Menschen macht, was kommt dann als nächstes? Wer nicht widerspricht, muss die Hälfte seines Vermögens abgeben; bekommt keinen Urlaub; muss am Wochenende im Krankenhaus aushelfen ...
Nein. Es muss die freie Entscheidung bleiben, und zwar aktiv den Menschen, die es betrifft.
Deine "Bekannten" sind nicht aus Desinteresse anderer am Organspenden gestorben, sondern, weil sie krank waren oder einen Unfall hatten. Auch das gehört zum Leben dazu.
Deine "Bekannten" sind nicht aus Desinteresse anderer am Organspenden gestorben
Sie starben alle an ihren Krankheiten bzw Unfallfolgen, weil es kein Spendeorgan für sie gab. Dass heißt vielleicht nicht, dass sie auf alle Fälle mit einem neuen Organ überlebt hätten, aber damit wäre ihnen zumindest eine 70-90%-ige Chance ermöglicht worden.
Ja, wenn denn eines dagewesen wäre. Aber sie haben nun mal kein Recht darauf, dass andere Menschen ihre Organe spenden.
Und wenn wir schon bei Zahlen sind: In Deutschland gibt es ca. 700-800 Personen pa,, die durch eine geeignete Organspende eine Überlebenschance gehabt hätten.
Eben das verstehe auch nicht. Statt zu klagen, könnte man einfach widersprechen. Scheinbar gibt es keine Solidarität mehr in Deutschland. Bei den Jugendherbergen verstehe ich es, die wurde subventioniert und ein privates Hostel hat dagegen geklagt, bekam vor dem BGH Recht und damit wurden alle Jugendherbergen in Deutschland nicht mehr subventioniert. Das war 2005 in etwa.
Aber man kann doch auch bei der Widerspruchslösung immer noch selbst entscheiden, dass die Organe nicht gespendet werden sollen.
Kann man. Würde aber bedeuten, dass ich "gezwungen bin" mich zu informieren um zu widersprechen wobei es im Gegensatz zur Einwilligung es eine "freie" Entscheidung ist.
Statt zu meckern kann man einfach einen Spenderausweis ausfüllen und sich zur Verfügung stellen. Lasst doch die Menschen, die kein Interesse daran haben in Ruhe und verschont sie als Ersatzteillager zu dienen, wenn sie es nicht aktiv wollen.
Warum ist das so?
Weil sie nicht Gesetz ist.
Du hast es doch selbst geschrieben.
So viel ich weiß wurde dagegen geklagt und die Gegner der Widerspruchslösung bekamen Recht.
Wer hat denn genau geklagt?
Gegner der Widerspruchslösung.
Wenn du es auch nicht weißt, ist es schade das du überhaupt antwortest.
Du hast die Antwort doch selbst geschrieben. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass Namen hier bekannt gegeben werden.
Nur ob es Kirchenleute gewesen sind oder irgendwelche Radikalen.
der irgendwelche Radikalen.
Wieso sind Menschen die gegen eine Organentnahme sind Radikale?
Du könnest aber- Google nutzend - hier nachlesen
Typisches Verhalten bei fanatischen Menschen, die im Glauben sind für ein höheres Wohl zu dienen. Die würden alles und jeden Opfern, wenn es laut deren Ansicht deren höheres Wohl unterstützt. Jemand der sich entzieht ein Opfer für die große Sache zu sein, ist ein radikaler böser Mensch. Bei solchen Mindsets kann man leider nicht argumentativ und logisch gewinnen. Da hilft nur Kopf schütteln.
Aber man kann doch auch bei der Widerspruchslösung immer noch selbst entscheiden, dass die Organe nicht gespendet werden sollen.
Ich finde es nur sehr schlimm, dass sehr viele auf ein Spendeorgan wartende Mitmenschen nur deswegen leider sterben müssen, weil die potentiellen Lebensretter sich einfach nur rein aus gelangweiltem Desinteresse noch nie mit der Frage ernsthaft befasst haben oder keine Lust haben, einen Beleg auszufüllen oder sich in jungen Jahren auch zu gerne noch für quasi unsterblich halten.
Vier Leute aus meinem näheren Umfeld haben dieses Desinteresse anderer quasi mit ihrem Leben bezahlt.